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Scheidungsdrama Kdolsky! Ihr Ex-Mann sagt: "Ich habe mir nichts vorzuwerfen!"

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©Elke Mayr

Wie die letzten Wochen für sie zur politischen Zerreißprobe wurden. Plus: Der neue Traummann.

Das Scheidungsdrama der Familienministerin. Wie die letzten Wochen für sie zur politischen Zerreißprobe wurden. Plus: Das ist Andrea Kdolskys neuer Traummann - das erste Bilddokument ihrer Beziehung. Warum seine erste Ehe scheiterte, was er an der Ministerin liebt..

"Bitte sehr, das ist ja ein totaler Wahnsinn!"

Zur Abwechslung sind es nicht die brutal ansteigenden Serpentinen der Mariazeller Straße, rauf von Türnitz nach Annaberg, die Gunnar Prokop den Atem rauben, sondern die Emotionen der Ebene. "Ich werd meinen alten Freund Philipp gleich anrufen, ihm von Mann zu Mann ein paar Tips geben und gratulieren", schnaubt der Sportextremist hoch zu Mountainbike ins Mobiltelefon.

Gratulieren? Zur neuen Lie-be? "Nein, zum Geburtstag, der war am vergangenen Donnerstag." Dem Tag, an dem sich VP-Gesundheits- und Familienministerin Andrea Kdolsky, 44, scheiden ließ: für Philipp Ita, den 35-jährigen Ex-Kabinettschef der verstorbenen Innenministerin Liese Prokop und nunmehrigen ÖBB-Manager, eine Amtshandlung wie ein Geburtstagsgeschenk. Denn er ist nunmehr die "starke Schulter" (O-Ton Kdolsky) an ihrer Seite, der neue Mann im Leben der schwarzen Spitzenpolitikerin.

Stille Post in Politbüros

Bereits seit Wochen tuschelte man auf den Couloirs der rot-schwarzen Regierungsbüros über den "jungen Neuen" im Leben der umtriebigen Ressortchefin. Einer jedoch wusste über die amourösen Turbulenzen längst Bescheid: VP-Vizekanzler Wilhelm Molterer wurde von Kdolsky bereits kurz nach ihrem Auszug aus der ehelichen Wohnung Anfang Juli vom bevorstehenden Ende ihrer Ehe mit dem Unfallchirurgen Richard Kdolsky, 42, informiert.

Der VP-Chef reagierte - noch - gelassen. Erst als sie sich durch "moralische" Entrüstung ihrer konservativen Parteifreunde zusehends in die Enge getrieben fühlte, gab er - entgegen der altbewährten VP-Strategie des Schweigens und Aussitzens - den Startschuss zum medialen Befreiungsschlag: Kdolsky solle unmittelbar nach der offiziellen Auflösung ihrer Ehe ein einzi-ges, knappes Statement zu ih-rer bereits zweiten Scheidung abgeben. Ein weiterer Strate-ge riet sogar zum Besuch in Claudia Stöckls Frühstücksradio:

Mit Nerven am Ende

Obwohl sie sich on air zwar "nur" zum Ende ihrer Ehe bekannte und über die Identität ihres neuen Partners schwieg - hinsichtlich der Lawinenwirkung ihres Outings hatte sich die offenherzige Ministerin völlig verschätzt. "Die Andrea ist völlig verzweifelt, mit der Häme der politischen Reaktionen hat sie einfach nicht gerechnet", verrät ein VP-Insider. Als Folge des gewaltigen Echos und des unglücklichen Krisenmanagements hat Molterer seiner Ministerin nun striktes Schweigen verordnet.

Einer der mit Krisenmanagement jede Menge Erfahrung hat, ist freilich Kdol-skys neuer Traummann: Der 35-jährige gebürtige Mödlinger Philipp Ita, dessen politische Heimat der konservative Bauernbund Niederösterreich ist, verdingte sich vor seinem Wechsel ins ÖBB-Management als Kabinettsmitglied von Ex-VP-Innenminister Ernst Strasser - wo er vor nunmehr sechs Jahren seine spätere Frau Doris kennen lernte: Die aparte Karrierefrau avancierte im Stab des Innenministers rasch zur Katastrophenbeauftragten. 2004 feierte man dann Hochzeit mit Strasser und anderen niederösterreichischen VP-Granden als prominenten Gästen.

Der ehrgeizige Bräutigam stieg noch im selben Jahr zum Kabinettschef von Strassers Nachfolgerin Liese Prokop auf. Gunnar Prokop, Witwer der zu Silvester verstorbenen Ressortchefin, ist voll des Lobes für den neuen "Mister Kdolsky": "Der Philipp ist ein absolut zielstrebiger Typ, der seine Karriereschritte genau plante."

Itas Ehedrama

Der berufliche Aufstieg lief nach Plan, forderte jedoch bereits vor zwei Jahren seinen privaten Tribut: Ehefrau Doris verließ ihren Mann damals sogar kurzfristig, weil dieser dauernd auf Achse war und für das Familienleben - die Itas blieben kinderlos - keine Zeit blieb. Zu jener Zeit soll die Krisenmanagerin ihrem Mann sogar auf Punkt und Beistrich ausgearbeitete Scheidungsunterlagen nachgeschickt haben.

Damals versprach Philipp Ita noch alles, um die fragile Beziehung zu retten, die Eheleute konnten sich zu Versöhnung und Neustart durchringen - bis die Situation zu Silvester 2006 erneut eskalierte: Doris zog aus der gemeinsamen Wiener Wohnung aus, nahm sich ein eigenes Apartment - und versuchte, wie ein Vertrauter des einstigen Paares verrät, die Beziehung durch Abstand neu aufzubauen. Allein, der Versuch scheiterte, die Ehe existierte nur noch auf dem Papier.

Wachsende Sympathien

Doch dann kam Kdolsky: Am 11. Jänner 2007, elf Tage nach Doris Itas Auszug aus dem ehelichen Domizil, wurde die ehemalige Spitalsmanagerin als Ministerin angelobt. Und lernte so auf Parteimeetings den um neun Jahre jüngeren Kabinettschef des Innenministeriums kennen und schätzen. Als auch Kdolskys Ehe unter dem Druck des Jobs zu kriseln begann, kam man einander durch wechselseitiges Verständnis und ähnliches Leid freundschaftlich näher.

Doch wie konnte aus Zuneigung Liebe werden? Was veranlasste den 35-jährigen Ita, seine um ein Jahr ältere Frau für die um neun Jahre ältere Ministerin zu verlassen? Motivforscherin Helene Karmasin: "Kdolsky ist eine jener barocken Rubens-Frauen, die ihrer Leidenschaft und ihrem Affekt folgen - nicht umsonst sind die meisten Barockdramen wie auch ihre Geschichte eine Gratwanderung zwischen Verzicht und Liebe." Psychotherapeutin Rotraud Perner: "In Kdolsky aufgrund ihrer Körbchengröße die klassische Mutterfigur zu sehen wäre viel zu kurz gegriffen. Vielmehr ist sie eine Vollblutfrau, die wie ein Wirbelsturm daherfegt, die Schönheits- und Schlankheitsnormen durch Persönlichkeit vergessen macht." Nachsatz: "Solche Frauen lösen bei vielen Männern Angst aus, aber auf starke Männer können sie faszinierend wirken."

Doch wie wirkt Kdolsky, laut Medienpsychologe Peter Vitouch "eine Art optischer Anti-Grasser", in der momentanen Situation auf das Wahlvolk? "Im Prinzip steht sie jetzt vor demselben Problem wie der ehemalige Finanzminister nach Bekanntwerden seiner Affäre - ihr Vorteil ist, dass man sie in der Öffentlichkeit in ihrer Emotionalität nach wie vor für authentisch und keinesfalls für eine Verstellerin hält," sagt Vitouch.

"Ihr Dilemma ist, dass man sie als Mensch zwar nach wie vor für sympathisch hält - von Politikern und Beamten allerdings doch einen anderen Benimmkodex einfordert. Dennoch glaube ich, dass sich das Unbehagen über ihr Verhalten legen wird", so Karmasin.

Ob diese Hoffnung in der ÖVP mehrheitsfähig ist?

Autoren: I. Daniel und D. Pesendorfer

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