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ESC-Sieger JJ mit Goldenem Wiener Rathausmann geehrt

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Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, der Goldene Rathausmann und JJ
©APA, TOBIAS STEINMAURER
ESC-Sieger JJ ist um eine Statuette reicher: Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat dem jungen Countertenor am Dienstag als "sichtbares Zeichen der Würdigung" den Goldenen Wiener Rathausmann verliehen. "Er ist ein Wiener, der für unsere Stadt steht. Wir sind sehr stolz auf ihn", so Ludwig. JJ, der bürgerlich Johannes Pietsch heißt, zeigte sich im Roten Salon des Rathauses im Beisein seiner Familie geehrt: "Ich bin sprachlos."

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Die Auszeichnung, wird nur "an besondere Persönlichkeiten vergeben", erinnerte Ludwig. Er selbst entscheidet, wer geehrt wird, und ist dabei an keine Vorschläge gebunden. Natürlich ging der Goldene Wiener Rathausmann auch schon an die weiteren ESC-Sieger aus Österreich: Udo Jürgens und Conchita Wurst. In JJ, der in Wien geboren wurde, dort maturierte und mittlerweile an der Musik und Kunst Privatuni der Stadt Wien (MUK) studiert, sieht Ludwig eine "großartige künstlerische Visitenkarte in der ganzen Welt".

Ludwig wäre froh, würde der ORF die Bundeshauptstadt als Austragungsort für den ESC 2026 wählen. Ein 80-seitiges Bewerbungspapier wurde vor wenigen Wochen abgegeben. "Wir haben schon 2015 bewiesen, dass wir es können. Viele waren damals der Meinung, es war einer der besten Song Contests jemals", sagte der Bürgermeister und zeigte sich "sehr zuversichtlich", dass man es nächstes Jahr wiederholen könne.

Mit der Austragung gehen Kosten einher. "Wir wissen, dass es eine hohe Investition ist, die von der Stadt gefordert wäre. Aber wir gehen von einer großen Umwegrentabilität und hohem Werbeeffekt aus - nicht nur für Wien, sondern für alle Bundesländer", meinte Ludwig im Gespräch mit der APA. Schon 2015 habe man Bilder von allen Bundesländern in die Welt geschickt. "Ganz Österreich würde davon profitieren, wenn ein international bekannter Standort wie Wien Bilder in die Welt sendet."

JJ nahm den Goldenen Wiener Rathausmann sichtlich erfreut entgegen. Er bezeichnete es als "große Ehre" und nutzte die Gelegenheit, sich erneut für eine Austragung des ESC in Wien auszusprechen. "Wien hat so viel anzubieten", meinte der 24-Jährige. Aber er würde natürlich auch in den Westen Österreichs reisen, schmunzelte er im APA-Interview: "Innsbruck ist auch eine wunderschöne Stadt." Im Rahmen des 70. Eurovision Song Contests wolle er jedenfalls auftreten. Das sei auch schon in Planung, sagte er.

Ende Mai ließ JJ in einem Interview mit einem spanischen Medium aufhorchen, sprach er sich doch gegen die Teilnahme Israels beim nächsten ESC aus und zog einen Vergleich zu Russland, das als Aggressor ausgeschlossen ist. Später ruderte JJ zurück und entschuldigte sich. Sein Worte seien missverstanden worden. Auch am Dienstag zeigte er sich versöhnlich: "Ich freue mich wahnsinnig für alle, die teilnehmen dürfen. Das ist eine riesige Erfahrung und Meilenstein in jeder Karriere."

"Er hat das zurückgenommen", sah auch Ludwig keine Veranlassung, die Diskussion weiterzuführen. "Er ist ein junger Mann, der auf Basis seiner künstlerischen Leistungen bewertet werden sollte."

In den Genuss neuer Musik kommen JJ-Fans mit Ende August oder Anfang September. Für diesen Zeitraum ist die Veröffentlichung einer Single vorgesehen. "Ob Opernelemente dabei sein werden oder nicht, wird man dann erst hören. Ich muss erstmal alle auf die Folter spannen", ließ sich der ESC-Sieger nicht in die Karten blicken, ob erneut mit einer Popera-Ballade wie "Wasted Love" oder doch neuem Stil zu rechnen ist.

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