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Die Gedichte der Vorarlbergerin, die am Samstag ihren 78. Geburtstag feiert, sind uneinheitlich und haben sowohl thematisch als auch formal ganz verschiedene Ansätze. Mal setzt das Gedicht das im Titel Angesprochene einfach fort, mal scheint es wenig damit zu tun zu haben. Mal reimt Helfer Zungenkuss auf Zuckerguss, mal kann man sich gar keinen Reim auf angedeutete Begebenheiten machen, mit denen mehr Auflockerung als Verdichtung betrieben wird. Doch manchmal passt alles zusammen. "Mich gibt es nicht mehr", berichtet einer und fährt erklärend fort: "weil ich nämlich gestorben bin".
Überhaupt sind die Alten und die Toten dankbare Gegenstände von Helfers Lyrik, aber auch die Sprache selbst. "Schmeiß das R aus dem Brett / Schon hast du das Bett!" Nicht immer geht das aber gut aus: "Hab in den Mehlsack gegriffen / Und ein Wort gesucht / War aber nichts / Nur Mehl".
(S E R V I C E - Monika Helfer: "Bitte schick mir eine Droge. Gedichte", Hanser Verlag, 104 Seiten, 24,70 Euro, ISBN 978-3-446-28419-7)