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"Er lebte seine Passion für die zeitgenössische Kunst ebenso wie seine Überzeugung für das Projekt der Moderne", so Krejci. Herausgeberin Semirah Heilingsetzer würdigt den gebürtigen Wiener in ihrem Vorwort als "vielseitigen Entwickler prägender Akzente", der "in verschiedensten Bereichen der Kunst- und Literaturszene unvergessliche Spuren hinterlassen" habe. So leitete er die Galerie Würthle in Wien und das Kulturhaus in Graz und gründete in Salzburg das Rupertinum, das unter seiner Führung vor allem als namhafter Ort für Fotografie bekannt wurde.
Dass Breicha auch selbst als Fotograf Außerordentliches leistete, belegt der Fotohistoriker und APA-PictureDesk-Produktmanager Gerald Piffl, der Breichas umfangreiches Fotoarchiv auswertete: "Es sind Dokumente des Aufbruchs, alles war neu, war Entwicklung. Jungstars und kommende Talente, Berühmtheiten und solche, die es erst werden sollten, treten in den Fotografien auf." Hier finden sich etwa Fotos der damaligen Nachwuchshoffnungen Friederike Mayröcker, Peter Handke, Maria Lassnig und Alfred Hrdlicka ebenso wie die Altstars Heimito von Doderer, Elias Canetti oder Hans Lebert.
Ebenso eindrucksvoll liest sich auch die Liste jener Wegbegleiter, Beobachterinnen und ehemaligen Mitarbeiter, die sich in dem Werk, das Breichas Wirken geradezu enzyklopädisch erfasst, an ihn erinnern: Elfriede Jelinek, Gerhard Rühm, Alfred Kolleritsch und Günter Brus sind mit Texten ebenso vertreten wie Hans Haider, Wendelin Schmidt-Dengler, Margit Zuckriegl oder Peter Baum.
(S E R V I C E - Semirah Heilingsetzer (Hg.): "Otto Breicha 1932-2003 - Museumsleiter · Kunstkritiker · Publizist · Fotograf · Galerist · Kurator", Verlag Bibliothek der Provinz, 384 Seiten, zahlr. z.T. farb. Abb., 38 Euro, ISBN: 978-3-99126-255-8: Buchpräsentation am 26.6., 18 Uhr, im Museum der Moderne, Rupertinum, Salzburg)
WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/Verlag Bibliothek der Provinz