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Bereits um 11 Uhr geht es im Wiener Rathaus mit einer "Feststunde" zu Ehren des Jubilars los, der am 25. Oktober 1895 in der Lerchenfelderstraße das Licht der Welt erblickte. Gemeinsam mit Bürgermeister Michael Ludwig, Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (beide SPÖ) und Intendant Roland Geyer gestalten einige Künstler und Künstlerinnen, darunter auch Martin Grubinger & The Percussive Planet, eine Hommage an den funkensprühenden Showman und ersten Schlagerkomponisten der Geschichte.
Heute kaum vorstellbar, aber lange wollten die Wiener Philharmoniker nichts mit dieser "wienerischsten" Unterhaltungsmusik von Johann Strauss zu tun haben. Das ist längst Wasser unter der Donaubrücke. Mit einem Geburtstagskonzert verneigt sich das Orchester, gemeinsam mit dem Dirigenten Tugan Sokhiev und der Sopranistin Nikola Hillebrand, vor dem Geburtstagskind. Präsentiert wird das gleiche Programm, mit dem die Philharmoniker schon Johanns 100. Geburtstag im Jahr 1925 feierten, bei dem auch die Walzerhits "An der schönen blauen Donau" und "Geschichten aus dem Wienerwald" nicht fehlen werden. Eine Uraufführung gibt es auch: "Schani200", eine launige Hommage von Georg Breinschmid.
Im Anschluss daran wird im Musikverein das Geburtstagskonzert der Wiener Symphoniker unter Manfred Honeck über die Bühne gehen. Der Walzerkönig dirigierte gut und gerne mit der Geige in der einen und mit dem Taktstock in der anderen Hand. Ganz in diesem Sinne steht die deutsche Starviolinistin Anne-Sophie Mutter hier im Mittelpunkt, für die neue Werke von Max Richter ("Three Dances") und John Williams ("When the World Was Waltzing") entstanden sind. "Seine Walzer sind Miniaturen voller Bewegung, Spannung und Freude - fast filmisch. Ich wollte mit meiner Komposition eine Hommage an diese erzählerische Qualität schaffen", so der 93-jährige Williams in einer Presseaussendung.
An der Volksoper feiert am gleichen Abend die Operette "Eine Nacht in Venedig" Premiere, und zwar in einer Neuinszenierung der niederländischen Regisseurin Nina Spijkers. Ein "sprühendes Operettenvergnügen zwischen Maskenspiel und Verwechslung", verspricht der Pressetext. Die musikalische Leitung hat der Dirigent Alexander Joel inne.
Ö1 überträgt die Premiere live und würdigt den Schani mit einem Thementag: Livesendungen mit Strauss-Experten und auch Liveübertragungen aus dem Musikverein.
ORF 2 indes würdigt den Jubilar bereits am Vorabend des Geburtstages mit der neuen Dokumentation "Johann Strauss und die Frauen", die sich dem Liebesleben des Publikumslieblings widmet, gefolgt von einer Aufzeichnung der neuen "Fledermaus" aus dem Musiktheater an der Wien, mit der Hausherr Stefan Herheim die neue Saison spektakulär eingeläutet hat. Am eigentlichen Geburtstag ist dann um Mitternacht die Dokumentation "Wien tanzt - Die Musik der Familie Strauss" angesetzt.
Ansonsten feiert ORF III primär den Geburtstag, ist hier doch "Die Fledermaus" aus der Staatsoper programmiert, bevor das Filmquartett "Ewiger Walzer", "Johann Strauß - Der König ohne Krone" und "Wiener Blut" und "Eine Nacht in Venedig" folgt. Die Dokumentation "Johann Strauss - Superstar!" läutet dann den Hauptabend ein, an dem die Liveübertragung von "Wiener Blut" aus dem Musiktheater Linz den Höhepunkt darstellt. Und wer den Geburtstagsabend nächtlich ausklingen lassen möchte, für den gibt es die vierteilige Serie "Die Strauß-Dynastie".
Im NEST - Neue Staatsoper im Künstlerhaus präsentiert die Jugendkompanie der Ballettakademie der Wiener Staatsoper eine Doppelvorstellung von "Strauss 2225: Dances for the Future", bevor dann am 26. Oktober die letzten Vorführungen über die Bühne tanzen.
Das House of Strauss im Casino Zögernitz bietet am 25. Oktober bei freiem Eintritt spezielle Kinderkonzerte an. Dabei wird auch das Kinderbuch "Der Walzerkönig" von Georg Brennwald präsentiert.
Das Jüdische Museum Wien wirft noch bis 16. Jänner 2026 ein Licht auf eine bisher wenig bekannte Facette des Walzerkönigs. Unter dem Titel "Geheime Reichssache 'Johann Strauss'" erzählt sie von der Vertuschung seiner jüdischen Abstammung und der Enteignung des Familiennachlasses durch das NS-Regime.
Im Haus der Musik gibt es noch bis 31. März 2026 einen neuen Ausstellungsbereich, der die Verbindung zwischen Johann Strauss und den Wiener Philharmonikern thematisiert. Außerdem kann man in der für heuer eigens kreierten Ausstellung "New Dimensions" eine Klangreise im Dreivierteltakt durch das Leben und Werk des Walzerkönigs unternehmen.
Ganzjährig und täglich zugänglich ist der von Deborah Sengl konzipierte Escape Room "Schatten des Zweifels - Im Kopf des Genies" im Museumsquartier, der einen Blick in Johanns "Hirnkastl" gewährt.
(S E R V I C E - www.johannstrauss2025.at; https://houseofstrauss.at; www.jmw.at)
++ THEMENBILD ++ Das Johann-Strauss-Denkmal im Wiener Stadtpark aufgenommen am Montag, 25. November 2024, in Wien. Wien widmet dem 200. Geburtstag von Walzerkönig Johann Strauss 2025 ein eigenes Festjahr.