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"Jede dieser Auffälligkeiten kann auch andere Ursachen haben. Wichtig ist, dass Erwachsene Veränderungen von Kindern und Jugendlichen ernst nehmen und sie darauf ansprechen", rät das Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch. Dabei sollte man das Kind nicht drängen und keine Fragen stellen, auf die man nur mit Ja oder Nein antworten kann, etwa "Hat dir die Person wehgetan?".
Besser seien offene Fragen wie: "Was habt ihr zusammen gemacht?" Aber auch da gilt: kein Druck! Denn fühlt sich das Kind bedrängt, könne es passieren, dass es ganz dicht macht oder in eine bestimmte Richtung antwortet. Man dürfe nicht vergessen, dass meist ja schon der Täter oder die Täterin großen Druck aufbaut, dass das Kind nichts erzählen dürfe.
"Erklären Sie, dass es manchmal Geheimnisse gibt, die sich schlecht anfühlen und dass man über solche Geheimnisse sprechen darf", empfehlen die Experten als Gesprächstaktik. Dabei raten sie, dennoch nicht voreingenommen, sondern auch offen für andere Erklärungen für die gemachten Beobachtungen oder merkwürdigen Gefühle zu sein.
Wichtig: "Wenn das Kind über Missbrauch berichtet, fragen Sie nicht nach Details. Denn eine richtige Befragung muss gelernt sein und sollte Fachleuten überlassen werden", erklären die Experten weiter. "Machen Sie sich klar, dass Sie für das Kind da sein und nicht die Täter oder Täterinnen überführen wollen."
Und: "Sagen Sie, dass Sie dem Kind glauben, und loben Sie es für seinen Mut. Machen Sie deutlich, dass Sie an seiner Seite stehen. Bewahren Sie Ruhe und handeln Sie nicht übereilt."
Erfahren Angehörige oder Bekannte, dass ein Kind sexuell missbraucht wurde, oder hegen einen Verdacht, gibt es Rat in Fachberatungsstellen, die zum Thema arbeiten. Die Mitarbeitenden helfen Ihnen auch dabei, zu entscheiden, ob eine sofortige Anzeige bei der Polizei im individuellen Fall sinnvoll ist.
ILLUSTRATION - Veränderungen von Kindern und Jugendlichen können verschiedene Ursachen haben - sexueller Missbrauch ist eine. Erwachsene sollten sie immer ernst nehmen und versuchen, ins Gespräch zu kommen. (zu dpa: «Wie reagiere ich bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch?») Foto: Silvia Marks/dpa-tmn - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit dem genannten Text - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++