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Gürtelrose-Impfung mit hoher Schutzrate

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Aktualisiert
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4 min
Die Schutzrate der Impfung beträgt bis zu 90 Prozent
©APA, dpa
Seit Anfang November ist die Impfung gegen Herpes Zoster (Gürtelrose) Teil des kostenlosen österreichischen Impfprogramms für Erwachsene. Die Immunisierung gegen eine Reaktivierung der Erreger der Feuchtblattern, was lang anhaltende Schmerzzustände hervorrufen kann, ist laut österreichischem Impfplan mit einer Schutzrate von bis zu 90 Prozent hoch und außerdem lange wirksam.

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"Eine Impfung gegen Herpes Zoster (HZ) ist für Personen ab dem vollendeten 50. Lebensjahr zugelassen und wird ab dem vollendeten 60. Lebensjahr für alle empfohlen. (...) Die Impfung steht für Personen ab dem vollendeten 60. Lebensjahr und Personen mit spezieller Indikation ab dem vollendeten 18. Lebensjahr im öffentlichen Impfprogramm gratis zur Verfügung", heißt es dazu in der aktuellen Version des Österreichischen Impfplans.

Vor allem Menschen im Alter über 60 Jahren als primäre Zielgruppe sollten sich zur Impfung mit der Vakzine entschließen, die aus biotechnologisch hergestellten Antigenen der Erreger der Feuchtblattern (Varizellen) und einem Adjuvans besteht und zweimal im Abstand von zwei bis sechs Monaten verabreicht wird. Der österreichische Impfplan: "Aufgrund der Häufigkeit des Auftretens eines Herpes Zosters vor allem bei älteren Personen und der steigenden Lebenserwartung der Allgemeinbevölkerung führt diese Erkrankung besonders in dieser Altersgruppe zu einer hohen gesundheitlichen Belastung und Einschränkung der Lebensqualität führen kann."

Der Grund dafür: Nach einer Feuchtblattern-Erkrankung "verkriechen" sich die dafür verantwortlichen Viren in Nervenzellen und bleiben dort lebenslang. Das Immunsystem unterdrückt normalerweise die Erreger. Bei einer Schwächung der durch T-Lymphozyten vermittelten Abwehr kann es aber zur Reaktivierung des Zoster-Virus kommen. Das führt dann "zum Krankheitsbild der Gürtelrose, einer Nervenentzündung, die mit oder ohne Hauteffloreszenzen (Bläschen etc. an der Körperoberfläche, vor allem am Rumpf, Gesicht etc.; Anm.) einhergeht und mit erheblichen Schmerzen verbunden sein kann. Dieses Krankheitsbild betrifft circa 30 Prozent aller Personen, wobei die Häufigkeit mit dem Alter zunimmt und 50 Prozent der Erkrankungen bei Personen älter als 50 Jahre auftreten", so der Impfplan.

Empfohlen wird der rekombinante (biotechnologisch hergestellte) und mit einem Verstärker (Adjuvans) versehene sogenannte Subunit-Totimpfstoff ("Shingrix"). Nach elf Jahren zeigte sich ein Schutz gegen die gefürchteten Nervenschmerzen als hauptsächlichste Komplikation von über 80 Prozent. "Dieser Totimpfstoff ist auch bei immungeschwächten Personen (HIV-Patienten, Patienten mit Tumorerkrankungen unter Chemotherapie oder mit bösartigen hämatologischen Erkrankungen und Transplantationspatienten; Anm.) sehr gut wirksam und sicher", heißt es im Österreichischen Impfplan.

Zunächst einmal ist die Impfung allen Menschen über 60 empfohlen. Darüber hinaus gilt das auch für Personen, die jünger sind, aber ein hohes Risiko für Herpes Zoster und dessen Komplikationen haben:

Menschen mit angeborener oder erworbener Immunschwäche, zum Beispiel nach -Stammzelltransplantation oder mit CAR-T-Zelltherapien, Krebskranke (Tumore, bösartige Bluterkrankungen), HIV-Positive. Hinzu kommen Menschen mit Autoimmunerkrankungen (besonders unter immunologisch wirksamen Therapien) wie Systemischer Lupus erythematodes oder rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis), Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, COPD und Asthma bronchiale, Herz-Kreislauf-Leiden oder Diabetes mellitus.

Beispielsweise erkranken Menschen mit rheumatoider Arthritis um 51 Prozent häufiger an Herpes Zoster als die Allgemeinbevölkerung. Nach Covid-19-Infektion steigt das Risiko um 15 bis 21 Prozent, bei COPD um 41 Prozent und mit Diabetes um 24 Prozent. Eine Gürtelrose verursacht auch Schäden an den Blutgefäßen. Deshalb haben Menschen nach Herpes Zoster auch ein deutlich erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall.

WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/dpa

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