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Gewalt: Was können Männer tun, um nicht Täter zu werden?

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Veränderung braucht Zeit, Selbstreflexion und neue Konfliktstrategien
©APA, dpa-tmn, Klaus-Dietmar Gabbert
Wer schreit, hat unrecht. Schlagen ist Schwäche. Das sind Sätze, die jede und jeder mal gehört hat. Und doch sind Aggression und Gewalt für viele Menschen etwas, das sie regelmäßig erleben, als Opfer und als Täter.

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"Geschlechtsspezifische Gewalt ist alltäglich, sie durchdringt unsere Gesellschaft und findet im öffentlichen Raum, am Arbeitsplatz und im Privaten durch alle Bevölkerungsschichten hindurch statt", heißt es von Psychologinnen und Psychologen.

Etwa alle vier Minuten erlebt eine Frau Gewalt durch ihren Partner oder Expartner. Was kann man konkret als Mann tun, um das zu vermeiden? Antworten auf die wichtigsten Fragen von Klaus Schwerma.

Männer, die merken, dass sie ihre Aggressionen nicht mehr kontrollieren können oder bereits gewalttätig geworden sind, sollten sich frühzeitig Unterstützung holen. In Österreich gibt es einige, wenn auch noch nicht genügend spezialisierte Angebote.

Viele Männer erleben sowohl eigene Gewalterfahrungen als auch Situationen, in denen sie selbst gewalttätig werden. Beratungsstellen kennen diese Doppelrolle und beziehen sie in ihre Arbeit ein – ohne die Verantwortung für eigenes Verhalten abzuschwächen.

Für Männer, die selbst Opfer von Gewalt sind, gibt es zusätzliche spezialisierte Hilfen.

Männer können gleichzeitig Schutz erhalten und an ihrem Verhalten arbeiten – beides schließt sich nicht aus.

Ob strafrechtliche Konsequenzen drohen, hängt vom Einzelfall ab. Gewalt ist grundsätzlich strafbar, und Betroffene oder Dritte können Anzeige erstatten. Der Gang in eine Beratungsstelle führt jedoch nicht automatisch zu einer Strafverfolgung, denn die Fachkräfte unterliegen der Schweigepflicht. Nur wenn eine akute Gefährdung besteht, müssen Behörden informiert werden.

Die Chancen stehen gut, wenn Männer bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und sich auf einen Veränderungsprozess einzulassen. Professionelle Programme zeigen, dass sich gewalttätiges Verhalten deutlich reduzieren oder beenden lässt. Veränderung braucht Zeit, Selbstreflexion und neue Konfliktstrategien – aber sie ist möglich.

WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/dpa-tmn/Klaus-Dietmar Gabbert/Klaus-Dietmar Gabbert

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