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Geschlecht und Herkunft beeinflussen Chancen in Österreich

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Chancenungleichheit ist in Österreich nicht überall gleich verteilt
©APA, dpa
Wie viel Geld man im Erwachsenenalter verdient, hängt in Österreich laut einer aktuellen OECD-Studie stark vom Geschlecht, Geburtsort und der Herkunft der Eltern ab. Insgesamt gehört Österreich zu jenen der 32 untersuchten OECD-Länder und -Partnerländer, in denen die Chancenungleichheit etwas geringer ist als im OECD-Schnitt. Dort sind 28 Prozent des sogenannten Haushaltsmarkteinkommens von Faktoren abhängig, die man nicht selbst beeinflussen kann. In Österreich sind es 23.

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Als Haushaltsmarkteinkommen definiert die OECD in der Studie "To Have and Have Not - How to Bridge the Gap in Opportunities" das Einkommen eines Haushalts vor Abzug von Steuern, Sozialabgaben und staatlichen Transferzahlungen. Je nach Land lassen sich weniger als 15 Prozent (Island, Dänemark, Finnland) bis über 40 Prozent (Portugal, USA, Rumänien, Bulgarien) des Haushaltsmarkteinkommens durch Faktoren wie Geschlecht, Geburtsland der untersuchten Person selbst und ihrer Eltern, Job ihrer Eltern in ihrem Jugendalter sowie die Wohnsituation in ihrer Jugend erklären. Weil nicht alle Einflussfaktoren gemessen werden können, gehen die Studienautoren davon aus, dass die Chancenungleichheit in der Realität noch größer sein dürfte als in der Untersuchung angegeben.

Im OECD-Schnitt hat die Chancengerechtigkeit über die vergangenen 20 Jahre abgenommen. Allerdings gab es Rückgänge vor allem in jenen Ländern, die schon 2005 Werte unter 30 Prozent aufwiesen (neben Österreich etwa die Niederlande, Portugal und einige nordische Länder), während sich die Zahlen in Ländern mit höheren Ausgangswerten wie Estland, Polen, Großbritannien oder den USA über die Jahre verbessert haben.

In der aktuellen Studie wird Österreich mit Belgien, Norwegen Spanien und Schweden in jene Gruppe von Ländern gereiht, in denen individuelle Faktoren wie das Geschlecht, der Geburtsort und das Geburtsland der Eltern einen besonders starken Einfluss haben. Außerdem haben in dieser Gruppe Bildung und Beruf der Mutter eine größere Rolle auf die Chancen des Nachwuchses als der väterliche Hintergrund.

Die Chancenungleichheit ist dabei in Österreich - wie in anderen Ländern auch - nicht überall gleich verteilt: Während sich in Kärnten und der Steiermark laut Studie 14 Prozent der Unterschiede beim Haushaltsmarkteinkommen auf Faktoren zurückführen lassen, die man individuell nicht beeinflussen kann, sind es in Westösterreich 24 und im Osten 26 Prozent.

WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/dpa

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