Fleischersatzmarkt wächst voraussichtlich bis 2035 auf 18 Milliarden Dollar

Der Markt für Fleischersatzprodukte steht vor einem langen Aufschwung. Laut einer neuen Studie von Allied Market Research lag das globale Volumen 2023 bei 6,6 Milliarden US-Dollar und soll bis 2035 auf 18 Milliarden US-Dollar klettern – angetrieben von einer jährlichen Wachstumsrate von 8,9 Prozent. Hinter den Zahlen stehen tiefgreifende Veränderungen im Ernährungs- und Konsumverhalten.

Immer mehr Verbraucher hinterfragen Tierwohl, Klimafolgen der Viehzucht und Gesundheitsrisiken eines hohen Fleischkonsums. Pflanzliche Alternativen auf Basis von Soja, Weizen, Erbsen oder Mykoprotein erobern Supermärkte, Restaurants und den Foodservice. Hersteller investieren kräftig in Forschung, um Texturen, Geschmack und Nährwerte näher an konventionelles Fleisch zu bringen.

Die Corona-Pandemie wirkte als zusätzlicher Schub: Lieferengpässe bei Fleisch und der Wunsch nach einem „stärkeren Immunsystem“ ließen die Nachfrage nach pflanzlichen Burgern, Nuggets und Seafood-Alternativen anschwellen. Zahlreiche Start-ups traten gegen etablierte Lebensmittelkonzerne an und brachten eine Welle neuer Produkte auf den Markt.

Ganz ohne Gegenwind wächst der Markt jedoch nicht. Große Fleischverarbeiter positionieren sich mit mageren, fettarmen Fleischlinien und sprechen damit ebenfalls gesundheitsbewusste Zielgruppen an – eine direkte Konkurrenz zu Fleischersatzprodukten. Für Hersteller pflanzenbasierter Alternativen steigt damit der Innovationsdruck.

Europa vereinte 2023 knapp zwei Fünftel des Weltmarktes auf sich. Am schnellsten soll jedoch der Mittlere Osten und Afrika mit 11,2 Prozent CAGR zulegen. Chancen eröffnen sich zudem im Asien-Pazifik-Raum und in Lateinamerika, wo steigende Einkommen und westlich geprägte Lebensstile die Nachfrage treiben.

Zu den prägenden Anbietern zählen unter anderem Amy’s Kitchen, Beyond Meat, Kellogg Company, Archer-Daniels-Midland, MGP Ingredients, VBites Foods und Garden Protein International. Mit neuen Produkten, Marketingkampagnen und Aufklärungsinitiativen schärfen sie das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Tierwohl.

Fleischersatz bleibt eine Wachstumsstory – getrieben von Gesundheit, Nachhaltigkeit und Flexitarismus. Wenn Verbraucher ihren Fleischkonsum reduzieren, ohne ganz auf Fleisch zu verzichten, dürfte der Markt für pflanzenbasierte Alternativen weiter deutlich zulegen.