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Erneuter Prozess gegen Starkoch Schuhbeck gestartet

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Aktualisiert
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Schuhbeck wird mutmaßlicher Subventionsbetrug vorgeworfen
©AFP, APA, CHRISTOF STACHE
Unter großem Medieninteresse hat am Dienstag vor dem Landgericht München I ein neuer Prozess gegen Starkoch Alfons Schuhbeck begonnen. Der 76-Jährige erschien im dunklen Anzug mit elegantem Einstecktuch vor Gericht, begleitet von zwei Verteidigern. Die Staatsanwaltschaft wirft dem "Koch, Kochbuchautor, Gastwirt, Fernsehkoch und Unternehmer", der bei der Abfrage seiner persönlichen Verhältnisse "Rentner" angab, unter anderem Subventionsbetrug und Insolvenzverschleppung vor.

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Schuhbeck soll Corona-Hilfen und andere Subventionen erschlichen haben - "aus grobem Eigennutz, um für die von ihm vertretenen Unternehmen" eine nicht gerechtfertigte Subvention großen Ausmaßes zu erlangen sowie um eine Einnahmequelle von einigem Gewicht und einiger Dauer zu schaffen. Seine Unternehmen, darunter eins seiner Restaurants, seine Kochschule und sein Gewürzladen, sollen pleite gewesen sein, lange bevor Insolvenzanträge dafür gestellt wurden. Über Jahre sollen Geschäftskonten bereits gepfändet worden sein.

Für neun seiner Unternehmen soll Schuhbeck außerdem die erforderlichen Insolvenzanträge nicht oder nicht rechtzeitig gestellt haben, obwohl das jeweilige Unternehmen bereits zahlungsunfähig war. Dadurch seien "zahlreiche Geschäftspartner und Gläubiger massiv geschädigt" worden, hieß es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft zur Anklageerhebung.

Bereits im Oktober 2022 hatte das Landgericht Schuhbeck zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Die Richter waren überzeugt, dass er 2,3 Millionen Euro Steuern hinterzogen und mehr als 1.000 Mal in die Kasse von zwei seiner Restaurants gegriffen hat, um Geld verschwinden zu lassen. Er gab zu, dazu ein Computerprogramm genutzt zu haben, das ein Angestellter in seinem Auftrag erstellt hatte.

Doch auch wenn er die Haftstrafe noch nicht abgesessen hat, ist Schuhbeck derzeit nicht im Gefängnis. Die Vollstreckung seiner Haftstrafe ist noch bis Mitte September aus gesundheitlichen Gründen ausgesetzt. Das jetzt neu beginnende Verfahren sei davon "getrennt zu sehen", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Für den neuen Prozess wurden vier Verhandlungstage angesetzt, das Urteil könnte damit am 14. Juli fallen.

MUNICH - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/AFP/CHRISTOF STACHE

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