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Biotech-Medikament kann schweres Asthma verschwinden lassen

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Die Kohortenstudie umfasste Patienten mit schwerem Asthma
©APA, Christin Klose, dpa-tmn
Bei schwerem Asthma haben Medikamente mit monoklonalen Antikörpern zu einem Umschwung geführt. Jetzt konnte ein deutsch-österreichisches Wissenschafterteam nachweisen, dass eine solche Langzeitbehandlung die Krankheitszeichen bei mindestens einem Viertel der Patienten zum Verschwinden bringt.

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Seit einigen Jahren gibt es mit dem monoklonalen Antikörper Dupilumab ein Medikament, das durch die Blockade des Rezeptors für Interleukin-4 die Wirkung von zwei entzündungsfördernden körpereigenen Botenstoffen (Interleukin-4 und Interleukin-13) hemmt. Eingesetzt wird es bei atopischer Dermatitis, schwerer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen, aber auch bei schwerem Asthma als zusätzliche Langzeittherapie.

Den Wissenschaftern unter Carlo Mümmler und seinen Co-Autoren, so die auch in Graz an der Universitätsklinik für Innere Medizin (Pneumologie) tätige Katrin Milger, ging es darum, den Effekt der Behandlung mit dem monoklonalen Antikörper in einer ausgedehnten Behandlungsperiode außerhalb einer strikten klinischen Studie zu belegen (Real-World-Daten).

"Diese multizentrische, retrospektive, reale Kohortenstudie umfasste Patienten mit schwerem Asthma, die vor März 2021 mit Dupilumab begannen. Daten zur Asthmakontrolle, zu Medikamenten, Lungenfunktion und jährlicher Rate an akuten Verschlechterungen (Exazerbationen; Anm.) wurden zu Beginn, drei, zwölf und 36 Monate nach der Einleitung der Dupilumab-Therapie erhoben. Ein Verschwinden der Asthma-Symptome (Remission; Anm.) wurde nach zwölf und 36 Monaten nach Beginn der Behandlung beurteilt", schrieben die Wissenschafter jetzt im Journal of Allergy and Clinical Immunology (doi: 10.1016/j.jacig.2025.100533).

Von insgesamt 160 aufgenommenen Asthma-Patienten setzten 95 (59 Prozent) die Behandlung mit dem Biotech-Medikament über drei Jahre hinweg fort. Schon dabei zeigte sich eine bedeutsame Verbesserung des Asthma-Status: Die Häufigkeit von akuten Verschlechterungen (Exazerbationen) nahm von einer solchen Episode pro Jahr statistisch signifikant ab. Auch die Notwendigkeit der Einnahme von Cortison-Präparaten (Tablettenform) reduzierte sich deutlich.

Als Remission (Verschwinden von Krankheitszeichen) wurden eine Kontrolle der Asthmasymptome mit einem Wert von mehr als 20 auf der von fünf bis 25 reichenden entsprechenden Skala (ACT/Asthma Control Test), keine Exazerbationen im vorangegangenen Jahr, keine Notwendigkeit für höher dosiertes Cortison in Tablettenform und eine stabile Lungenfunktion definiert.

Der wahrscheinlich größte Erfolg im Rahmen der Studie, so die Autoren: "Von den Patienten, welche die Behandlung mit Dupilumab fortsetzten, erreichten 30 Prozent eine Remission nach zwölf Monaten, 26 Prozent erreichten eine Remission nach 36 Monaten."

Insgesamt gibt es mehrere monoklonale Antikörper, die (auch) in der Behandlung von Asthma eingesetzt werden. Das verbreitert die Möglichkeiten für eine wirksame Therapie bei schwerer und durch die herkömmlichen Medikamente wie Bronchienerweiterer und Cortison in Form von Inhalations-Sprays nur unzureichend behandelbarer Erkrankung. Nicht zuletzt deshalb wechselten 55 der 65 Patienten, welche mit dem IL-4-Rezeptor-Antikörper aufgehört hatten, im Rahmen der Beobachtungszeit zu anderen solchen Biotech-Arzneimittel.

WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/dpa-tmn/Christin Klose/Christin Klose

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