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Der Verzehr von phenylalanin-reichen Lebensmitteln und Getränken wie rotem Fleisch, Milchprodukten und einigen künstlichen Süßstoffen sollten hingegen eingeschränkt werden. Zu diesem Schluss kamen Forschende der UZH nachdem sie untersuchten, wie sich die Zusammensetzung des Mikrobioms im Alter verändert und ob das Herzkreislaufsystem dadurch beeinträchtigt wird.
In einer im Fachblatt "Nature Aging" erschienen Studie zeigten sie, dass sich im Alter das Abbauprodukt der Aminosäure Phenylalanin - die sogenannte Phenylessigsäure - anhäuft. Diese führt zur Alterung der Zellen, die die Blutgefäße innen auskleiden, der sogenannten Endothelzellen. Die Gefäße versteifen dadurch zunehmend und ihre Funktion wird beeinträchtigt.
Die Forschenden konnten nicht nur beobachten, dass Phenylessigsäure die Gefäßalterung fördert - sie fanden auch heraus, wer im Darm dafür verantwortlich ist: Das Bakterium Clostridium sp. ASF356. Es ist in der Lage, Phenylalanin gezielt in Phenylessigsäure umzuwandeln.
In Versuchen mit Mäusen wurde der direkte Zusammenhang sichtbar: Sobald junge Tiere mit diesem Bakterium besiedelt wurden, stiegen die Werte der Phenylessigsäure messbar an. Kurz darauf zeigten sich erste Zeichen einer beschleunigten Gefäßalterung. Entfernten die Forschenden das Bakterium durch Antibiotika wieder, sanken die Werte der schädlichen Säure deutlich.
Gleichzeitig fanden die Forschenden im Darm aber auch Stoffe, die für die Gesundheit der Blutgefäße von Vorteil sind. Kurzkettige Fettsäuren wie Acetat wirken laut der Universität wie ein innerer Jungbrunnen für die Blutgefäße: In Zellkulturversuchen konnte das Team zeigen, dass Acetat gealterte Endothelzellen revitalisieren und ihre Funktion teilweise wiederherstellen kann.
REHDA-WIEDENBRÜCK - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Friso Gentsch