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Allergische Schocks: Nasensprays so wirksam wie Injektion

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Nasenspray hilft nicht nur bei Erkältung, sondern auch im  Notfall
Nasensprays sind bei allergischen Schocks (Anaphylaxie) so wirksam wie Auto-Injektionen mit einem sogenannten EpiPen. In manchen Fällen wird der flüssige oder pulverförmige Adrenalinspray sogar schneller ins Blut aufgenommen, zeigt eine Studie, die am Dienstag beim europäischen Kongress für Notfallmedizin (EUSEM) in Wien vorgestellt wurde. Allerdings ist erst ein solcher Nasenspray in Europa - einschließlich Norwegen und Island - sowie in den USA zugelassen und verschreibbar.

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Für die Analyse wurden fünf bereits vorhandene Studien aus Israel, Kanada, Thailand, den USA und Japan herangezogen, in denen intramuskuläre Adrenalin-Injektionsgeräte wie EpiPens mit Nasensprays verglichen wurden. Einschränkend wird erwähnt, dass es sich um frühe Phase-I-Studien handelte, in denen die verschiedenen Applikationssysteme an gesunden Erwachsenen ohne Anaphylaxie-Anamnese getestet wurden.

"Bei Zulassung könnten Nasensprays eine geeignete und ebenso wirksame, spritzenfreie Alternative zum EpiPen darstellen", wurde Danielle Furness von der University of Buckingham in Großbritannien in einer Aussendung zu dem Kongress zitiert. "Patienten müssten weiterhin klare Anweisungen zur Anwendung erhalten, aber dies könnte die rechtzeitige Gabe von Adrenalin verbessern, insbesondere für Menschen mit Angst vor Nadeln oder Betroffene außerhalb von Krankenhäusern, was die Zahl der Spitalsaufnahmen reduzieren könnte."

Ein weiterer Vorteil gegenüber den seit Jahrzehnten genutzten Autoinjektoren: Nasensprays sind zwei Jahre haltbar, während Injektionsgeräte alle zwölf bis 18 Monate ausgetauscht werden müssen. Sie sind zudem kleiner und handlicher als etwa ein EpiPen, der über 15 Zentimeter lang ist.

Anaphylaxie ist eine akute allergische Reaktion auf Nüsse oder Insektenstiche und ein lebensbedrohlicher Notfall. Dabei können unter anderem ein Hautausschlag und geschwollene Augen, Hände, Füße, Mund, Zunge sowie Rachen und in weiterer Folge Atembeschwerden auftreten. Betroffene können schnell kollabieren und das Bewusstsein verlieren. Die Behandlung erfolgt möglichst rasch mit Adrenalin (auch Epinephrin genannt), üblicherweise per Injektion oder Infusion.

HAMBURG - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/gms/Christin Klose/Christin Klose

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