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8 Tipps: Schritt für Schritt fit für den

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++ ARCHIVBILD ++ Fahrradfahren stellt andere Anforderungen als Gehen
©APA, dpa, gms, Jan Woitas
Wenn aus dem Kindergarten- ein Schulkind wird, ist auch der Weg am Morgen und am Nachmittag ein anderer. Womöglich ist er länger, auf jeden Fall erst einmal neu - vielleicht aber auch einer, den das Kind dann allein gehen kann? "Um sicher am Straßenverkehr teilzunehmen, brauchen Kinder bestimmte Fähigkeiten und Erfahrungen, die sie natürlich erst lernen müssen", sagt die Verkehrssicherheitsexpertin Nina Tzschentk.

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Sie erklärt, was für Fähigkeiten und Erfahrungen das sind und wie Eltern dabei unterstützen.

Ganz grundlegend fängt die Verkehrs- und Mobilitätserziehung früh an – mit den Eltern und in der Kita. Ganz oben steht Bewegungsförderung. Eine gute motorische Entwicklung hilft, die Anforderungen im Verkehr zu bewältigen. Bewegungssichere Kinder reagieren schneller, stolpern seltener und sind insgesamt aufmerksamer im Straßenverkehr.

"Wir empfehlen Eltern, sich so oft wie möglich gemeinsam mit ihren Kindern bewusst durch den Straßenverkehr zu bewegen. Sie können fast nebenbei richtiges Verhalten zeigen und kommentieren und somit Grundregeln vermitteln: Wie überquere ich eine Straße? Auf welcher Gehwegseite laufen wir und warum? Wie verhalte ich mich, wenn etwas Unerwartetes passiert etwa Ampelausfall, Gehweg versperrt, Baustelle?"

Das kann auch in kleinen Spielen oder Abenteuergeschichten verpackt werden, so Tzschentke. Wichtig ist, dass das richtige Verhalten aktiv und anschaulich vermittelt wird: "Kinder können das, was sie an Kreuzung A gelernt haben, noch nicht ohne weiteres auf Kreuzung B übertragen.

Nur von einer Gefahr oder Bedrohung zu sprechen, führt eher zu Angst und Vermeidung. Es reicht also nicht, zu sagen, dass man an einer bestimmten Straße aufpassen muss. Sondern es muss an genau dieser Straße gezeigt werden, was geschehen kann und was dann zu tun ist. Das braucht Geduld und auch einige Wiederholungen."

Mit der Einschulung sind Kinder entwicklungspsychologisch so weit, dass sie Alltagswege eigenständig bewältigen können. Darum empfiehlt Tzschentke auch, dass sie ab der 1. Klasse ihren Schulweg allein gehen oder mit Mitschülerinnen und Mitschülern. Das ist in den meisten Fällen auch sicher möglich, hängt aber von der Reife des Kindes und der Situation vor Ort ab.

Voraussetzung dafür ist "ein intensives Schulwegtraining", und zwar mit den Eltern. Zur Vorbereitung des Schulwegs gehört auch die Wahl der richtigen Route - der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste. Eltern können sich an der Schule oder bei der Gemeinde erkundigen, ob es für die Volksschule, auf die ihr Kind geht, einen Schulwegplan gibt. Für weiterführende Schulen gibt es entsprechende Radschulpläne. Die deutsche Verkehrswacht hat für Eltern auf ihrer Website alle Tipps zum Schulwegtraining aufgelistet.

Sind die Kinder mit dem Rad unterwegs, sollten sie von einem Erwachsenen durch den Straßenverkehr begleitet werden, da sie den Mehrfachanforderungen noch nicht in allen Situationen gewachsen sind, rät Nina Tzschentke. Nach der Radfahrausbildung in der 4. Klasse sind sie dann allgemein so weit, auch längere Strecken allein mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren.

"Die selbstständige Verkehrsteilnahme ist für die Entwicklung enorm wichtig. Hierbei sammeln Kinder relevante Erfahrungen. Werden sie mit dem Auto überall hingefahren, können sie diese wichtigen Erfahrungen nicht machen. Darum sollte das Elterntaxi nach Möglichkeit auch vermieden werden. Vom Rücksitz aus wird die Verkehrswelt eben nur passiv wahrgenommen."

Außerdem stellen Elterntaxis selbst oft eine Gefährdung vor dem Schultor dar, denn es kommt häufig vor Unterrichtsbeginn zu gefährlichen Situationen durch haltende oder anfahrende Autos.

Und wenn auf das Bringen mit dem Auto nicht verzichtet werden kann? "Dann ist es ratsam, die Kinder in einiger Entfernung der Schule an einer sicheren Stelle abzusetzen. Sie gehen den restlichen Weg dann allein. Aber auch diese Routen sollte vorher eingeübt werden." Einige Schulen richten dazu je nach Gegebenheit auch sogenannte Hol- und Bringzonen ein.

Einen generellen Unterschied von städtischen und ländlichen Räumen gibt es in der Regel nicht. "Es kommt immer auf die unmittelbare Schulumgebung an. Auf dem Land kommt es häufiger vor, dass nicht jedes Kind eine Schule in Gehweite hat.

Fahren Kinder mit dem Schulbus oder öffentlichen Verkehrsmitteln, sollten sie auch hier die wichtigsten Regeln kennen: An der Haltestelle müssen sie Abstand zur Bordsteinkante halten und dürfen nicht toben. Wenn der Bus kommt, steigen sie in Ruhe ein, setzen sich hin oder halten sich, falls kein Sitzplatz frei ist, gut fest."

WEYHE - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/gms/Christin Klose/Christin Klose

ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit dem genannten Text

LEIPZIG - DEUTSCHLAND: ++ ARCHIVBILD ++ (ARCHIVBILD VOM 18.2.2016) - FOTO: APA/APA/dpa/gms/Jan Woitas/Jan Woitas

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