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Die Menschen hätten momentan das Gefühl, "gibt es das im nächsten Jahr noch?" Und ein Urlaub bleibe für viele immer in Erinnerung. Eine aktuelle Studie der nationalen Tourismus-Marketingorganisation Österreich Werbung (ÖW) zeige, dass Österreich in vielen Herkunftsländern der Gäste noch die Skination Nummer eins sei und mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis punkte, erklärte Bauer. "Potenzial gibt es aber bei der jungen Zielgruppe." Diese verlagere sich zunehmend in die Städte und sei von einem urbanen Lifestyle geprägt - "von der Ernährung bis hin zum Freizeitverhalten".
Der Skitourismus könne von diesem Lifestyle profitieren. Hier sei allerdings das Tourismusmarketing gefordert. "Menschen kaufen keine Produkte, sondern Gefühle. Sie brauchen Angebote und Bilder, die ihnen das Schöne zeigen. Und sie warten auf Botschaften, die sie abholen", so Bauer. Die neue Generation an Gästen erwarte sich vor Ort ein möglichst dichtes Erlebnisprogramm. Die Tourismusangebote sollten sich hier an die Wünsche der Zielgruppe anpassen. Der Vorteil: "Die Erlebnisgarantie öffnet auch die Brieftaschen."
Dabei werde es immer wichtiger, Gemeinschaftserlebnisse anzubieten. "Junge Menschen haben zwar irrsinnig viele Kontakte auf sozialen Medien, sind aber oft sehr einsam." Der Wunsch, etwas gemeinsam zu erleben und Leute persönlich kennenzulernen, sei hoch. "Ein Skiurlaub ist hier fast aufgelegt", so Bauer. Zugleich denke die "Zukunftszielgruppe" global und sei es gewohnt, Distanzen zu überwinden. "Für die ist ein Flugzeug kein Hindernis, sondern ein übliches Verkehrsmittel", was bei weiter entfernten Märkten wie Großbritannien, Skandinavien oder Benelux eine Rolle spiele.
Herausforderungen für die heimischen Touristiker warten auch auf einer anderen Front. Laut deutscher Reiseanalyse - einer jährlichen, repräsentativen Studie zum Reiseverhalten der Deutschen, immerhin der wichtigste Herkunftsmarkt für Urlaubsgäste in Österreich - nutzen 52 Prozent der Befragten KI beim Reisen oder sind dafür offen. "Bereits in der Inspirationsphase benutzt über die Hälfte KI-Tools für die Ideenfindung", sagte Teresa Karan, Innovationsexpertin bei der ÖW, bei dem Netzwerktreffen in Kaprun.
Darum sei es entscheidend, dass digitale Inhalte so gestaltet werden, dass sie KI-optimiert sind - "nur so werden sie auch von den Reisenden gefunden". KI-Software wie ChatGPT und Co würden dabei einen Paradigmenwechsel einläuten - "weg von der Suche hin zur Konversation in den Chat-Portalen: Hey, wo soll ich meinen nächsten Skiurlaub machen?" - mit anschließenden Angebotsvergleichen oder Empfehlungen vor Ort.
Zugleich könne der Einsatz von künstlicher Intelligenz im Tourismus helfen, das persönliche Service für den Gast noch individueller zu gestalten, erklärte Karan. Menschen würden durch automatisierte Abläufe nicht ersetzt, sondern für Aufgaben freigespielt, die sie besser können als die KI. "Fertigkeiten wie Führung und Empathie - das, was Menschen ausmacht - gewinnen an Bedeutung."
KAPRUN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/Johannes Radlwimmer






