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Tourismusvertreter kritisieren Wiener Ortstaxenpläne

Aktualisiert
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Große Skepsis unter Hoteliers
©APA, THEMENBILD, BARBARA GINDL
Neben dem Wiener Wirtschaftskammerpräsident Walter Ruck sprechen sich auch Hoteliers gegen die Erhöhung der Ortstaxe in der Bundeshauptstadt aus. Deren Funktion sei es, den Wiener Tourismusverband zu finanzieren, nicht "Budgetlücken" zu stopfen, argumentierte Ruck am Mittwoch. Die Hotelvereinigung wiederum fürchtet ein bürokratisches "Fiasko", der WKÖ-Hotelleriefachverband warnt vor ähnlichem Vorgehen außerhalb Wiens.

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Aktuell beträgt die Taxe in Wien 3,2 Prozent, sie soll per Dezember auf 8,5 Prozent steigen. Finanzstadträtin Barbara Novak (SPÖ) hatte die am Montag angekündigte Maßnahme unter anderem mit anfallenden Kosten für die städtische Infrastruktur begründet.

Wien Tourismus verfüge für heuer über ein Budget von 33,4 Millionen Euro, die Einnahmen der Stadt Wien aus der Ortstaxe wiederum seien vergangenes Jahr bei 42 Mio. Euro gelegen, so Ruck in einer Aussendung. "Für den Tourismus werden die geplanten Mehreinnahmen also offenbar nicht verwendet."

Außerdem würden die Einnahmen aus der Ortstaxe ohnehin steigen, weil die Inflationsentwicklung bei der Berechnung eingepreist sei. "Steigen die Zimmerpreise, steigen auch die Einnahmen aus der Ortstaxe. Die Inflationsanpassung erfolgt also automatisch und permanent und ist nicht extra notwendig", so Ruck.

Kritik kam neuerlich von der Österreichischen Hotelvereinigung (ÖHV). Sie fürchtet "einen unvorstellbaren Aufwand hinter den Kulissen". Außerdem sei unklar, was ab Dezember konkret gelte. So gebe keine Information über die neue "Schlüsselzahl" zur Berechnung der Ortstaxe, wer bei bereits abgeschlossenen Verträgen die Kosten übernehme oder - "noch komplizierter" - wenn bereits bezahlt wurde, "im schlimmsten Fall" über eine Plattform. "Die großen Buchungsportale lassen die Hotels anlaufen. Das wird zum Fiasko", so ÖHV-Präsident Walter Veit.

Indes warnt der Hotellerie-Fachverband in der WKÖ vor einer "Nachahmungsoffensive" in den Bundesländern. Sollte diese eintreten, drohe "ein landesweiter Preisdruck, den dann sicher nicht die Hotellerie zu verantworten hat", betonte Obmann Georg Imlauer in einer Mitteilung. Wegen angespannter Gemeindebudgets war eine Erhöhung der Ortstaxe zuletzt bereits Thema - auch in anderen Bundesländern.

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