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Skifahren wird wieder teurer

Aktualisiert
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Am oberen Ende heuer erstmals über 80 Euro für einen Tagesskipass
©APA, THEMENBILD, Karl-Josef Hildenbrand, DPA
Wer im heurigen Winter die heimischen Seilbahnen und Skilifte nutzen möchte, muss wieder durchaus tiefer in die Tasche greifen. Mancherorts wird die 80-Euro-Marke für einen Tagesskipass geknackt - etwa im Tiroler Sölden bzw. am Arlberg. "Wir Betreiber versuchen die Preise so zu gestalten, dass wir keine Verluste machen", erklärte Seilbahnen-Obmann Abg. Franz Hörl (ÖVP) gegenüber der APA und verwies auf höhere Energiepreise, Personal- und Baukosten.

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Skigebiete müssten weiterhin "vorsichtig kalkulieren", sagte Hörl, selbst Geschäftsführer der Zillertal Arena in Gerlos. Das Preismodell mit flexibler Preisgestaltung ("Dynamic Pricing") setze sein Skigebiet indes weiterhin nicht um, da Familien in den entscheidenden Stoßzeiten die Leidtragenden wären, betonte der Branchensprecher. In der Zillertal Arena gelten demnach die gleichen Preise - unabhängig von der Saison. In anderen heimischen Skigebieten hatte man zuletzt auf dieses System umgestellt, bei dem der zu zahlende Preis je nach Auslastung und Tag schwanken kann.

In Sölden im Tiroler Ötztal - berühmt unter anderem auch als Drehort des James-Bond-Streifens "Spectre" - ist ein Tagesskipass im Webshop dementsprechend zu je nach Tag schwankenden Preisen erhältlich. Erwachsene können in der Hauptsaison dabei bis zu 81,50 Euro einplanen. Im Vorjahr waren es noch 79 Euro gewesen. Am Arlberg müssen Erwachsene in der Hauptsaison ebenfalls 81,50 Euro hinlegen (2024: 78 Euro). Wer im Nobelskiort Kitzbühel den Hahnenkamm hinunterbrettern will, ist als Erwachsener in der "Premium-Saison" mit 79,50 Euro (2024: 76 Euro) dabei. Vergleichsweise preiswerter ist ein Skitag in der Axamer Lizum nahe der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck erhältlich - für 63 Euro (2024: 60 Euro).

Etwas mehr kosten heuer auch Verbundkarten wie das Freizeitticket Tirol. Dieses kostet nun im regulären Verkauf ab 1. November 873 Euro für Erwachsene - um 1 Euro mehr als im Vorjahr. Im den gesamten Oktober über laufenden Vorverkauf ist das Ticket indes um 759 Euro zu haben (2024: 727 Euro). Die Tickets können nur bei Vorverkaufsstellen und nicht online erworben werden. Dafür steht es nach einer Klagsdrohung des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) mittlerweile allen offen - unabhängig vom Hauptwohnsitz. Diese Kompromisslösung soll die vormaligen "Einheimischenpreise" der Verbundkarten über einen Umweg erhalten.

In Vorarlberg muss man für Skipässe in der Wintersaison 2025/26 durchschnittlich um 4 Prozent mehr bezahlen als noch im Vorjahr. Als Grund nannten die Vorarlberger Seilbahnbetreiber gestiegene Kosten, die man über alle Kostengruppen hinweg spüre. Die Preise für eine Erwachsenen-Tagesskikarte bewegen sich zwischen 24 Euro im kleinen Skigebiet Bazora-Gurtis (Frastanz bzw. Nenzing) und 81,50 Euro am Arlberg. Seit der Saison 2022/23 setzen einige Skigebiete auf dynamische Preisgestaltung. Der Startpreis liegt hier zwischen 40,50 Euro bei der Montafoner Kristbergbahn im Silbertal und 56 Euro in Gargellen (Montafon). Bei Saisonkarten und Saisonkarten-Verbünden rentiert sich der Vorverkauf, der am 1. Oktober gestartet ist.

In Salzburg läuft im Gletscherskigebiet am Kitzsteinhorn bereits der Skibetrieb. Je nach Schneelage starten viele Salzburger Skigebiete dann Ende November, Anfang Dezember in die Wintersaison. Eines steht aber auch hier fest: Die Liftkartenpreise stiegen gegenüber dem Vorjahreswinter um 2 bis 4,5 Prozent und kratzen teilweise schon an der 80-Euro-Marke.

Die Preissteigerungen begründet der Sprecher der Salzburger Seilbahnwirtschaft, Erich Egger, wie auch seine Kollegen in den anderen Bundesländern vor allem mit hohen Personal- und Energiekosten. In größeren Skigebieten mit "Skischaukeln" kostet eine Tageskarte für Erwachsene in der Hauptsaison zwischen 69,50 Euro in Obertauern und 79 Euro in der Pinzgauer Region der "Ski Alpin Card" mit Kitzsteinhorn, Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn und Schmittenhöhe.

In Ski amadé beträgt der Preis für die Tageskarte an der Kassa vorwiegend 78,50 Euro. Etwas niedriger sind die Preise bei einigen einzelnen Liftanlagen in diesem Gebiet. In der Salzburger Sportwelt mit Snow Space Flachau, Wagrain, St. Johann, Zauchensee, Flachauwinkl und Kleinarl muss man für die Tageskarte 79 Euro berappen. In kleineren Skigebieten zahlt man weniger, wie in der "Almenwelt Lofer" im Pinzgau. Dort kostet die Tageskarte für Erwachsene in der "Top Saison" wie in den Weihnachtsferien 65 Euro. In der Nebensaison ist das Skifahren oft günstiger.

Für Familien schnürten Liftbetreiber spezielle Angebote, es gibt Vergünstigungen mit dem Familienpass. Einige Regionen, zum Beispiel in Ski amadé, bieten einen Online-Frühbucherbonus an. Saisonkarten sind gegenüber dem Vorjahr im Schnitt nur um 2 Prozent teurer geworden.

In Kärnten können Erwachsene heuer für unter 70 Euro einen Tag lang Ski fahren. "In den größeren Skigebieten kosten die Erwachsenen-Tageskarten maximal 69,50 Euro. Kärnten ist meines Wissens das einzige Bundesland, in dem alle Preise unter 70 Euro liegen", sagte der Seilbahnen-Fachgruppenobmann der Wirtschaftskammer Kärnten, Josef Bogensperger, auf APA-Anfrage.

Im Durchschnitt seien die Preise in dem Bundesland um 3 bis 5 Prozent höher im Vorjahr. Die Skigebiete Nassfeld und Katschberg seien im oberen Preisbereich zu finden - dort sei mit je einer neuen Kabinenbahn aber auch investiert worden. Am Goldeck kostet die Tageskarte heuer 61,50 Euro, im kleineren Familienskigebiet Kötschach-Mauthen bekommt man den Pistenspaß für 40 Euro und wem ein kleiner Hang mit einem Schlepplift reicht, der kann schon um 8 Euro pro Tag in Mühldorf seine Schwünge ziehen.

Die Saisonkarte für Kärnten und Osttirol kostet im Vorverkauf bis 1. November 774 Euro und im Normalverkauf 841 Euro. Daneben gäbe es auch günstige Familienangebote auf Tages- oder Mehrtageskarten sowie die Chance auf günstigere Karten durch "Dynamic Pricing" im Skigebiet Heiligenblut. Große Neuerungen gibt es laut Bogensperger in der heurigen Saison nicht. Sollte es die Witterung zulassen, werde auch das im vergangenen Jahr in die Insolvenz geschlitterte und heuer neu eröffnete Skigebiet am Dreiländereck Österreich-Italien-Slowenien wieder Wintersportler auf den Berg befördern.

Das wohl bekannteste steirische Skigebiet, die Planai-Hochwurzen-Bahnen in Schladming und Umgebung, werden in der anlaufenden Saison wie auch schon im Vorjahr die Preise aus dem Ski-amadé-Verbund übernehmen. Online-Frühbucher können die Liftkarten somit wie schon im Vorjahr günstiger ergattern. Am Kreischberg kostet der Tagesskipass in der kommenden Hauptsaison voraussichtlich 68 Euro und damit um 3 Euro mehr als im Vorjahr. Etwas günstiger kann um 59 Euro pro Tagesticket für einen Erwachsenen auf der Tauplitz Ski gefahren werden und eine der günstigsten Tagestickets werden in der kommenden Saison auf der Teichalm zu haben sein. Die Tageskarte für Erwachsene kostet dort in der kommenden Saison 32,50 Euro und damit um 1,50 Euro mehr als noch im Vorjahr. Auf der Kaiserau wird der Tagesskipass im kommenden Winter 36 statt zuletzt 34 Euro kosten.

In Oberösterreich gilt in den Skigebieten Hinterstoder, Wurzeralm und Hochficht "Dynamic Pricing". In Hinterstoder kann man, wenn man bereits jetzt online kauft, günstigstenfalls um 44,50 Euro eine Tageskarte außerhalb der Hauptsaison erwerben, für Wurzeralm und Hochficht um jeweils 41 Euro. Die Untergrenze entspricht jener der Saison des Vorjahres. Je nach Tag geht der Preis deutlich nach oben. In den Weihnachtsferien etwa kostet ein Tageskarte derzeit für Hinterstoder 54 Euro, für die Wurzeralm 50 Euro und für den Hochficht 51 Euro.

Dachstein-West und Kasberg haben keine dynamischen Preise, hier liegen die Kosten für eine Tageskarte für einen Erwachsenen online heuer bei 65 Euro für Dachstein-West bzw. 54 Euro online und 58 Euro an der Kasse für den Kasberg.

In Niederösterreich kostet die Erwachsenen-Saisonkarte "NÖ Bergerlebnispass" für zehn Skigebiete im "Super-Vorverkauf" bis 31. Oktober 410 Euro, also um 2,5 Prozent mehr als im Vorjahr. "Wir gehen bereits in die vierte Wintersaison mit flexiblen Preisen", sagte Markus Redl, Geschäftsführer der landeseigenen ecoplus Alpin GmbH, zu der u.a. Annaberger Lifte, Erlebnisalm Mönichkirchen, Hochkar Bergbahnen und Ötscherlifte gehören. Der Online-Anteil liege bei 60 Prozent. Erwachsenen-Tageskarten werden ab 32,90 Euro angeboten. Generell gilt laut Redl: "Je früher gebucht, desto günstiger." Ob und wie stark die Tarife ansteigen, richte sich nach der Nachfrage für das jeweilige Skigebiet. "Auf Anregung der Arbeiterkammer Niederösterreich haben wir bei unseren flexiblen Preisen eine höhere Transparenz eingeführt. Potenzielle Kunden bekommen jetzt automatisiert eine Einschätzung zum aktuell jeweils für einen bestimmten Tag oder Zeitraum angebotenen Preis", informierte Redl.

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