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Schweizer Hotellerie zieht positive Winterbilanz

Aktualisiert
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3 min
Gute Auslastung trotz Schneemangels in tieferen Lagen
©APA, KEYSTONE, BENJAMIN MANSER
Die Schweizer Hotellerie zieht eine überwiegend positive Bilanz der Wintersaison 2024/25. Der insgesamt positive Eindruck wird jedoch von steigenden Kosten, Fachkräftemangel und geopolitischen Spannungen getrübt. Der Optimismus für den Sommer bleibt daher gedämpft. Preiserhöhungen seien unvermeidlich.

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Laut einer am Freitag publizierten Umfrage des Schweizer Hotelverbands Hotelleriesuisse sind 72 Prozent der befragten Betriebe mit der Wintersaison zufrieden. Trotz bescheidener Schneeverhältnisse in tieferen Lagen hätten viele Betriebe eine gute Auslastung verzeichnen können.

Die Situation ist jedoch nicht überall rosig: Während in städtischen und noch mehr in alpinen Gebieten die Auslastung hoch war, kämpfen ländliche Regionen mit Umsatzrückgängen. Auch der Kostendruck ist hier besonders hoch. Aber auch schweizweit sieht sich über die Hälfte aller Betriebe mit steigenden Kosten konfrontiert.

Trotz der angespannten Lage blickt die Branche aber mit Zuversicht auf den Sommer. Ein Drittel der Betriebe erwartet höhere Umsätze als im Vorjahr - ein Fünftel dagegen einen Rückgang. Ob Umsatzsteigerungen auch zu höheren Gewinnen führen, bleibt jedoch fraglich.

Die steigenden Betriebskosten zwingen viele Betriebe zu Preiserhöhungen, besonders in ländlichen Regionen. Als Hauptursachen für die höheren Ausgaben werden Personalkosten und gestiegene Einkaufspreise genannt.

Für die anstehenden Feiertage zu Christi Himmelfahrt und Pfingsten erwarten die Betriebe mehrheitlich Umsätze auf Vorjahresniveau. Besonders in den Städten rechnen laut Umfrage des Dachverbands der Schweizer Hotellerie nur wenige mit mehr Umsatz.

Das zentrale Problem der Branche bleibt allerdings der Fachkräftemangel. Er wird nach wie vor am häufigsten als die größte Herausforderung genannt. In klassischen Tourismusgemeinden wird die Lage noch durch den Mangel an Wohnraum für Personal verschärft.

Zusätzliche Sorgen bereitet derzeit der internationale Handelsstreit: 20 Prozent der befragten Betriebe bezeichnen ihn als größte Herausforderung. Hotelleriesuisse-Direktorin Nicole Brändle erklärt: "Unsere Regionalverbände berichten bereits von ersten Rückgängen bei Geschäftsreisebuchungen aus den USA, insbesondere in urbanen Destinationen."

Bei den Ferienreisenden sind bisher aber kaum Auswirkungen zu spüren, da US-Touristen oft als Frühbucher gelten. Sollte sich die geopolitische Lage aber weiter zuspitzen, befürchtet Brändle auch negative Folgen für den Freizeittourismus. Schließlich sind die USA nach Deutschland der größte Herkunftsmarkt für den Schweizer Tourismus.

Hoehenarbeiter haengen eine 80x80 Meter grosse Schweizerfahne an einer Felswand unterhalb des Saentis auf, anlaesslich des Nationalfeiertags, am Dienstag, 31. Juli 2018, auf der Schwaegalp. (KEYSTONE/Benjamin Manser).

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