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Die französische Luftfahrtbehörde DGAC forderte die Fluggesellschaften wegen des Ausstands auf, ihre Flüge von und nach Paris und an anderen Airports des Landes um 25 bis 50 Prozent zu reduzieren.
"Wieder einmal werden europäische Familien von streikenden französischen Fluglotsen erpresst", sagte Ryanair-CEO Michael O'Leary. "Das macht keinen Sinn und ist äußerst unfair gegenüber EU-Passagieren und Familien, die in den Urlaub fliegen." Die Lufthansa Group erklärte, "wir bedauern die Unannehmlichkeiten für unsere Gäste." Sie riet Kunden, sich über Website und App auf dem Laufenden über den Status ihrer Flüge zu halten. British Airways setzte größere Flugzeuge ein, um die Ausfälle zu begrenzen. Die größte französische Gesellschaft Air France sorgte dafür, dass Langstreckenflüge abheben konnten.
Die Lotsen protestieren gegen Personalmangel und veraltete Technik, die zu höherer Belastung führe. Die zweitgrößte französische Fluglotsengewerkschaft UNSA-ICNA prangerte außerdem Managementfehler an. Eine andere Gewerkschaft, USAC-CGT, erklärte, die Behörde DGAC verstehe die Frustration der Fluglotsen nicht. "Die DGAC versäumt es, die für Fluglotsen unverzichtbaren Instrumente zu modernisieren, obwohl sie immer wieder verspricht, dass alle notwendigen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden", so UNSA-ICNA in einer Erklärung. Die Systeme seien in die Jahre gekommen, und die Behörde verlange ständig mehr von ihrem Personal, um das auszubügeln.
Die DGAC nahm dazu nicht Stellung. Der französische Verkehrsminister Philippe Tabarot nannte die Forderungen der Gewerkschaften inakzeptabel. Ryanair-Chef O'Leary forderte einmal mehr die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, auf, die Fluglotsendienste in der EU endlich zu reformieren.
Neben der Streichung von Flügen von und nach Frankreich werde dieser Streik zu Beginn der Sommerferien in Europa auch alle französischen Überflüge betreffen, erklärte Ryanair. Passagiere, die den französischen Luftraum von Großbritannien nach Griechenland oder von Spanien nach Irland überfliegen, seien ebenfalls betroffen. Bei Ryanair müssten rund 30.000 Fluggäste ihre Reisepläne ändern.