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Reiselust der Deutschen steigt

Aktualisiert
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Reiseumsätze wesentlich erhöht
©APA, HELMUT FOHRINGER, THEMENBILD
Die Deutschen buchen wieder mehr und früher Reisen. Für die kommende Wintersaison zeichnet sich ein starker Trend zu Fernreisen ab, während im abgelaufenen Sommer vor allem preisgünstigere Ziele gefragt waren. Wie der Deutsche Reiseverband (DRV) am Donnerstag in Berlin mitteilte, liegt der Buchungsumsatz für den Winter 2025/26 derzeit um 9 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Sommer 2025 - also Mai bis Oktober - schloss mit einem Umsatzplus von 6 Prozent ab.

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Die Daten basieren auf Auswertungen von Travel Data + Analytics (TDA) mit Buchungsstand Ende August.

Für die Wintersaison von November 2025 bis April 2026 brach die Nachfrage nach Reisen in die USA um 27 Prozent ein. Bereits im Sommer lag der Umsatz um fast ein Fünftel unter dem Vorjahreszeitraum. Hier dürften der Politikwandel unter US-Präsident Donald Trump samt Zollpolitik und Berichte über Einschränkungen bei der Einreise in die USA abgeschreckt haben.

Für die anstehende Wintersaison verzeichnet der DRV eine besonders hohe Nachfrage nach Fernreisen. Hier stieg der Umsatz um 11 Prozent. "Noch mehr Deutsche als in den Jahren zuvor wollen den Sommer auch in der dunklen Jahreszeit in fernen Ländern verlängern und dem hiesigen kalten Wetter mit einer Fernreise entfliehen", sagte der scheidende DRV-Präsident Norbert Fiebig. Besonders gefragt seien Ziele in Afrika mit einem Umsatzplus von 25 Prozent sowie in Südostasien mit 16 Prozent. Auch Ziele am westlichen und östlichen Mittelmeer wie die Kanaren oder Ägypten legen um je 10 Prozent zu.

Im zu Ende gehenden Reisesommer 2025 profitierten vor allem preisgünstigere Destinationen. Bulgarien verzeichnete ein Umsatzplus von 41 Prozent, Thailand legte um 18 Prozent und Ägypten um 17 Prozent zu. Die Türkei, das beliebteste Reiseziel für Familien, wuchs mit 6 Prozent im Marktdurchschnitt.

Insgesamt stieg der Umsatz im Sommer um 6 Prozent, die Zahl der Reisenden jedoch nur um 1 Prozent. Sie liegt damit weiter um 10 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau des Sommers 2019.

Generell buchen die Kunden ihre Reisen wieder deutlich früher. "Erfreulich ist, dass die Saison sehr frühbucherstark gestartet ist", sagte Fiebig. Viele nutzten bei Pauschalreisen sogenannte Flex-Pakete, die gegen einen Aufpreis kurzfristiges und kostenfreies Umbuchen oder Stornieren ermöglichen. Ein weiterer Wachstumstreiber bleiben Kreuzfahrten. Sie legen laut DRV im Winter beim Umsatz um 8 Prozent zu und machen bereits 30 Prozent aller gebuchten Winterreisen aus.

Der DRV vertritt die Interessen von Reisebüros und Pauschalreiseanbietern. Am Freitag wählt der Verband einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Präsident Fiebig, der seit Juni 2014 Cheflobbyist der Reisebranche ist.

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