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Das neue Ausstellungsdesign des Museums für Mode und Kostüm im Palazzo Pitti setzt rund 40 ausgewählte Meisterwerke der Haute Couture in Dialog mit Werken bedeutender Künstler des 20. Jahrhunderts wie Galileo Chini, Felice Casorati und Alberto Burri. Ein Jahr nach seiner umfassenden Neugestaltung präsentiert das Museum nun eine rotierende Auswahl seiner Bestände, um neue, faszinierende Kapitel der Modegeschichte zu zeigen.
Die Sammlung des Modemuseums umfasst rund 15.000 historische Kleidungsstücke und Accessoires vom 18. Jahrhundert bis heute. Künftig sollen jedes Jahr neue Stücke aus den Depots hervorgeholt, sorgfältig restauriert und ausgestellt werden. Unverändert bleiben die Räume zur Mode des 18. und 19. Jahrhunderts sowie die Abteilung der Medici-Gewänder.
Den Auftakt der neuen Ausstellung bildet ein Raum zur Charleston-Mode, geprägt von Avantgarde, Exotik und weiblicher Emanzipation. Das Herzstück ist ein vom Künstler Galileo Chini gestaltetes Triptychon, das die Szenerie in eine Opernbühne verwandelt. Ausgestellt ist hier auch das Kleid, das Chinis Ehefrau zur Uraufführung von Turandot am 25. April 1926 an der Mailänder Scala trug. Es folgen zwei Räume zur Mode zwischen den Weltkriegen, mit prächtigen Stücken im Stil des Art Déco, der Avantgarde, des Rationalismus sowie der glamourösen Filmästhetik der 1930er Jahre.
Ein weiterer Abschnitt widmet sich der Mode der Nachkriegszeit: Zu sehen ist unter anderem ein seltener Entwurf des jungen Yves Saint Laurent, der 1957 zum Kreativdirektor des Hauses Dior ernannt wurde. Außerdem werden drei Abendroben aus dem Besitz von Ingrid Bergman gezeigt, darunter ein Kleid der Marke Gattinoni. Drei Räume konzentrieren sich auf die 1960er und 70er Jahre, geprägt von Minirock, grafischen Mustern und der Space-Age-Ästhetik, die von den ersten Weltraummissionen und technischen Innovationen inspiriert war. Vertreter dieser Bewegung wie André Courrèges, André Laug und Pierre Cardin sind mit ikonischen Kreationen vertreten.
"Diese neue Auswahl zeigt Mode als visuelle und kulturelle Sprache, im ständigen Austausch mit der Kunst. Mode ist nicht nur Spiegel weiblicher Identität, sondern ein eigenständiges Erbe aus Formen, Materialien und Visionen", kommentierte Uffizien-Chef Simone Verde, der auch für das Modemuseum zuständig ist.
INFO: https://www.uffizi.it/en/pitti-palace/costume-and-fashion-museum
FLORENCE - ITALIEN: FOTO: APA/APA/AFP/CLAUDIO GIOVANNINI