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Italien will touristische Kurzzeitmieten stärker besteuern

Aktualisiert
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Das eigene Haus als Ferienwohnung zu vermieten, ist in Italien ein rentables Geschäft. Es hat zur Entvölkerung ganzer Stadtzentren beigetragen, da Wohnungen häufiger an Touristen als an Einheimische vermietet werden. Die italienische Regierung greift nun zu Gegenmaßnahmen: Sie will die Besteuerung von Kurzzeitvermietungen erhöhen.

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Die Regierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni plant, die Steuer auf Kurzzeitvermietungen ab 2026 von 21 auf 26 Prozent zu erhöhen. Das geht aus dem von der Regierung vorgelegten Haushaltsgesetzentwurf hervor, der nun vom Parlament verabschiedet werden muss. Damit würde die Steuerbelastung auf das Niveau steigen, das derzeit für längerfristige Mietverträge gilt. Unter Kurzzeitvermietung versteht man Mietverträge für Wohnimmobilien mit einer Höchstdauer von 30 Tagen.

Vor allem in Kunststädten wie Rom, Venedig und Florenz ist in den vergangenen Jahren die Zahl der Wohnungen mit langfristigen Mietverträgen stark zurückgegangen, da Eigentümer ihre Immobilien lieber als Ferienwohnungen vermieten - was bisher profitabler war.

Die Erhöhung des Steuerdrucks auf Kurzzeitvermietungen sorgt für Spannungen innerhalb der Regierungskoalition. Die konservative Regierungspartei Forza Italia wehrt sich dagegen und bezeichnet die Maßnahme als "falsch und ungerecht".

Bis Ende 2026 verlängert die Regierung Meloni die Möglichkeit für Provinzhauptstädte, Gemeindeverbände, Tourismusorte sowie Kunst- und Kulturstädte, die Tourismusabgabe von bisher maximal fünf auf bis zu sieben Euro pro Tag anzuheben. In einigen Kunststädten kann die Kurtaxe sogar bis zu zwölf Euro pro Tag betragen. 70 Prozent der Einnahmen aus der Tourismussteuer sollen zur Finanzierung von Maßnahmen im Tourismus- und Denkmalschutz verwendet werden.

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