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Initiative fordert Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie

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Initiative "Land schafft Leben" fordert Kennzeichnung
©APA, THEMENBILD, FLORIAN WIESER
Der heimische Tourismus werbe mit österreichischer Kulinarik und regionalen Lebensmitteln, auf den Tellern liege dann aber immer wieder ausländische Billigware. Das kritisierte die Initiative "Land schafft Leben" am Donnerstag bei einem Pressegespräch. Die Gründer, Maria Fanninger und Hannes Royer, sprachen sich erneut für eine gesetzliche Verankerung der Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie aus. "Damit kann der Konsument selbst entscheiden", sagte Fanninger.

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Anlass war die Präsentation eines Reports zum Thema "Landwirtschaft, Lebensraum & Tourismus". Ohne die Landwirtschaft wäre der Tourismus in Österreich nicht denkbar, erklärte Royer: "Wir leben in einer Kulturlandschaft, die über Jahrtausende von Menschen geprägt wurde." Ohne Landwirtschaft und die damit verbundene Lebensmittelproduktion wären auch die Kulturlandschaft und damit der Tourismus bedroht. "Die Alm ist die Wiege des Tourismus", betonte Royer.

Österreich habe die Voraussetzungen, um sich gut mit einheimischen und regionalen Lebensmitteln zu versorgen. Allerdings gebe es aufgrund der kleinstrukturierten Landwirtschaft und des hohen Lohnniveaus Österreich nicht zum billigsten Preis, erläuterte Fanninger und nannte ein Beispiel: Seit 2009 gebe es in Österreich keine Käfighaltung von Hühnern. Gleichzeitig würden täglich rund 1,2 Millionen Käfig-Eier importiert.

Eine Herkunftskennzeichnung werde auch deshalb immer wichtiger, weil neue Großhändler mit Billigware aus dem Ausland auf den heimischen Markt drängen, berichtete Royer: "Es gibt einen Trend zu niedrigen Qualitätsstufen." Bei Gastronomiebetrieben, die die Herkunftskennzeichnung freiwillig machen, sehe man, dass diese vor allem auf Qualität aus Österreich setzen.

Die kleinstrukturierte Landwirtschaft stehe vor vielen Herausforderungen. Royer warnte davor, dass die neue Gemeinsame Agrarpolitik der EU die Fördersituation für die kleine ländliche Landwirtschaft verschlechtern könnte. Außerdem drohe durch den Abschluss von Mercosur zusätzliche Konkurrenz aus dem Ausland. Umso wichtiger sei es, die Rahmenbedingungen für die heimischen Landwirte zu verbessern, um langfristig die Kulturlandschaft und damit auch den Tourismus in Österreich zu sichern.

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