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Die Entscheidung am Mittwoch betrifft die Kern- oder Muttergesellschaft der "Alpin Family"-Gruppe mit Sitz in Wien. Sie betreibt mit weiteren Gesellschaften der Gruppe in drei österreichischen Bundesländern Hotels, Chalets und Apartmenthäuser. Dabei nimmt das Unternehmen Managementaufgaben wahr. Es ist etwa für Leistungen wie Buchhaltung oder Buchungssysteme, aber auch für die Finanzierung zuständig. Zudem betrieb die "Alpin Family GmbH" zwei Restaurants in den größten Hotels.
Mehr als 300 Gläubiger hatten Forderungen in Höhe von rund 16,8 Mio. Euro angemeldet, davon hat der Insolvenzverwalter rund 11,2 Mio. Euro als zu Recht bestehend anerkannt. Neben der Muttergesellschaft streben - bis auf eine - alle anderen Gesellschaften der Gruppe eine Fortführung und Sanierung an. In den vergangenen Wochen wurde in vier Insolvenzverfahren ein Sanierungsplan von den Gläubigern angenommen - mit Quoten von jeweils 25, 30, 60 und 70 Prozent. Die Passiva aller 15 Gesellschaften betrugen bei Stellung des Konkursantrags laut Angaben der Schuldner in Summe gut 8,3 Mio. Euro.
"Alpin Family" befindet sich in niederländischem Besitz und vereint Hotelmarken wie "AvenidA", "The House Collection" oder "Alpin Rentals" mit mehr als 3.000 Betten in gut einem Dutzend Gemeinden im Salzburger Pinzgau und Pongau, in Tirol und in Oberösterreich. Das Unternehmen hatte stets betont, die Geschäfte weiterführen zu wollen und den Geschäftsbetrieb während des Verfahrens aufrecht erhalten zu wollen.
Wie das Unternehmen im Insolvenzantrag erklärte, habe man in den vergangenen Jahren in Team und IT investiert und sei schnell expandiert. Noch im Vorsommer hatte Alpin Family erklärt, einer der führenden Ferienanbieter Österreichs werden zu wollen und den Jahresumsatz bis 2025 von 55 auf 75 Mio. Euro zu steigern. Dann aber hieß es, dass die Integration der neuen Betriebe schleppender als geplant verlaufen sei und mit anderen Faktoren zu Liquiditätsengpässen geführt habe. Angeführt wurden erhöhte Personalkosten und die Auswirkungen von Inflation und Preissteigerungen, die nur zu kleinen Teilen an die Konsumenten weitergegeben werden konnten. Es sei zu einem spürbaren Rückgang an Zimmernächtigungen gekommen. In einer Stellungnahme war wörtlich von einem "unerwartet schwachen Winter" die Rede.