Fünf unbekannte Reiseziele

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Reise - Fünf unbekannte Reiseziele © Bild: Xavier Arnau/Getty Images

Overtourism ist in vielen Regionen bereits ein großes Thema: Schlangen vor Sehenswürdigkeiten und Gedränge in den Gassen. Doch nach wie vor gibt es einzigartige, besuchenswerte Orte, die noch nicht so überlaufen sind.

Volle Flughäfen und ausgebuchte Züge: Die Reiselust ist ungebrochen. Das bestätigt eine Umfrage, die vom Reiseveranstalter Tui in Auftrag gegeben wurde. 79 Prozent aller Befragten gaben an, heuer verreisen zu wollen. Davon wiederum planen 77 Prozent 2024 eine Auslandsreise.

Am beliebtesten sind einerseits Mittelmeer-Destinationen wie Griechenland und Spanien, die mit dem Flugzeug erreichbar sind. Andererseits gehören Österreichs Nachbarländer Kroatien und Italien, in die man relativ schnell per Auto gelangt, nach wie vor zu den beliebtesten Reisezielen der Österreicherinnen und Österreicher.

Aktivitäten und Erlebnisse

Einen weiteren Trend bestätigte die Umfrage: Im Urlaub möchten sich die meisten Menschen etwas Besonderes gönnen und sind bereit, dafür mehr Geld auszugeben. Das kann z. B. ein Zimmer mit Meerblick oder ein Mietwagen vor Ort sein. Für Ausflüge und Erlebnisse sind 29 Prozent der Befragten bereit, extra zu bezahlen.

Insgesamt wollen die Österreicherinnen und Österreicher laut Ruefa heuer 19 Tage - und damit einen Tag länger als 2023 - urlauben. Das Budget dafür liegt bei 1.882 Euro pro Person.

Bei Ruefa sind ebenfalls die Mittelmeerländer am stärksten nachgefragt. Einsame Sandstrände wird man in diesen Top-Destinationen im Sommer daher wohl vergeblich suchen. Aber es gibt sie nach wie vor, diese außergewöhnlichen Orte, in denen noch mehr Einheimische als Touristen unterwegs sind.

St. Michel's Mount

© Getty Images St. Michel's Mount

Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Frankreichs zählt zweifelsohne der Mont-Saint-Michel. 2,8 Millionen Menschen besuchten die Attraktion vergangenes Jahr. Dementsprechend voll ist es - nicht nur in der Hauptsaison - in den engen Gassen. Zum Verwechseln sieht der St. Michel's Mount in Cornwall (England) aus. Diese Ähnlichkeit ist kein Zufall: Benediktinermönche vom französischen Mont-Saint-Michel errichteten auf der Gezeiteninsel im 11. Jahrhundert ein Kloster nach dem Vorbild aus ihrer Heimat. Doch die Sehenswürdigkeit in Cornwall hat einen entscheidenden Vorteil: Im Jahr 2022 kamen gerade einmal 376.000 Menschen auf die Insel.

Alula

© Copyright (c) 2023 Altug Galip/Shutterstock. No use without permission. Maraya-Konzertsaal in Alula

Saudi-Arabien ist eines jener Länder, das aktuell hohe Summen in den Ausbau des Tourismus investiert. Im Jahr 2023 besuchten 100 Millionen Touristen das Land. Bis 2030 sollen es 150 Millionen sein. Die Oasenstadt Alula im Nordwesten Saudi-Arabiens ist eines der Highlights des Landes. Die felsige Wüstenregion, die ein Gebiet von rund 22.500 km² umfasst, hat eine Jahrtausende alte Geschichte. In die Landschaft wurden moderne Bauten wie etwa der Maraya-Konzertsaal, das größte spiegelnde Gebäude der Welt, integriert. Alula soll vor allem eine Destination für kulturell interessierte und wohlhabende Gäste werden. Dementsprechend eröffnen nach und nach Luxus-Hotelketten, wie etwa Banyan Tree.

Tampere

© Copyright (c) 2023 Thomas Paasi/Shutterstock. No use without permission. Tampere

Finnland zählt ohnehin nicht zu den Top-Destinationen der österreichischen Urlauber. Und noch weniger bekannt als Helsinki ist Tampere, die mit rund 249.000 Einwohnern drittgrößte Stadt des Landes. Sie wird als Sauna-Hauptstadt der Welt bezeichnet. In Tampere stehen rund 30 öffentliche Saunen zur Verfügung. Darunter die Rajaportti Sauna, die 1906 erbaut wurde und damit die älteste öffentliche, noch in Betrieb befindliche Sauna Finnlands ist. Im Serlachius-Museum befindet sich wiederum die Kunstsauna, die mit moderner Architektur punktet. Ein angesagter Treffpunkt ist die Saunaravintola Kuuma, die saunieren und dinieren verbindet. Denn im Sauna-Gebäude befindet sich ein Restaurant mit saisonaler Küche.

Durmitor-Nationalpark

© Michal SleczekGetty Images

Montenegro ist schon länger kein Geheimtipp mehr. Vor allem die Küste ist in den Sommermonaten bei Touristen sehr beliebt und dementsprechend voll. Ruhe und ursprüngliche Natur findet man hingegen noch im Durmitor-Nationalpark rund 120 Kilometer von der Hauptstadt Podgorica entfernt im Norden des Landes, der seit 1980 Unesco-Weltkulturerbe ist. 48 Gipfel des Bergmassivs sind höher als 2.000 Meter, dazwischen finden sich 18 idyllische Gletscherseen. Vor allem Outdoor-Sportler kommen hier auf ihre Kosten. Neben Wandern und Bergsteigen wird Canyoning und Rafting angeboten. Im Winter befindet sich hier ein beliebtes Skigebiet.

Halbinsel Hel

© iStockphoto

An den Stränden Südeuropas ist im Sommer oft kein freier Platz mehr zu finden. Außerdem wird es aufgrund des Klimawandels Jahr für Jahr heißer. Eine Alternative ist ein Urlaub auf der Halbinsel Hel an der polnischen Ostsee, auf der es zwei Sandstrände gibt. Zudem kann ein Badeurlaub auf Hel gut mit einem Besuch der Stadt Danzig kombiniert werden. Denn die Halbinsel liegt nur rund 20 Kilometer nördlich der Stadt. Hel ist nicht nur mit dem Auto, sondern auch per Zug oder Fähre zu erreichen. Ein Radweg führt die gesamte Länge (34 km) der Insel entlang. Auch für Taucher und Kitesurfer ist die Hel ein perfekter Urlaubsort.