Toni Polster: Fußball-Legende und Rekordtorschütze im Porträt

Toni Polster ist Rekordtorschütze der österreichischen Nationalmannschaft. Aber nicht nur das: Polster, der in Österreich, Deutschland, Italien und Spanien spielte, machte sich neben seiner aktiven Karriere einen Namen als Trainer und Manager sowie Berater, Musiker, Schriftsteller und Fernsehfigur.

von Toni Polster(links) & Marco Pogo(rechts) © Bild: imago images/SEPA.Media

Inhaltsverzeichnis:

Steckbrief Toni Polster

  • Name: Anton Polster, Spitzname Toni
  • Geboren am: 10. März 1964 in Wien
  • Sternzeichen: Fische
  • Wohnort: Wien
  • Größe: 1,88 m
  • Beruf: Trainer
  • Verein: SC Wiener Viktoria
  • Familienstand: in 2. Ehe verheiratet
  • Kinder: Lisa Maria Polster, Anton Jesus Polster

Seine aktive Karriere als Fußballer

Toni Polster gehört zu den bekanntesten und erfolgreichsten Fußballern Österreichs. Mit dem Fußballspielen begann der gebürtige Wiener 1973 im Alter von neun Jahren bei Austria Wien. Polster erklärte, dass der Sport ihm in dieser Zeit sehr geholfen habe.

» „Ich war immer der Kleinste und beim Fußball hat man mich respektiert und ich habe Anerkennung gefunden.“«

Nachdem Toni Polster mit 17 Jahren für ein halbes Jahr an den 1. Simmeringer SC verliehen wurde, kehrte er im Sommer 1982 zu der Wiener Austria zurück und führte das Team in den folgenden Jahren zu einer der erfolgreichsten Zeiten in der Vereinsgeschichte. Zwischen 1982 und 1987 erzielte Polster in 145 Spielen 119 Tore und gewann dadurch die österreichische Meisterschaft 1984, 1985 und 1986 sowie den österreichischen Cup 1986. Außerdem erhielt Polster 1987 mit dem „Goldenen Schuh“ als bester Torschütze Europas die in seiner Karriere höchste persönliche Auszeichnung.

Toni Polster als Nationalspieler

Seine guten Leistungen in dieser Zeit machten Polster zudem zum Nationalspieler. Zwischen 1982 und 2000 lief der Stürmer 95-mal für das Team des ÖFB auf, unter anderem bei der WM 1990 und 1998, und erzielte dabei 44 Tore, was ihn zum Rekordtorschützen der österreichischen Nationalmannschaft machte.

Der Weg nach Spanien und Italien

Nach der Saison 1986/87 verließ Toni Polster Österreich und schloss sich dem Torino FC an. Nach einem Jahr in Italien wechselte der Stürmer nach Spanien zum FC Sevilla. Bei dem spanischen Traditionsverein stellte der Österreicher seine besondere Torgefahr, die ihn während seiner gesamten Karriere so auszeichnete, erneut unter Beweis und war einer der gefährlichsten Stürmer der spanischen LaLiga. Nach drei Jahren verabschiedete sich Polster aus Sevilla, blieb aber weiterhin in Spanien. Nachdem er die Saison 1991/92 bei CD Logroñés verbrachte, spielte er 1992/93 bei Rayo Vallecano.

Toni Polsters Zeit in Deutschland

Im Sommer 1993 machte Toni Polster dann den nächsten Schritt in seiner Karriere und wechselte in die deutsche Bundesliga. Der Stürmer unterschrieb einen Vertrag beim 1. FC Köln, der in den Jahren zuvor zu den erfolgreichsten Fußballclubs in Deutschland gehörte. Für Polster persönlich verlief die Zeit in der Metropole am Rhein sehr erfolgreich. So wurde der Stürmer unter anderem in der Saison 1996/97 hinter dem Leverkusener Ulf Kirsten mit 21 erzielten Treffern der zweitbeste Torschütze der Bundesliga.

Für den 1. FC war die Zeit Mitte der neunziger Jahre weitaus weniger positiv: In den fünf Jahren von 1993 bis 1998, in denen Polster in Köln spielte, belegte der Verein nie eine bessere Platzierung als Rang zehn. Trauriger Höhepunkt war die Saison 1997/98, in der Köln als Tabellen-17. erstmals in der Vereinsgeschichte aus der Fußball-Bundesliga abstieg.

Toni Polster entschied sich, den Weg in die 2. Bundesliga nicht mit Köln anzutreten und wechselte zum Erzrivalen Borussia Mönchengladbach. Dieser Wechsel war der wahrscheinlich größte Aufreger in der Karriere des Stürmer-Stars, der für diesen Wechsel stark angefeindet wurde. Sportlich gelohnt hatte sich dieser Wechsel allerdings nicht: Mit nur 21 Punkten aus 34 Spielen stieg die Borussia im Sommer 1999 als Tabellenschlusslicht ebenfalls in die 2. Bundesliga ab.

Anders als Köln verließ Polster Gladbach nicht nach dem Abstieg und spielte für den fünffachen deutschen Meister ein halbes Jahr in der 2. Liga, ehe er zu Beginn der Rückrunde 1999/2000 zum SV Austria Salzburg wechselte, wo er im Sommer 2000 seine aktive Karriere beendete.

Die 2. Karriere der Fußball-Legende

Doch auch nach seinem Karriereende blieb Toni Polster dem Sport, den er so sehr liebte und dem er so viel zu verdanken hatte, treu. Nachdem er von 2001 bis 2004 im Marketingbereich von Borussia Mönchengladbach arbeitete, kehrte der ehemalige österreichische Nationalspieler zu Austria Wien zurück und bekleidete dort die Rolle des Teammanagers. Allerdings wurde er bereits am 1. Juni 2005 aufgrund von internen Konflikten wieder entlassen. Da Polster diese Kündigung ungerechtfertigt fand, klagte er aufgrund von Verdienstentgang und bekam vor Gericht Recht.

Nach diesem Vorfall zog sich Toni Polster für einige Jahre aus dem aktiven Fußballgeschäft zurück. Stattdessen war er fortan in verschiedenen Fernsehformaten wie der Show „Dancing Stars“ im ORF oder als Fußball-Experte bei Premiere Austria zu sehen. Gemeinsam mit der Band „Achtung Liebe“ veröffentlichte der Ex-Stürmer die beiden Alben „Toni Walk on 9“ aus 2006 und „12 Meistertitel“ aus 2008. Außerdem erschien bereits 1998, also noch während Polsters aktiven Karriere, seine Autobiographie mit dem Titel „Doppelpack – Fußball mit Herz und Schmäh“ und 2006 die Polster-Biographie „Polster: Ein Leben in 90 Minuten“ von Achim Schneyder.

Rückkehr auf die Fußball-Bühne

Ganz ohne den Fußball hielt es Toni Polster allerdings nicht lange aus. So kehrte er Anfang 2010 auf die Fußballbühne zurück und wurde Berater des LASK Linz, bei dem er zeitgleich außerdem die zweite Mannschaft trainierte. Nachdem Polster 2011 aufgrund von Sparmaßnahmen des LASK entlassen wurde, trainierte er von 2011 bis 2013 den SC Wiener Viktoria, den er aus der Oberliga in die Regionalliga Ost führte. Zu der Saison 2013/14 wurde Polster dann Trainer des österreichischen Bundesligisten Admira Wacker, bei dem er allerdings bereits nach drei Spieltagen entlassen wurde. Anschließend kehrte der ehemalige Top-Stürmer im Jänner 2014 als Trainer zum SC Wiener Viktoria zurück, bei dem er noch immer an der Seitenlinie steht. Außerdem verkauft er eigene Shirts.

Toni Polsters Privatleben

Bis 2008 war Toni Polster mit seiner Frau Elisabeth verheiratet. Das Paar hat zwei gemeinsame Kinder, Toni Polsters Tochter heißt Lisa Maria Polster, sein Sohn Anton Jesus Polster. Lisa Maria Polster studierte Jura, Anton Jesus Polster BWL.

Im Rahmen der Scheidung von seiner Ehefrau Elisabeth ging es auch um Toni Polsters Vermögen. So wurde öffentlich, dass sein Vermögen 2008 unter anderem 27 Wohnungen umfasste. Wie hoch Toni Polsters Vermögen aktuell ist, kann nicht genau gesagt werden.

Inzwischen ist Toni Polster erneut verheiratet. Er heiratete am 17. September 2018 Birgit Beierl.

Seine größte Erfolge

Jahr Meilenstein
1984 Österreichischer Meister
1985 Österreichischer Meister
1985 österreichischer Torschützenkönig
1986 Österreichischer Meister
1986 Österreichischer Cupsieger
1986 Fußballer des Jahres in Österreich
1986 österreichischer Torschützenkönig
1986 „Bronzener Schuh“ als drittbester Torjäger Europas
1987 österreichischer Torschützenkönig
1987 „Goldener Schuh“ als bester Torjäger Europas
1997 Fußballer des Jahres in Österreich
1997 Österreichs Sportler des Jahres