Susanne Haidinger-Neumayer fuhr selbst: Peter Alexanders Tochter starb beim Crash

NEWS: Haidinger-Neumayer verursachte Horror-Unfall Tragöde auf thailändischer Ferienisel Koh Samui

Susanne Haidinger-Neumayer fuhr selbst: Peter Alexanders Tochter starb beim Crash

Der Tod lauerte hinter dem Thaweep-Tempel. Wo gläubige Buddhisten der nahen Küstenstadt Nathon auf Ko Samui göttlichen Beistand erbitten, verstarb Sonntagmorgen, gegen drei Uhr Ortszeit, Susanne Haidinger-Neumayer. Ein Autounfall beendete binnen einer Sekunde das beschwingte Leben der 50-jährigen Tochter von Showlegende Peter Alexander. "Genickbruch", so der Vermerk auf dem Totenschein.

Wenige Stunden vorher traf sich die Malerin mit Ehemann Herbert Haidinger und Freunden im "Four Seasons Resort" zum gemütlichen Beisammensein und Abendessen. Eine geplante Party am Strand von Lipa Noi, in der Nähe des neu erworbenen Apartments, ließ das seit vier Jahren verheiratete Paar aus. Bei der Heimfahrt vom Luxushotel nach "Dhevatara Cove" kam der schwarze Mietwagen der Haidingers nach fünf Kilometer Wegstrecke von der Straße ab, überschlug sich, rammte eine Palme und krachte auf die Fahrerseite.

Völlig demoliert blieb der Toyota Fortuner schließlich in einem Graben dachseitig liegen. "Die gesamte Vorderfront war nicht mehr zu erkennen. Die Insassen hatten wohl keinerlei Chance", schildert der auf Ko Samui lebende Österreicher Hermann (Name und Anschrift der Redaktion bekannt). Der Tourismusfachmann traf wenige Minuten nach dem Horror-Crash am Ort des Geschehens ein. "Ich muss beruflich früh raus und bin fünf Minuten nach drei Uhr an der Unfallstelle vorbeigefahren. Da war bereits eine große Menschenmenge. Der Notarztwagen war auch da."

Peter Alexanders Tochter fuhr selbst

Entgegen ersten Meldungen lenkte Susanne Haidinger-Neumayer und nicht Ehemann Herbert den rechtsgesteuerten Wagen. Auf Ko Samui herrscht Linksverkehr. "Sie ist nicht sehr schnell gefahren. Ein Tier, etwa ein Hund, dürfte sie erschreckt haben, sodass sie das Lenkrad in die falsche Richtung verriss und beschleunigte, anstatt zu bremsen", lautet ein Auszug aus dem thailändischen Polizeibericht, der NEWS vorliegt. Augenzeugen bestätigten, der Wagen der Österreicher sei schon "zu Beginn der Kurve" auf "der falschen Straßenseite gefahren". "Beide Insassen waren nicht alkoholisiert", heißt es weiter im Bericht der örtlichen Behörde. Medizinische Atteste sind ausständig.

Der Unfall ereignete sich nur drei Fahrminuten von der nächsten Polizeistation entfernt. Österreich-Auswanderer Hermann kennt die Stelle genau: "Der Unfallort ist nicht gefährlich. Ich befahre diese Straße seit elf Jahren, und nie ist etwas Gröberes passiert. Es gibt zwar eine Kurve, in die man nicht zu schnell hineinfahren sollte, aber der Wagen ist erst nach der Kurve in einen Wasserschacht gekracht. Sie müssen extrem schnell unterwegs gewesen sein, anderenfalls sind die Zerstörungen am Auto nicht zu erklären. Vielleicht ist auch der Reifen geplatzt."

Der Unfall erregte auch im stoischen Thailand Aufmerksamkeit. Um ein Haar hätte der bullige Geländewagen der Haidingers das Haus von Su Boonliang, dem berühmtesten Sänger des Landes, gerammt. "Susanne", wie die Tochter von Peter Alexander im Polizeireport salopp benannt wird, war zum Unfallzeitpunkt nicht angegurtet. Beifahrer Herbert schon. Das rettete ihm laut Polizei-Oberstleutnant Tanongsak Aksornsom das Leben. Tanongsak gegenüber NEWS: "Frau Susanne wurde gegen die Windschutzscheibe geschleudert und erlag ihren Kopfverletzungen."

Sie war auf der Stelle tot

"Die Frau hatte eine kleine Wunde am Mund, beide Beine waren gebrochen", berichtet ihrerseits Notarztschwester Ann, die am Unfallort den Tod der studierten Kunsthistorikerin feststellte. "Das Opfer", so Ann, "war dermaßen eingeklemmt, dass unser Rettungsteam der, Merit and Aid Foundation' sie erst nach einer Stunde aus den Resten des Unfallwagens befreien konnte." Herbert Haidinger wurde demnach "von hinten", durch den Kofferraum, aus dem Autowrack "geschnitten". Neben einer "Unzahl von Hämatomen" hatte er eine "leichte offene Wunde" im Stirn- und eine "schwere" im Schulterbereich. Nach der Befreiung aus dem Todesfahrzeug stand der 48-Jährige unter Schock und lehnte jede ärztliche Behandlung ab. Er wolle zuerst seine tote Ehefrau nach Österreich überführen und sich dann in seiner Heimat einer Untersuchung unterziehen, herrschte der Überlebende des Familiendramas das ratlose thailändische Ärzteteam an. Dazu Polizeichef Tanongsak Aksornsom: "Er gestattete nicht einmal den Sanitätern, den Körper seiner toten Frau zu berühren. Er meinte, ihr Tod sei zu viel für ihre Familie, und versuchte panisch, anwesende Fotografen zu vertreiben." Aksornsom ließ daraufhin alle Kameras beschlagnahmen.

Entgegen anders lautenden Medienberichten, er sei unverletzt, befindet sich Herbert Haidinger mittlerweile in der Privatklinik "Bangkok Hospital" und wird medizinisch betreut. Auf NEWS-Anfrage sagt der Witwer von Susanne Neumayer, es gehe ihm "den Umständen entsprechend gut". Sein primäres Interesse sei es, den Leichnam schnell nach Wien zu überführen.

Verschwörung auf Ko Samui

Innerhalb der deutschsprachigen Gemeinde Thailands vermutet man indes eine Vertuschungsaktion. "Ich habe auf der Todesstrecke keinerlei Bremsspuren gesehen", erklärt Wahl-Insulaner Hermann, der am Nachmittag den Unfallort bei Tageslicht erneut inspizierte. "Bis drei Uhr Nachmittag war das Wrack noch immer nicht geborgen. Man brauchte einen Bergekran, so verkeilt war der Wagen. Auf der gesamten Straße Glassplitter waren verstreut, als wäre ein zweiter Wagen oder ein Moped in den Unfall involviert gewesen.

Auch Elfie Seitz, Chefredakteurin der deutschen Wochenzeitung "Pattaya Blatt", meint: "Die thailändische Polizei war extrem überrascht, dass der Unfall so schnell publik wurde. Man ist nun vorsichtig, denn man möchte keine negativen Schlagzeilen." Die gebürtige Österreicherin hält ständigen Telefonkontakt mit dem engsten Freundeskreis der Haidingers auf Ko Samui. Seitz: "Wir waren alle geschockt." Hoffnung auf schnelle Aufklärung macht sie sich nicht. "Sofern keine anderen Menschen zu Schaden gekommen sind, wird in Thailand ein Unfall nicht weiter untersucht. Es ist egal, ob sie betrunken waren oder ein technisches Gebrechen vorliegt. Sie haben eben Pech gehabt."

Dabei gäbe es ausreichend Augenzeugen, die den Unfallhergang miterlebt haben. "In unmittelbarer Nähe befinden sich mehrere Karaoke-Bars, die zum Zeitpunkt des Unfalls gerade geschlossen wurden. Das bedeutet, trotz der frühen Morgenstunde waren auf der Straße sehr viele Menschen unterwegs. "Ich habe das Gefühl, da wird jemand gedeckt", so Hermann. Nachsatz: "An Peter Alexanders Stelle würde ich den Unfall von nicht thailändischen Experten untersuchen lassen, bevor alle Spuren verwischt sind."

Die Geschichte ist im NEWS 11/2009 erschienen.