Wer ist
Stefan Weber?

Kommunikationsexperte Stefan Weber schuf sich ein Jobmonopol: Er untersucht Doktorarbeiten auf ihre wissenschaftliche Redlichkeit. Nun erzwang er durch seine Expertise Ministerin Aschbachers Rücktritt. Wie tickt der Akademikerschreck, und was treibt ihn?

von Politik - Wer ist
Stefan Weber? © Bild: Heinz Stephan Tesarek

Zunächst war es "nur" ihre Diplomarbeit an der Fachhochschule Wiener Neustadt, die Stefan Weber, dem "Plagiatsjäger" aus Salzburg, spanisch vorkam. "Ein Plagiat", urteilte der Kommunikationswissenschaftler folgerichtig.

Doch dann kam da noch die anschließende Doktorarbeit, verfasst an der Technischen Universität Bratislava, die Arbeitsministerin Christine Aschbacher am 9. Jänner zum Rücktritt zwang: Mindestens 21 Prozent der Dissertation seien plagiiert, so Weber, von grammatikalischen und orthografischen Amokläufen ganz abgesehen.

"Wenn die Analysten in ihre Zimmer kamen, die sie erwartet haben, um den Computer zu berühren", formulierte die 37-jährige Steirerin etwa kühn. Oder: "Nehmen Sie Smart-Risken, schnellen Ausfall und Geben Sie nicht auf." Ganz besonders originell wird es allerdings erst, als die angehende Doktorin Richard Branson zu Wort kommen lässt: "Vielleicht, daher ist es seltsam, dass, wenn es irgendeine Phrase, die garantiert wird, um mich auf den Weg, es ist, wenn jemand zu mir sagt:,Okay, fein, du bist der Chef '"

Nix okay, nix fein. Und auch Chefin ihrer eigenen Gedanken scheint Aschbacher nicht immer gewesen zu sein.

Aufgedeckt hat das akademischen Kauderwelsch aber kein Expertengremium, kein gestrenger Doktorvater, keine universitäre Kontrollinstanz - sondern eben Stefan Weber, Doktor der Kommunikationswissenschaften und forschender Freelancer. Weber beschäftigt sich bereits seit gut eineinhalb Jahrzehnten mit fragwürdigen Doktorarbeiten und wird vom universitären Establishment dafür gehasst.

Warum macht er das? Und was macht den "Jäger" mitunter selbst zum Gejagten?

Herr Doktor Weber, was war Ihre erste Emotion, als Sie von Ministerin Aschbachers Rücktritt erfahren haben?
"Hast du eine Flasche Wein geöffnet?", wurde ich gefragt. Und: "Bist du in die Kirche Maria Plain gegangen, um ein Kerzerl anzuzünden und der Mutter Gottes zu danken?"- Nein. Das war kein Triumph, keine Genugtuung, ich war in erster Linie baff. Ich dachte: Aha, das ging aber schnell, da muss wer schon sauber Dreck am Stecken haben.

Haben Sie die Ministerin jemals getroffen?
Nein, nein, nie. Aber sie ist mir schon länger als "Hoppala-Sprechfigur" aufgefallen. Am 29. November gab sie dann dieses mittlerweile berühmte "ZIB 2"-Interview, in dem sie keine Frage wirklich beantwortete und ich, höflich gesagt, feststellte: Sie ist nicht sehr sprachkompetent. Da sagte meine Lebensgefährtin: "Das wäre doch was für dich!" Zu-nächst war ich nicht begeistert, antwortete: "Keine unbezahlten Aufträge mehr." Ich habe zwei Kinder, bald drei, ich muss über meine Selbstständigkeit auch etwas erwirtschaften. Wissen Sie, im Plagiats-Business kann man sich perfekt verzetteln, indem man etwa jede neue Regierung komplett überprüft und jeden Wissenschaftler des Jahres. Ich bin nun aber kein staatlicher Prüfer, sondern ein privater, ich kann mir das nicht leisten. Doch meine Freundin ließ nicht locker: "Bärli, das ist eine Geschichte, ich spür's ..."

»Freilich tut sie mir leid«

Empfinden Sie für Aschbacher so etwas wie Mitleid oder Empathie?
Freilich tut sie mir leid. Wenn es wirklich so ist, dass die Kinder ihre Mutter fragen: "Stimmt das, dass du nicht Deutsch kannst?", dann führt das in einer Familie zu enormen Spannungen, das kann ich nachvollziehen. Plötzlicher Jobverlust kann zu einer posttraumatischen Belastungsstörung, zu einer Depression führen. Ich bin in einem sehr frühen Job in der Gastronomie auch schon einmal von heute auf morgen rausgeschmissen worden - da ging es mir genauso.

Und wer muss jetzt noch vor Ihnen zittern?
Zittern, ach zittern? Ich nehme mir als Nächstes die Arbeiten von Margarete Schramböck und Susanne Raab vor, das ist jetzt wohl so etwas wie das Gebot der Stunde. Zur Zeit habe ich zwei Fälle von wirklich bekannten Österreichern in Untersuchung -der eine ist ein sehr bekannter Wissenschaftler, der ständig in den Medien die politische Lage kommentiert, und ich rede nicht vom Herrn Filzmaier. Der andere ist ein Nationalratsabgeordneter.

Gibt es denn eine Art Typologie der Plagiatoren? Warum macht man so was?
Zunächst gibt es da das Plagiat, das aus geistig-intellektueller Unfähigkeit heraus entsteht, so nach dem Motto: "Mir ist ein Thema zu hoch, also sample ich es aus der vorhandenen Literatur oder engagiere einen Ghostwriter." Ein weiteres Motiv ist die Unterforderung. Ja, wirklich. Allerdings nur bei einer sehr kleinen Gruppe. Das sind die Hyperintelligenten, die sagen: "Ich kopiere, weil mir mein Geist zu schade ist, mich mit diesem Schrott zu beschäftigen." Ein weiteres Motiv ist Zeitdruck, nicht zu verwechseln mit dem sozialen Druck: "Der Papa ist Doktor, ich muss auch Doktor werden." Und dann gibt's da noch das große Motiv der Eitelkeit. Ich nenne Frau Aschbachers Arbeit mittlerweile eine "Eitelkeitspromotion". Womöglich dachte sie: "Ich bin nicht nur dreifache Mutter, Unternehmerin und Spitzenpolitikerin, was jetzt noch fehlt, ist der Doktor." Es gibt da oft diesen Akkumulationsdrang, das ist wie eine Art Sucht -Motto: "Ich will mehr!" Ich schließe aus, dass Aschbacher ihre Dissertation aus reinem Interesse oder aus Motiven des Erkenntnisgewinns schrieb. Und - sie hatte garantiert keinen Ghostwriter: Denn die Grammatikfehler und Tautologien in den verbindenden Passagen ihrer Magisterarbeit sind annähernd dieselben wie in der Doktorarbeit, das ist also ganz eindeutig ihre Handschrift.

Hat Sie dieser Weg zum eigenen Doktortitel denn viel Verzicht und Disziplin gekostet?
Nein, das ist ein Mythos. Ich weiß nicht, wie langsam die anderen Leute schreiben -ich habe an meiner Doktorarbeit ein halbes Jahr gearbeitet. Ich beschäftigte mich mit dem radikalen Konstruktivismus im Zusammenhang mit der "Kronen Zeitung".

Spannend. Nur, dass ich das auch gefragt habe: Sie selbst sind schon ein echter Doktor, oder?
Sehr lustig.

Wie ändert sich in einem barocken Land wie Österreich das Alltagsleben, wenn man erst einmal Doktor ist?
Es gibt das sogenannte Metzger-Syndrom -das ist, wenn man an der Wursttheke als "Frau Doktor" firmiert. Besonders markant wird das Ganze dann beim Aufruf in der Arztordination: Wenn da zehn Leute sitzen, und plötzlich wird ein Doktor aufgerufen, der zum Doktor will. Da zucken gleich alle zusammen und schauen hin -irgendwie ist das in uns drinnen. Aber ob das dann den promovierten Patienten anturnt? Vielleicht. "Doktor Weeeber zum Muttermalcheck!" Also mich nicht, ich schäme mich dann eher.

"Plagiatsjäger" - wie lebt es sich denn mit dieser Zuschreibung, mit dieser Trademark?
Soll sein -auch wenn ich lieber als Plagiatsgutachter oder als Plagiatsforscher gesehen werden würde. Übrigens ist dieser Titel in meinem Zusammenhang selbst ein Plagiat, weil er erstmals 2002 im "Spiegel" auftauchte -aber nicht auf mich bezogen, sondern auf die hochgeschätzte Kollegin Debora Weber-Wulff, eine Medieninformatikerin, mit der ich im Übrigen nicht verwandt bin.

© Heinz Stephan Tesarek

Urheberschaft hin oder her, wie wird man denn nun Plagiatsjäger? Kindheitstraum war das wohl keiner?
Nein, die Hinwendung zur Plagiatsforschung war keine bewusste Entscheidung, sie ist mir praktisch zugefallen: Im Jahr 2002 war ich als Lektor für zwei Publizistik-Lehrveranstaltungen an der Uni Klagenfurt: Ich freute mich, nette Leute, netter Dialekt, ich bin dort rein, und es hat mir Spaß gemacht. Im Mai habe ich mir dann die Arbeiten meiner Studenten angesehen und gedacht: "Was ist denn da jetzt schiefgelaufen?" Alles plagiiert, mit oder ohne Fußnoten, seitenweise aus dem Internet rauskopiert, manchmal sogar, ohne auch nur die Schriften anzugleichen. Das ist dann so eskaliert, dass der Institutsvorstand Matthias Karmasin vermitteln musste, weil ich sagte: "Ich nehme diese Arbeiten nicht an." Aber die Studenten beharrten darauf, es genau so gelernt zu haben.

Dann gab es eine Krisensitzung - mit der Folge, dass die Lehrveranstaltung abgebrochen wurde. Ich: "Ich kann diese Arbeiten nicht beurteilen, oder ich müsste 30 Fünfer geben." Drauf der Institutsvorstand: "Herr Weber, dann lassen wir's, machen wir keinen Wind." Seither habe ich nie mehr in Klagenfurt gelehrt.

Sondern wurden stattdessen Plagiatsforscher?
Nein, damit begann ich im Jahr 2005. Da bekam ich ein Mail von einem Berufsschullehrer aus Baden-Württemberg, der sich dafür entschuldigte, dass er in seiner Dissertation, die als Buch erscheinen sollte, vergessen hatte, eine Fußnote zu einem meiner Bücher zu setzen. Das alles sei ihm unfassbar peinlich, wenn ich zufällige darüberstolpere, solle ich mich bitte nicht wundern, er werde den Fehler raschestmöglich ausbessern. Neugierig geworden, bestellte ich mir das Buch und sah: Der hatte 90 Seiten eins zu eins von mir abgeschrieben! Dem wurde dann innerhalb von drei Monaten der Doktortitel aberkannt - das war mein Einstieg in die Plagiatsforschung.

Jäger -das impliziert doch immer eine gewisse Getriebenheit. Was treibt Sie an?
Da ist schon dieses eine, ganz konkrete Lebensziel: Ich will den Bereich Zitats-und Plagiatsforschung in der Wissenschaft etablieren. Und wenn der Steuerzahler am Ende befindet, dass das nichts wert ist, dann will ich es zumindest versucht haben. Meine ersten Pläne für ein derartiges Institut stammen bereits aus dem Jahr 2013. Ich will aber auch einmal die Arbeiten historischer Persönlichkeiten untersuchen: Popper, Einstein, Goethe. Die Goethe-Diss ist übrigens besonders witzig, vollständig auf Latein, gerade einmal fünf Seiten lang, aber da galten ja noch ganz andere Standards ...

Als Plagiatsjäger haben Sie, zumindest in Österreich, eine Art Monopol - lebt es sich gut davon?
Ich mache Plagiatsgutachten unter anderem auch deshalb, weil es für einen Selbstständigen ein gutes Geschäftsmodell ist, ein gutes Businessmodell. Ich lebe aber eher von jenen Abschlussarbeiten, in denen ich nichts finde. Sobald ich was finde, habe ich einen Batzen Arbeit: Ich kann sagen, ich verkaufe eine Plagiatsprüfung für eine 200-seitige deutsche Dissertation für, sagen wir, 2.500 Euro. Wenn ich nichts finde, bin ich ihn zehn Minuten fertig. Wenn ich was finde, und ich schreibe ein Plagiatsgutachten, sitze ich für dasselbe Geld zwei Wochen. Das ist mein Berufsrisiko, aber das Geschäftsmodell ist trotzdem vernünftig. Die Suche selber ist aber komplett unsexy -es gibt keine größere Qual als das Werk eines echten Hardcore-Plagiators, der dich zwingt, den Unsinn, den er verzapfte, auch noch detailliert zu dokumentieren. "Ein Plagiator sollte den Autoren hundertmal abschreiben müssen", forderte bereits Karl Kraus. Und recht hat er! Der Plagiatsjäger muss für seine Dokumentation ja zumindest einmal das Original und einmal das Plagiat abschreiben -das ist eine unglaublich öde Arbeit. Aber fragen Sie einmal einen Internisten, ob es ihm Spaß macht, am Nachmittag, wenn die Patienten weg sind, noch die 24-Stunden-EKGs anzuschauen.

»Solche Spitzen wie jetzt erlebe ich ja nur alle paar Jahre«

Und jetzt verdienen Sie gerade nichts, avancieren dafür aber zum Medienstar
Bei mir geht es in diesen Tagen der Aufdeckung drunter und drüber, auf einmal könnte ich täglich in drei Fernsehstudios Platz nehmen -tue ich aber nicht, weil ich zu dick bin. Ich esse stressbedingt, die Freundin habe ich seit Tagen nicht gesehen. Also momentan impliziert Plagiatsjagd für mich in erster Linie Leid: So ein Fall geht ja ungeheuer an die Substanz, ich habe seit Donnerstag der Vorwoche drei Kilo zugenommen, weil ich in all dem Stress meine Intervallfastendiät nicht mehr einhalten konnte. Insofern können Sie fragen: "Warum machen Sie das? Das ist ja selbstzerstörerisch." Nun ja, ich möchte mich jetzt aber nicht als Opfer sehen: "Mein Gott, der arme Weber, jetzt rufen ihn den ganzen Tag über Journalisten an." Solche Spitzen wie jetzt erlebe ich ja nur alle paar Jahre.

Stimmt es, dass mittlerweile sogar Morddrohungen bei Ihnen eintrudelten?
Ja, in der Nacht zum vergangenen Samstag bekam ich etwa folgendes E-Mail: "Ich wünsche Ihnen, dass Sie elendiglich zugrunde gehen. Sollte das nicht schon bald eintreten, würde ich die Waffe meines Sohnes nehmen. Diese ist beim Jagdkommando, leider hält er mich von dieser Tat ab." Ein anderer schreibt, selbst in bestem Aschbacher-Deutsch: "Es kotzt mich als Unternehmer sowas von an, dass es Ihre selbsterlegte Aufgabe ist, Menschen in politischen Ämtern zu verunglimpfen. Ich hoffe nur, dass Gott Sie straft "

Was macht das mit einem?
Nix. Außer, dass ich beim Zusperren ein bissel neurotischer werde und nachts zweimal schaue, ob Türen und Fenster auch wirklich zu sind.

Was ist denn die Ursache allen Übels? Wie können denn Arbeiten wie jene Aschbachers den betreuenden Professoren durchrutschen? Ist das Faulheit?
Leider ja. Der gestresste oder zerstreute Professor -das ist eine Mär. Viele Professoren pflegen sehr geschickt den Mythos der chronischen Überarbeitung, die Wahrheit ist aber: Es gibt Professoren, die lassen sich gerade einmal einen Tag in der Woche am Institut blicken, weil sie nebenbei noch andere Institute führen und Nebenjobs haben. Die Mittelzuweisung an den Universitäten wird aber nun einmal vor allem daran gemessen, wie viele Absolventen du produzierst. Sie untersuchten bereits die Arbeiten von Drozda, Hahn, Pilz. Stets war man sich einig, da ist was faul -aber keinem wurde der Titel aberkannt.

Warum?
Es ist wohl so, dass man den Verrat liebt, aber nicht die "Verräter". Aber geklagt hat mich keiner dieser Herrschaften. Doch eines sage ich Ihnen: Wenn die Frau Aschbacher etwa Wissenschaftsministerin gewesen wäre, hätten wohl auch bei ihr bestimmenden Kräfte gesagt: "Plagiat ja, aber keine Titelaberkennung "

"Es soll Gerechtigkeit geben, und gehe auch die Welt daran zugrunde." Können Sie mit diesem Zitat was anfangen?
Nein, vom wem ist das?

Es stammt von Kleists Michael Kohlhaas, dem Urvater aller Querulanten.
Ach so, jetzt kommt das.

Indem man unerbittlich für Gerechtigkeit kämpft - gibt es da nie Momente, in denen Sie sich denken: "Dafür ist mir meine Zeit zu schade?"
Nein, nein, nein. Den Kohlhaas-Vergleich gibt es bereits seit 15 Jahren. Da schrieb mir der befreundete Betreuer einer plagiierten Diplomarbeit: "Stefan, du entwickelst dich immer mehr in Richtung Kohlhaas, dein Treiben ist selbstzerstörerisch, du machst dich kaputt."

»Mir geht es nicht darum, jemanden zu vernichten«

Und?
Letztendlich ist unser aller Treiben selbstzerstörerisch, da es ja mit dem Tod endet. Noch einmal: Dass ich all das aufzeige, ist ein Vehikel dafür, die Zitats- und Plagiatsforschung irgendwann als richtigen Forschungsgegenstand zu etablieren. Nicht etwa als wissenschaftlicher TÜV, als Polizeiinspektion für die Wissenschaft, sondern als Forschungsinstitut. Das will ich! Die vielen Plagiate sind ja Fakt - und nicht die Hirngespinste eines Verrückten aus Salzburg, der auf Rachefeldzug ist oder Minderwertigkeitskomplexe hat.

Der ehemalige Präsident des Wissenschaftsfonds FWF sagte einmal zu mir: "Wenn Sie nur Plagiate sehen, dann verhält es sich so, wie Watzlawick schreibt, wie mit den rosaroten Elefanten: Dann müssen Sie zum Arzt."

Der ehemalige steirische Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann, der nach Ihren Untersuchungen wegen einer plagiierten Doktorarbeit zurücktreten musste, ist mittlerweile Vorsitzender des Bundesrats, dem geht es besser den je.vFührt einem das nicht eine gewisse Sinnlosigkeit des eigenen Treibens vor Augen?
Nein, gar nicht. Ein für allemal: Mir geht es nicht darum, jemanden zu vernichten.

Das Interview ist ursprünglich in der Printausgabe von News (02/2021) erschienen: