Den Verbleib für eine komplette weitere Amtszeit strebt Hinterhäuser selbst nicht an, hat sich aber um Verlängerung beworben. Wie schon in der Vorwoche in Heinz Sichrovskys Newsletter angedeutet, soll Hinterhäusers Vertrag nun um zwei oder drei Jahre verlängert werden. Er begleitet dann noch die komplizierte und aufwendige Renovierung der Festspielhäuser ein.
Als sein Nachfolger wird der Intendant des Wiener Konzerthauses, Matthias Naske, favorisiert. 1963 in Wien geboren, hat Naske einen tadellosen Weg als Konzertmanager genommen. Über die Jeunesse Musicale und Claudio Abbados Gustav-Mahler-Jugendorchester gelangte er ins Generalsekretariat der Camerata Academica Salzburg unter Sandor Vegh und in die Direktion der Philharmonie Luxemburg.
2013 übernahm er die Leitung des damals schwer verschuldeten Konzerthauses, das er nachhaltig sanierte und mit einem ebenso hochkarätigen wie couragierten Programm vom Musikverein absetzen konnte. Als Stiftungsrat der in St. Petersburg ansässigen Chor-Orchesterformation musicAeterna unter Teodor Currentzis zog er sich nach Putins Überfall auf die Ukraine zurück, weil der griechische Weltdirigent seine 200 Musiker nicht im Stich lassen wollte und an der Spitze des Ensembles verblieb, nicht ohne auf seinen Welttourneen deutliche Friedenszeichen zu setzen. Das unterscheidet den Manager Naske vom Pianisten Hinterhäuser, der sich immer hinter Currentzis stellte und ihn heuer wieder für Mozarts „Don Giovanni“ verpflichtet hat.