"Richard Lugner ist tot": Aufregung um gefälschte Todesmeldung des Baumeisters

Mörtel selbst gibt Entwarnung: "Danke, ich lebe noch" Lugner zu NEWS.at: Polizeiermittlung läuft bereits

Österreich in heller Aufregung: Der Baumeister ist gestorben! Im AKH einer Thrombose erlegen! Die Meldung verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Wer von Richard Lugner selbst eine Entwarnung hören wollte, gelangte nur an seine Mobilbox. Erst nach ein paar Stunden dann das erlösende Lebenszeichen von Mörtel: "Danke, ich lebe noch"! Auslöser der Gerüchte war ein geschmackloser Scherz eines Internetmediums.

Am 18. Mai um 6:44 sollte Richard Lugner seinen letzten Atemzug getan haben. Erlag eine der schillerndsten Personen der österreichischen Society im Wiener AKH den Folgen einer Thrombose? Zu lesen war dies auf jeden Fall auf der Internetseite Daily News - und es dauerte nicht lange, bis die Meldung rasant um sich griff.

Sorge um Lugner
Von Mausi bis Helmut Werner - der Lugner-Clan dementierte sofort heftigst. Sogar einige Mitarbeiter in der Lugner-City posteten sofort auf Facebook: "Lugner lebt!", "Alles nur ein Gerücht!" und "Den haut so schnell nix um!". Nur Lugner selbst, von dem war nichts zu hören. Und das machte so manchen Journalisten dann doch unsicher. Wenn an den Gerüchten nichts dran ist, warum hebt der sonst immer erreichbare Mörtel nicht am Telefon ab? Man erinnerte sich an Bilder vor dem Opernball 2011, als Lugner matt und geschwächt wirkte. Ist ihm alles zu viel geworden? Hat sein Körper dem Baumeister einen Strich durch die Rechnung gemacht? Oder war ihm seine junge Geliebte zu viel?

Unbekannter verbreitet Todesnachricht
Auch sein engstes Team machte sich Sorgen, wie uns Richard Lugner erzählte: "Ich hatte gestern einen Termin in der Schweiz. Meine Tabletten gegen Bluthochdruck hab ich aber in Kärnten vergessen. Dort bin ich gerade zum Abnehmen. Dann hat mein Telefon die ganze Zeit keinen Empfang gehabt, irgendein technisches Problem, und meine Mitarbeiter waren in echter Sorge, dass mir tatsächlich was passiert ist." Um das Gerücht noch mehr anzuheizen, verteilte außerdem zeitgleich ein Unbekannter in der Lugner City Zettel mit der Information, Lugner hätte das Zeitliche gesegnet.

"Ich lebe noch!"
Dann kurz vor Mitternacht das erlösende Lebenszeichen von Richard Lugner via Handy: "Danke, ich lebe noch. Es geht mir gut!". Aufatmen auf allen Seiten. Doch damit ist der Vorfall natürlich nicht abgehakt. Wie Richard Lugner NEWS.at berichtete, ermittelt nun auch das Polizeikommissariat des 15. Bezirks. "Der Telekom-Shop in der Lugner City hat eine gute Aufnahme des Mannes, der die Todesmeldung-Zettel verteilt hat. Aus rechtlichen Gründen darf der Shop die Aufnahme aber nicht so leicht herausgeben. Die Polizei ist jetzt dran, um aufzuklären, wer hinter dem Ganzen steckt." Auch rechtliche Schritte schließt der Baumeister nicht aus.

Alles nur ein Werbegag?
Daily News selbst hat nun auf der Seite eine "Lebensmeldung" des Baumeisters veröffentlicht. Der Redakteur, der die Todesnachricht ins Netz gestellt habe, sei fristlos entlassen worden. Ob letzteres wirklich stimmt, sei allerdings dahin gestellt. Schließlich verrät die Blattlinie, dass alle Geschichten auf der Seite "gut erfunden" sind. Auch Richard Lugner ist sich nicht sicher: "Gut, die sagen jetzt, sie hätten den entlassen. Aber man muss halt schauen, ob das auch stimmt und wer das eigentlich genau war." Der Baumeister vermutet jedenfalls hinter der Geschichte eine Werbekampagne von Daily News . "Es ist halt so, dass mich viele kennen und so eine Nachricht Aufregung erzeugt. Und vielleicht wollten die davon profitieren."

Wer ganz genau hingeschaut hat, hat den Todesmeldung-Fake übrigens von Anfang an durchschaut: Die Meldung namens "Richard Lugner ist tot", in der verlautet wurde, dass der Baumeister am 18. Mai gestorben war, war nämlich bereits am 17. Mai online gestellt worden.

Link zur Todesmeldung: http://dailynews.twoday.net

Susanne Jelinek