Deshalb sollte man nicht nach
dem ersten Bier aufs Klo gehen

Trinkerweisheit bewahrheitet sich - doch was genau steckt dahinter?

Niemals nach dem ersten Bier auf Klo gehen, lautet eine alte Trinkerweisheit. Immer mindestens das zweite abwarten, bis man den Gang auf die Toilette wagt. Denn sonst zwingt einen die Blase in unverschämt kurzen Zeitabständen auf das stille Örtchen. Wer selbst ein Freund des Gerstensaftes ist, wird bestätigen, was die Weisheit prophezeit. Doch warum ist das eigentlich so?

von Männer trinken Bier © Bild: Corbis

Die ganze Sache hat mit dem Antidiuretisches Hormon, kurz ADH, zu tun. ADH wird vor allem dann ausgeschüttet, wenn wir schlafen. Es bewirkt, dass der Körper dem Harn vermehrt Wasser entzieht. Dadurch verringert sich die Menge an Urin, während dessen Konzentration steigt. In der Nacht trägt das Hormon einen wesentlichen Beitrag dazu bei, dass das Bett schön trocken bleibt.

Weniger ADH - öfter Wasserlassen

Doch auch tagsüber wird ADH ausgeschüttet. So hat der Körper die Möglichkeit, die für ihn nützlichen Substanzen aus der ihm zugeführten Flüssigkeit zu holen. Trinken wir allerdings Alkohol, so wird die Ausschüttung von ADH vorübergehend heruntergefahren. Was bedeutet, dass unser Körper mehr von der Flüssigkeit, die ihm zuvor zugeführt wurde, wieder ausscheidet.

Das erklärt, dass wir, wenn wir Bier trinken, häufiger aufs Klo gehen müssen. Doch wie kommt es, dass der verstärkte Harndrang in der Regel erst nach dem ersten Toilettengang einsetzt? Laut "motherboard.vice.com" liegt das daran, dass das Blasengewebe bis zu einem gewissen Grad an den Druck, den der Urin von innen macht, gewöhnt ist. Man spricht hier auch von Desensibilisierung.

Aufmerksamkeit auf Blase gelenkt

Der Alkohol tut sein Übriges: Die Sensoren in der Blase, die dem Gehirn signalisieren, dass man die Toilette aufsuchen sollte, springen nicht so schnell an, wie sie es in nüchternem Zustand täten. Geht man dann aber doch aufs Klo, wird die Aufmerksamkeit schlagartig auf die Blase gelenkt. Und das bleibt für den Rest des Abends auch so. Denn immerhin will dieses kleine Organ ja auch regelmäßig entleert werden.

Was also tun, um den hochfrequenten Toilettengang zu umgehen? Vielleicht die mit Bier gefüllte Blase so gut als möglich ignorieren? Sorry, klappt nicht. Denn so einfach lässt sich unser Körper nicht austricksen. Bliebe nur noch eine Möglichkeit, nämlich auf Wein umzusteigen. Da dieser weniger Kohlensäure enthält, drückt er nicht so stark auf die Blase und sorgt, im Vergleich zu Bier, für weniger Harndrang.

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