Letizia von Spanien: Von der Journalistin zur Königin

Sie gilt als Stilikone und Königin mit Herz: Letizia von Spanien zieht mit ihrem Kleidungsstil immer wieder alle Blicke auf sich. Hinter dem erstklassigen Auftreten der Ehefrau von König Felipe verbirgt sich eine charmante Frau, die bereits etliche Höhen und Tiefen durchlebt hat.

von Königin Letizia von Spanien © Bild: IMAGO/ABACAPRESS

Steckbrief Königin Letizia

  • Geburtsdatum: 15. September 1972
  • Geburtsort: Oviedo (Asturien), Spanien
  • Voller Name: Letizia Borbón, geb. Ortiz Rocasolano
  • Titel: Königin von Spanien
  • Sternzeichen: Jungfrau
  • Größe: 1,70 m
  • Beruf: ehemalige Journalistin
  • Eltern: Jesús Ortiz Álvarez (Journalist), Paloma Rocasolano Rodríguez (Krankenschwester)
  • Geschwister: Telma und Erika Ortiz Rocasolano
  • Ehepartner: Felipe Borbón VI., König von Spanien
  • Kinder: Prinzessin Leonor, Fürstin von Asturien (* 2005), Prinzessin Sofia (* 2007)

Lange vor ihrem turbulenten royalen Leben in der Öffentlichkeit und weit entfernt von medialer Aufmerksamkeit wuchs Letizia mit ihrer Familie in einem spanischen Dorf der Provinz Asturien auf. Als älteste von drei Geschwistern wurde sie mit ihren Schwestern Telma (* 1973) und Erika († 2007) katholisch erzogen. Ihre Leidenschaft für Journalismus wurde ihr schon fast in die Wiege gelegt: Ihr Vater Jesús Ortiz Álvarez war selbst als Journalist tätig. Bereits im zarten Alter von 11 Jahren trat sie als Moderatorin einer Kindersendung des lokalen Radios in Oviedo auf – jeden Samstag bekam sie dort die Chance, ihre Medienpräsenz zu fördern.

Letizia und die harte Schule des Journalismus

Um in die Fußstapfen ihres Vaters treten zu können, begann Letizia Ortiz Rocasolano (so ihr Mädchenname) ihr Studium der Kommunikationswissenschaft an der Universität Complutense Madrid und belegte kurze Zeit später einige Universitätskurse in Mexiko. Bevor sie aufgrund der Verlobung mit Felipe Borbón VI. ihre journalistische Karriere beendete, sammelte sie berufliche Erfahrungen in spanischen Zeitungshäusern, Nachrichtenagenturen und Fernsehsendern: und zwar unter anderem bei den Zeitungen La Nueva España (Oviedo) und ABC (Madrid) sowie den TV-Sendern Bloomberg und CNN+.

Höhepunkt und gleichzeitig Abschluss von Letizias journalistischer Karriere bildete ihre Tätigkeit als Nachrichtensprecherin der spanischen Abendnachrichten, bei denen ihr Millionen von Menschen zuschauten.

Königin Letizias erste Ehe

Eines steht fest: Als Hochglanz-Journalistin war Letizia stets perfekt über die Geschehnisse ihres Heimatlandes informiert. Dass sie genau dieses Land aber eines Tages als Königin vertreten würde, konnte sie sich mit Sicherheit nicht einmal in ihren kühnsten Träumen ausmalen.

Letizia war vor ihrer Ehe mit Felipe bereits verheiratet. Am 7. August 1998 heiratete Letizia Ortiz Alonso Guerrero Pérez – die standesamtliche Ehe hielt aber nur etwa ein Jahr, bevor die beiden wieder getrennte Wege gingen. Dass das Paar sich nicht kirchlich trauen ließ, sollte sich einige Jahre später als Vorteil entpuppen: Nur aus diesem Grund stimmte die katholische Kirche der kirchlichen Hochzeit mit Kronprinz Felipe zu.

So lernte Letizia Kronprinz Felipe kennen

Letizia und Felipe lernten sich bei einem Dinner unter Freunden kennen, zufällig soll das Aufeinanderstoßen aber nicht gewesen sein. Der spanische Thronfolger soll bereits seit längerer Zeit ein Auge auf die schöne Journalistin geworfen haben. Besonders praktisch war, dass sein bester Freund Pedro Erquicia Fernsehjournalist war und er auf Felipes Bitte hin Letizia Ortiz zu einem Dinner in seiner Wohnung einlud. Der Gastgeber sorgte dafür, dass Felipe und Letizia in direkter Nähe zueinander saßen – und so sollen die beiden sich auch schnell kennengelernt und verliebt haben.

Letizias Weg ins Königshaus

Als Felipe und Letizia am 1. November 2003 offiziell ihre Verloben verkündeten, sollen sie etwa ein Jahr lang ein Paar gewesen sein. Sie schafften es aber, ihre Beziehung vor der Presse geheim zu halten – das Versteckspiel meisterte Letizia als gelernte Journalistin perfekt.

Rund einen Monat vor ihrer Verlobung startete Letizia als Sprecherin der Abendnachrichten. Das soll aber reine Strategie und kein weiterer Schritt auf ihrer Karriereleiter gewesen sein: Felipe wollte erreichen, dass Letizia breitere Bekanntheit in Spanien erfährt und somit Sympathiepunkte sammelt.

Das Ja-Wort gaben sich Letizia und Felipe schließlich am 22. Mai 2004 in der Almudena-Kathedrale in Madrid. An eine royale Hochzeit wäre aber ohne prunkvolle Festivitäten und rund 1.400 namhaften Gästen aus Politik und Adel nicht zu denken. Die Festlichkeit machte aber nicht nur aufgrund ihrer Extravaganz Schlagzeilen: Eigens für Letizias Hochzeitskleid kehrte der Designer Manuel Pertegaz aus dem Ruhestand zurück und entwarf ihr ein schlichtes Seidenkleid mit spitzem V-Ausschnitt. Das Kleid bestach außerdem mit einem edlen, hohen Kaminkragen und einem weitausgestellten Rock, der mit heraldischen Motiven bestickt wurde. Den krönenden Abschluss bildete im wahrsten Sinne des Wortes ein mit Brillanten besetztes Diadem, das auch Königin Sofía bei ihrer Hochzeit im Jahr 1962 in Athen getragen hatte.

Die Thronbesteigung von Felipe

Felipe IV. bestieg am 19. Juni 2014 den Thron, wodurch das Ehepaar den Titel König und Königin von Spanien erhielt. Dennoch schaffte Letizia es nicht, das gesamte spanische Volk von sich zu überzeugen: Laut RTL betitelten Boulevard-Zeitungen sie als "Eis-Prinzessin" und laut der "Süddeutschen Zeitung" soll die spanische Presse über sie gedruckt haben, "sie sei missgelaunt, leide vermutlich unter Magersucht, und ihre angeblichen Schönheitsoperationen hätten Zehntausende Euro an Steuergeldern gekostet".

»Nun lass mich mal reden«

Bereits die ersten Jahre in königlichen Gefilden sollen nicht einfach gewesen sein, da ihre Schwiegermutter Königin Sofía versucht haben soll, die Hochzeit zu verhindern. Eine Frau aus der unteren Mittelschicht und dazu noch geschieden – keine guten Voraussetzungen, um vom strengen, traditionellen Königspaar Juan Carlos und Sofía akzeptiert zu werden. Hinzu kam, dass Letizias selbstbewusstes Wesen dem spanischen Adel ein Dorn im Auge war. Die "Welt" berichtete, dass Letizia Felipe während der Ankündigung ihrer Verlobung vor laufenden Kameras mit den Worten "Nun lass mich mal reden", unterbrach.

© JAVIER SORIANO / AFP

Während einer königlichen Teerunde berichtete Letizia außerdem von ihrer Reporterinnenzeit im Irak, laut der "Abendzeitung München" soll Königin Sofía sie damals in ihre Schranken gewiesen haben: "Wir wissen schon, dass du die Intelligenteste in der Familie bist, aber lass auch mal die anderen zu Wort kommen." Ein albernes Gerücht oder der Beweis für eine unterkühlte Beziehung zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter?

Königin Letizias feministisches Engagement

Spanien wird noch heute vom Katholizismus und traditionellen Strukturen geprägt. Letizia hingegen hat es sich zu Beginn ihrer royalen Rolle auf die Fahne geschrieben, für Modernisierung und feministischen Fortschritt einzustehen – eine Haltung, die für Kritik aus traditionellen Kreisen sorgte. In ihren öffentlichen Ansprachen und Auftritten versucht Letizia immer wieder Frauen dazu zu ermutigen, für ihre Werte einzustehen. Dabei stehen Frauenrechte und Gleichberechtigung ganz oben auf ihrer Agenda. Insbesondere setzte sich Letizia dafür ein, dass ein Staatspakt gegen häusliche und sexuelle Gewalt gegen Frauen ins Leben gerufen wird. Genau für dieses Engagement wurde sie im Jahre 2019 von der spanischen Beobachtungsstelle gegen Männergewalt als "Persönlichkeit des Jahres" gekürt.

© Casa de S.M. el Rey, Estela de Castro Die spanischen Royals

Letizias persönlicher Schicksalsschlag

Ein Leben als junge Königin im medialen Rampenlicht bringt einige Vorzüge mit sich. Letizia blickt allerdings nicht nur auf glamouröse Momente in den letzten Jahren zurück. 2007 wurde ihre jüngste Schwester Erika Ortiz Rocasolano im Alter von nur 31 Jahren tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Der tragische Schicksalsschlag der damaligen Kronprinzessin war gefundenes Fressen für die spanische Presse: Schnell wurde über einen Suizid spekuliert, da in ihrer Wohnung leere Medikamentenpackungen gefunden worden seien. Erika Ortiz Rocasolano soll sich aufgrund von Angstzuständen therapeutisch behandeln lassen haben. Die Trennung Antonio Vigo, dem Vater ihrer damals sechsjährigen Tochter Carla, soll ihre Depressionen verstärkt haben. Erst einige Tage vor ihrem angeblichen Suizid habe Erika nach langer Krankschreibung wieder angefangen zu arbeiten und soll auch bereits einen neuen Lebenspartner gefunden haben.

Letizias Ehemann Felipe muss in dieser Zeit eine große Stütze für sie gewesen sein. Auch wenn der Verlust ihrer Schwester einen unfassbaren Schmerz hinterlasst haben muss, kann Letizia sicherlich Glück und Zufriedenheit in ihren zwei Töchtern Leonor und Sofia finden. Die Öffentlichkeit sieht nicht viele Bilder aus dem Alltag der Königsfamilie, die gelegentlichen Schnappschüsse aus dem Urlaub oder von öffentlichen Auftritten erlauben aber einen Einblick in das Leben der vierköpfigen Familie.

Information: Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.

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