Diese Lebensmittel
sollten Sie meiden!

Welche Lebensmittel tun mir gut? Und welche sollte ich lieber meiden? Das hängt ganz davon ab, welcher Ernährungstyp Sie sind, so heißt es zumindest vonseiten der Tibetischen Konstitutionslehre.

von Ernährung - Diese Lebensmittel
sollten Sie meiden! © Bild: iStockphoto.com

In der Tibetischen Medizin unterscheidet man zwischen drei verschiedenen Ernährungstypen: Lung, Tripa und Beken. Jeder Mensch, so die Lehre, birgt alle drei Typen in sich. Sind diese im Gleichgewicht - was zum Zeitpunkt der Geburt noch der Fall ist -, ist alles in bester Ordnung. Unser Lebensstil trägt für gewöhnlich aber dazu bei, dass sie aus dem Lot geraten. Dann nimmt einer der drei Typen überhand, was über kurz oder lang unserer Gesundheit schadet. Daher gilt es gegenzusteuern. Das wiederum kann man mit der passenden Ernährung tun.

So finden Sie heraus, welchem Typen Sie angehören und wie Sie Ihre Ernährung gestalten können, um sich gesund, ausgeglichen und energiegeladen zu fühlen.

Der Lung-Typ

"Das ist der typische Kaffee trinkende, rauchende Journalist", veranschaulicht Dr. Herbert Schwabl, Präsident des Schweizerischen Verbands für Komplementärmedizinische Heilmittel, den Lung-Typ. "Immer g'schaftig, immer in Bewegung." Was an sich ja nicht schlecht ist. Schwierig wird es allerdings dann, wenn runterkommen und abschalten angesagt ist. Nervosität, das Gefühl ständiger Unruhe und Einschlafprobleme kennt der Lung-Typ nur allzu gut. Zumal es ihm schwer fällt, das Energielevel den ganzen Tag über hoch zu halten. Daher pusht er sich auch gerne mit Kaffee. Lung steht für Wind. Der Lehre zufolge ist der Lung-Typ eher klein, auf jeden Fall aber schlank. Er neigt zu Verstopfung und Hauterkrankungen.

Was er meiden sollte

Kalte Speisen sollte er meiden. "In der Früh ein Joghurt direkt aus dem Kühlschrank, das tut ihm gar nicht gut." Auch mit schärfenden Gewürzen sollte der Lung-Typ sparsam umgehen. Es geht aber nicht nur um das Was, sondern auch um das Wie. "Schnell, schnell, nur keine Zeit verlieren", das kennzeichnet die Art und Weise, wie der Lung-Typ gerne sein Essen zu sich nimmt. "Am Abend dann noch einen Salat - im Glauben, man täte sich damit etwas Gutes -, und auf einmal merkt man: Ich komme abends nicht runter und wache morgens nicht ausgeruht auf."

Was ihm gut tut

Idealerweise startet der Lung-Typ mit einem warmen Frühstück in den Tag. Abends darf es dann ruhig auch etwas Reichhaltigeres sein. Wie zum Beispiel Käse oder eine Handvoll Nüsse. Und wenn es schon ein kühlender Salat sein muss, dann zumindest mit eben genannten Zutaten aufgewertet. Der Lung-Typ sollte sich nicht davor scheuen, auch mal ordentlich zuzulangen. Auch Süßes ist erlaubt. Und er sollte sich Zeit fürs Essen zu nehmen: "Hinsetzen, ein Käsebrot essen, ein Glas Rotwein trinken, runterkommen", resümiert der Experte.

Der Tripa-Typ

Tripa steht in der Tibetischen Konstitutionslehre für Feuer. Hier haben wir es also mit einem von seinem Gemüt her feurigen, möglicherweise auch cholerischen Typen zu tun. "Wenn man den anzündet, geht er ab wie eine Rakete", veranschaulicht Schwabl. Der athletisch gebaute Tripa-Typ, der es lieber kühl als heiß mag, ist hochleistungsfähig und willensstark. Wenn er etwas erreichen will, schreckt er nicht davor zurück, an seine Grenzen zu gehen. Was ihm dagegen schwerfällt ist langfristig durchzuhalten. "Eher früher als später geht ihm die Energie aus", erläutert der Fachmann. Der Tripa-Typ neigt vermehrt zu Bluthochdruck und Kopfschmerzen.

Was er meiden sollte

Der Tripa-Typ isst gerne scharf, was ihm allerdings nicht besonders gut tut. "Das kann dazu führen, dass zu viel Magensäure produziert wird. Die Entzündungsneigung steigt - im Extremfall sogar bis zum Herzinfarkt", warnt Schwabl. Der Magen-Darm-Trakt zählt zu den physiologischen Schwachstellen des Tripa-Typs. Ihn gilt es zu beruhigen, wobei Chili und große Mengen an Fett alles andere als zuträglich sind. Genauso wie Scharfes sollte der Tripa-Typ Gewürze wie Zimt und Muskat zu meiden, da auch ihnen eine wärmende Wirkung nachgesagt wird.

Was ihm gut tut

Gut tun dem Tripa-Typ dagegen sämtliche Lebensmittel, die kühlend wirken. Wie zum Beispiel Südfrüchte. Im Gegensatz zum Lung-Typ darf er nicht nur, sondern sollte er sogar auf Salate setzen. "Für ihn ist es kein Problem, ein Joghurt direkt aus dem Kühlschrank zu essen", ergänzt der Experte.

Der Beken-Typ

Der kräftig gebaute, tendenziell untersetzte Beken-Typ ist - wenn man so will - die Gemütlichkeit in Person. Er schlägt, was das Essen betrifft, gerne mal über die Strenge und liebt das gesellige Beisammensein. "Er ist der Fels in der Brandung, arbeitet auch dann noch, wenn der Lung-Typ schon längst aufgegeben hat und der Tripa-Typ keuchend in der Wiese liegt. Er ist derjenige, der sie Stellung hält." Zuverlässigkeit und Durchhaltevermögen zählen zu seinen Stärken. Dafür aber fällt es ihm schwer, in die Gänge zu kommen. Neben Übergewicht leidet der Beken-Typ vermehrt an Durchblutungsstörungen und Wasseransammlungen.

Was er meiden sollte

Zu viel Essen macht den Beken-Typ träge. Reichhaltige Kost, wie sie dem Lung-Typ gut tut, hemmt ihn zusätzlich in seinem Antrieb. Seinem Wohlbefinden ebenso wenig zuträglich sind Milch und Milchprodukte sowie süße Speisen und Salate. Weil er einen relativ langsamen Stoffwechsel hat, sollte er maximal drei Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen. Auf Zwischenmahlzeiten sollte er verzichten.

Was ihm gut tut

Der Beken-Typ sollte in erster Linie auf leichte, scharfe Kost setzen. "Er braucht das Feuer, damit er in Schwung kommt", erklärt der Experte. Im Gegensatz zum Tripa-Typ darf er sowohl mit Pfeffer und Chili als auch mit Muskat und Nelke würzen. Als Getränk empfiehlt sich für ihn heißes Wasser mit Ingwer, Zitrone und Honig.


© Reutlingen

In "Buddha kocht" erläutern Klaus Herkommer und Eleonore Michaele Hild die Grundlagen der Tibetischen Konstitutions- und Ernährungslehre. Anhand von 108 Rezepten zeigen sie auf, wie Nahrungsmittel für jeden der Konstitutionstypen schmackhaft und einfach zubereitet werden können. Erschienen bei Hild & Herkommer, ISBN: 978-3000489051