Biografin erklärt: "Harry konnte
anderen helfen, aber sich nicht"

"Harry stand kurz vor völligem Zusammenbruch"

Nach Katie Nichollund Andrew Morton legt jetzt Angela Levin ihre Biografie „Harry - Gespräche mit einem Prinzen“ vor. Doch im Unterschied zu ihren beiden britischen Kollegen hatte die Journalistin , die für den amerikanischen Sender CNN die royale Hochzeit begleitete, im Frühjahr 2017 zweimal die Gelegenheit, mit dem Prinzen exklusiv zu sprechen.

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Enthüllungsbuch - Biografin erklärt: "Harry konnte
anderen helfen, aber sich nicht"

Mit gerade einmal zwölf Jahren musste Prinz Harry den Verlust seiner Mutter, Lady Diana, verkraften. Der frühe Tod seiner Mutter sollte den Prinzen nicht nur bis ins Erwachsenenalter hinein prägen, sondern soll auch seine Beziehung mit Herzogin Meghan beeinflussen.

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»Das sollte man niemals von einem Kind verlangen«

Er schilderte, wie furchtbar es für ihn als Zwölfjähriger war, hinter ihrem Sarg vor tausenden Zuschauern in London und Millionen am Fernseher herzugehen: „So etwas sollte man unter keinen Umständen von einem Kind verlangen“, sagte Prinz Harry.

Der Satz ging nach Veröffentlichung in der amerikanischen Zeitschrift „Newsweek“ um die Welt und überraschte auch die erfahrene Hofbeobachterin: „Ich war total geschockt über diese Aussage“, erinnert sich Angela Levin, die als freie Journalistin auch für die „Daily Mail“ und „Mail on Sunday“ schreibt.

Rebellischer Außenseiter mit Tiefgang

Levin schreibt, dass sich der Prinz nach wie vor oft unsicher fühle und Bestätigung und Verständnis brauche. Auch bei öffentlichen Auftritten sei Harry häufig mit seinen Ängsten konfrontiert und sei auf Unterstützung angewiesen. "Noch heute strahlt er manchmal Verletzlichkeit und Traurigkeit aus", zitiert Exprss.co.uk die Autorin.

Warum sich Meghan Markle „mütterlich“ verhält

Das sei mitunter auch, warum er die Sympathie so vieler Menschen aus der ganzen Welt habe. "Und vielleicht ist es auch der Grund, warum Meghan Markle oft das Gefühl hat, sie müsse sich ihm gegenüber mütterlich verhalten." Genau das brauche Harry laut Biografin Levin.
Denn: "Er konnte anderen Menschen helfen, aber sich nicht. Viele Jahre über fühlte er sich, als wäre er kurz vor dem völligen Zusammenbruch", verrät sie über den Royal.

Die erstaunliche Entwicklung von Prinz Harry

Akribisch zeichnet Angela Levin dagegen Harrys erstaunliche persönliche Entwicklung und Wandlung nach: Ausgehend von einer einerseits zwar liebevollen, aber schwierigen Kindheit in „der toxischen Atmosphäre in seinem Elternhaus“, über die tiefen seelischen Narben durch den frühen Tod seiner Mutter, die ihn zum „rebellischen Außenseiter“ und Partylöwen werden ließen bis zum Erwachsenen, der seine Rolle in der Königsfamilie findet und aufgrund seines sozialen Engagements „zu einem der weltweit beliebtesten Royals“ wurde.

Von der Sehnsucht „ein guter Junge“ zu bleiben

Seine Biografin Levin ist überzeugt, dass „eine immerwährende Sehnsucht, seiner Mutter zu gefallen und in ihren Augen ein guter Junge zu bleiben“, der Hauptgrund sei „für Harrys Rückkehr aus seiner persönlichen Hölle.“ Sie berichtet ferner in ihrem Buch weiter: „Prinz Harry erzählte mir, er hätte drei Ichs: ‘Eins gehört der Armee, eins bin ich ganz privat, und eins gehört der Familie und den royalen Angelegenheiten. Es gibt einen Schalter, den ich bei Bedarf umlege.“

Nach der Geburt von Prinz Louis am 23. April, dem dritten Kind von Herzogin Kate und Prinz William, steht Prinz Harry an sechster Stelle in der Thronfolge. Das bedeute, so Levin, "dass er und Meghan mehr Freiheit haben werden, auszusuchen, was sie tun".