Hugh Grosvenor: Wer ist
der Duke of Westminster?

Jung und unauffällig reich. So könnte man jenen britischen Aristokraten nennen, der reicher ist als die Queen - und es trotzdem niemanden wissen lässt. Ist Hugh Grosvenor aber auch der "begehrenswerteste Junggeselle der Welt", wie die Sunday Times ihn genannt hat? Finden wir es heraus!

von Society - Hugh Grosvenor: Wer ist
der Duke of Westminster? © Bild: Imago

Steckbrief

  • Vorname: Hugh Richard Louis
  • Name: Grosvenor
  • Geburtsdatum: 29. Januar 1991
  • Geburtsort: Westminster, London, Vereinigtes Königreich
  • Sternzeichen: Wassermann
  • Beziehungsstatus: ledig

Man könnte es britisches Understatement nennen, dass bislang relativ wenig über Hugh Grosvenor bekannt ist. Tatsache ist jedenfalls, dass der 29-jährige Adelssohn unerwartet früh geerbt hat. Das gilt insbesondere für den erblichen Titel "Duke of Westminster", der das stattliche Familienerbe überhaupt erst möglich macht.

Leichtes Spiel

Sein Vater Gerard Grosvenor, der vormalige Duke, starb 2016 im Alter von 64 Jahren an einem Herzinfarkt und hinterließ dem einzigen Sohn mit seinem Titel einen Großteil des Immobilieneigentums, das heute auf mehr als 12 Milliarden Euro geschätzt wird.

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Um also Milliardär zu werden, musste der gute Hugh nicht einmal einen Finger rühren. Geschweige denn mit seinen drei Geschwistern Lady Tamara, Lady Edwina und Lady Viola teilen: Sie sollen im Testament des Vaters lediglich mit 20.000 Pfund pro Nase und - immerhin - einem regelmäßigen Einkommen über die Familienstiftung bedacht worden seien. Ein antiquiertes Gesetz über männliche Feudalherren in Großbritannien machte es möglich.

Unverschämt reich

Der Reichtum der Grosvenors fußt grundsätzlich auf dem Besitz zahlreicher Immobilien im Herzen von London, den die Familie seit dem 17. Jahrhundert lediglich durch eine Eheschließung erlangt hat. Neben diesen rund 1,2 Quadratkilometern Eigentum (!) in Mayfair und Belgravia kommen noch das Familienanwesen Eaton Hall hinzu sowie weitere Besitztümer an mehr als 60 Orten rund um Welt, darunter auch Landbesitz im kalifornischen Silicon Valley, Bürotürme in Japan oder eine Privatinsel im Pazifik.

Dieses Vermögen macht ihn nicht nur reicher als die Queen selbst, sondern in seiner Altersklasse landesweit absolut ungeschlagen. Zählt man das Vermögen der zehn Reichsten unter 30 zusammen, besitzt er alleine mehr als 60 Prozent davon. Auch die Liste der reichsten Aristokraten Großbritanniens führt er mit einem gewaltigen Vorsprung von mehr als vier Milliarden Euro an.

In die Karriere geboren

Dass er eines Tages im Familienimperium arbeiten würde, dürfte von Anfang an außer Frage gestanden sein. Nach dem Abschluss des Ellesmere College nahe der walisischen Grenze, studierte Grosvenor Landschaftsmanagement in Newcastle. Anschließend arbeitete er für die Vermögensverwalter Wheatsheaf Investment, die Grosvenor Group und das Ökostromunternehmen bio-bean.

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Es ist auch seine jetztige Rolle, in der der ansonsten eher fernab der Öffentlichkeit agierende Aristokrat zunehmend ins Rampenlicht gerät. Zuletzt machte die Grosvenor Group Ltd. und somit auch er selbst negative Schlagzeilen, weil das Unternehmen vor hatte, Wohngebäude in London abreißen zu lassen, um neue Komplexe mit Shops, Restaurants und doppelt so vielen Wohneinheiten zu errichten. Ein Coup, der Einwohnern und Politikern gar nicht gefallen hat.

Witziges Detail am Rande: Dabei ist Hugh offiziell lediglich ein Vermögensverwalter im Hintergrund des Unternehmens. Die Zügel und das Schicksal der Grosvenor Group Ltd. hat CEO Mark Preston fest in der Hand. Ungeachtet dessen nennt ihn Jeremy Corbyn, der Chef der britischen Labour Party, "zwielichtigen" Landbesitzer, und auch Experten geben zu bedenken, dass er die Personifikation einer Art von Grundbesitz ist, wie sie heutzutage eigentlich längst der Vergangenheit angehören sollte.

Royal verankert

Unbestritten stark hingegen ist seine Verbindung zum britischen Königshaus. Vor allem zu Prinz William soll er ein besonders amikales Verhältnis pflegen - nicht zuletzt deshalb wurde Hugh Grosvenor die Ehre zuteil, Taufpate von Prinz George zu sein.

© Imago Einer der seltenen Auftritte. Hier sogar mit Prinz William

Doch auch der enge Kontakt zur britischen Krone dürfte Hugh in die Wiege gelegt worden zu sein, schließlich war seine Mutter Natalia 1981 bereits Taufpatin von Prinz William.

(K)ein Leben in Saus und Braus

Den Lebensstil dürfte Hugh nur in Ansätzen von seinem Vater im Blut haben. Von Gerard war bekannt, dass er schnelle Autos, Frauen und Champagner zum Frühstück liebte, wie im Buch "The Reluctant BIllionaire" von Tom Quinn nachzulesen ist.

Ein ausschweifender Lebensstil wird Hugh trotz seiner Möglichkeiten jedenfalls nicht nachgesagt. Exzesse und Eskapaden sind lediglich von seinem 21. Geburtstag bekannt. Die Party für 800 geladene Gäste soll unfassbare 6 Millionen Euro gekostet und jeden Rahmen gesprengt haben.

Doch schon vergeben?

Und auch wenn die Presse gerne das Klischee des Junggesellen bemüht, wie es die Sunday Times zuletzt getan hat, muss die Frauenwelt leider enttäuscht werden: Hugh ist eigentlich schon vergeben.

Genauer gesagt führt der Duke of Westminster eine On-Off-Beziehung mit seiner Jugendliebe Harriet Tomlinson, die er schon seit dem Ellesmere College kennt. Und dem letzten Stand zufolge sind sie zwar noch nicht verlobt, aber wieder glücklich zusammen. Drücken wir den beiden die Daumen, dass es diesmal auch hält. Fix ist aber noch nichts, somit sind vorerst auch Klischees noch erlaubt.