Flugzeugunglücke, die
hoffentlich nie wieder passieren

Am 12. August jährt sich die bis heute schwerste Flugzeugkatastrophe. Im Jahr 1985 war der Flug JAL 123 der japanischen Fluggesellschaft Japan Airlines verunglückt. Die Boeing 747-146SR krachte gegen den Berg Takamagahara. Doch wie ist es zu dieser Tragödie gekommen? News.at hat die wichtigsten Fakten über das Unglück zusammengestellt und liefert einen Überblick über die schwersten Flugzeugunglücke aller Zeiten.

von Flug 123 © Bild: Robert Wallis/Corbis

Der Flug 123

Am 12. August 1985 startet die Boeing 747 der Japan Air Lines in Tokio mit 509 Passagieren und 15 Besatzungsmitgliedern an Bord. Kurz nach dem Start zerschellt die Maschine am Berg Takamagahara (japanische Präfektur Gunma). Nur vier Menschen überleben die Tragödie, die als das schwerste Flugzeugunglück aller Zeiten mit einer beteiligten Maschine gilt. Das Unglück ist folgendermaßen abgelaufen: Um 18:12 Uhr startet die Maschine, noch ist alles in Ordnung. Als das Flugzeug eine Höhe von 7.300 Metern erreicht, kommt es zu einer Explosion am Heck. Der Druck in der Kabine fällt schnell ab, das hydraulische Kontrollsystem zur Lenkung der Boeing ist zerstört. Die Piloten setzen einen Notruf ab. Vergeblich versuchen sie die Maschine unter Kontrolle zu bringen und leiten einen Sinkflug ein. Das Flugzeug kann nur noch durch den Triebwerkschub gesteuert werden und gerät außer Kontrolle. Schließlich kracht der Flug 123 auf einer Höhe von 1.460 Metern gegen den Berg. Später kann die Absturzursache ermittelt werden: Schuld am Absturz ist eine unsachgemäß durchgeführte Reparatur am hinteren Druckschott, einem Flugzeugteil, das für die Stabilisierung der Druckverhältnisse innerhalb der Kabine zuständig ist. Statt mit einer doppelten Nietreihe erfolgten die Ausbesserungsarbeiten mit einer einfachen Nietreihe. Das führte schließlich dazu, dass das Druckschott explodiert ist.

Die Flugzeugkollision von Teneriffa

Die zweitgrößte Flugzeugkatastrophe ereignet sich am 27. März 1977. Eine Boeing der Pan American World Airways (Pan Am) und eine Boeing der KLM Royal Dutch Airlines prallen auf dem Flughafen Los Rodeos auf Teneriffa zusammen. Insgesamt 583 Menschen kommen bei der Katastrophe ums Leben. Um 17:05 Uhr rollt die Maschine der KLM auf der Startbahn 12 entlang. Die Boeing wendet und macht sich zum Start bereit, der Tower gibt die Strecke frei, eine Starterlaubnis erfolgt nicht. Zur selben Zeit rollt die Maschine der Pan Am ebenfalls auf Startbahn 12, um parkenden Flugzeugen auszuweichen und die Startbahn über die Querbahn drei zu verlassen. Im dichten Nebel verpasst das Flugzeug jedoch die richtige Ausfahrt und peilt daher die nächste an. Die beiden Maschinen rollen nun frontal aufeinander zu, wobei die Boeing der KLM schon mit rund 85 km/h auf der Startbahn unterwegs ist - ohne Startfreigabe. Wenige Sekunden vor dem Unglück kommt es zu einer Überlagerung der Funksprüche. Die beiden Flugzeuge bemerken den fatalen Fehler erst, als sie bei einem Abstand von rund 700 Metern Sichtkontakt haben. Die Pan-Am-Crew versucht noch links auszuweichen, während die Piloten der KLM das Flugzeug hochziehen. Schließlich prallt die Pan-Am-Boeing während des Abhebens mit der niederländischen Maschine zusammen. 70 Menschen der Pan Am überleben das Unglück, neun Überlebende sterben allerdings einige Zeit später an den Folgen des Unfalls.

Das Unglück über Charkhi Dadri

Am 12. November 1996 kommt es über dem Indira Gandhi International Airport in Delhi zu einem verheerenden Flugzeugunglück mit 349 Toten. Die Iljushin IL-76 der Kazakstan Airlines kracht mit einer Boeing 747-100 der Saudi Arabian Airlines frontal zusammen. Von den 37 Insassen der IL-76 überlebt keiner den Zusammenprall, auch die 312 Passagiere der Boeing 747 kommen bei dem Unfall ums Leben. Als Unfallursachen werden die veraltete Radaranlage der Flugsicherung in Delhi und Kommunikationsschwierigkeiten mit dem kasachischen Piloten angenommen. Tatsache ist, dass die Saudi Arabian Airlines um 18:32 startet, zeitgleich befindet sich die IL-76 im Landeanflug auf den Flughafen. Die kasachische Maschine sollte auf 15.000 Fuß sinken und das andere Flugzeug auf 14.000 Fuß steigen. Die IL-76 hält die Höhe nicht und sinkt zu schnell, trotz Warnung durch den Fluglotsen kollidieren die Flugzeuge über dem Dorf Charkhi Dadri. Warum genau die Flughöhe nicht eingehalten worden ist, ist bis heute nicht geklärt.

Die Flugkatastrophe von Ermenonville

Der Turkish-Airlines-Flug 981 stürzt am 3. März 1974 in das Waldgebiet von Ermenonville, nahe Paris - nur zehn Minuten nach dem Start vom Flughafen Paris-Orly. Alle 346 Passagiere kommen ums Leben. Das Flugzeug vom Typ McDonnell Douglas DC-10 verunglückt aufgrund einer Laderaumklappe, die nicht ordnungsgemäß verschlossen wird und sich während des Fluges öffnet. Es kommt zu einer explosiven Dekompression, der hintere Kabinenboden der Maschine wird teilweise zerstört. Wichtige Kabel und Steuerseile des Flugzeugs werden beschädigt, der Flieger lässt sich kaum noch steuern. Die Piloten funken noch "der Rumpf ist aufgeplatzt". Schließlich bricht der Kontakt zur Maschine ab, das Flugzeug verschwindet vom Radar. Wenige Zeit später wird das völlig zerstörte Wrack im Wald von Ermenonville gefunden.

Bombenattentat auf Flug 182

Am 23. Juni 1985 stürzt südwestlich der irischen Küste eine Maschine der Air India (Flug 182) nach einem Bombenattentat ins Meer. Alle 329 Passagiere kommen ums Leben. Die Maschine ist am Unglückstag auf ihrem Weg von Montréal nach Delhi. Kurz nach 07:14 Uhr verschwindet das Transpondersignal. Das Flugzeug explodiert schließlich in einer Höhe von 9.500 Metern über dem Atlantik. Ein Notrufsignal ist zuvor nicht abgesetzt worden. Rund eine Viertelstunde nach der Explosion nehmen Schiffe, die sich in der Nähe des vermuteten Unglücksortes befinden, die Suche nach dem Flugzeug auf. Die Wrackteile werden um 9:13 Uhr von einem Frachtschiff entdeckt. In einem späteren Verfahren sind Mitglieder von militanten Sikh-Organisationen beschuldigt worden, für das Attentat verantwortlich zu sein. Viele Todesopfer waren indischer Abstammung, 280 Passagiere waren kanadische Staatsbürger.

Kommentare

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Nach welchen Kriterien erfolgte hier die Reihung ? Falls nach der Anzahl der Todesopfer, ist hier ein Fehler passiert. Dabei wäre nämlich Teneriffa (583) vor Japan (520) zu reihen gewesen. Das Unglück in Japan hält "lediglich" den traurigen Rekord für eine einzelne Maschine.

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Wurde auch erwähnt, das Japan das größte Unglück mit einer beteiligten Maschine war.

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Richtig, was aber nicht die Reihung erklärt.

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