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Bärlauch: Hausmittel und Gewürzkraut

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Frischer Bärlauch

©Elke Mayr
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Der Bärlauch ist dem klassischen Knoblauch sehr ähnlich, hat aber einen milderen Geschmack. Die vielen Vitamine und Mineralstoffe unterstützen die magenberuhigende Wirkung.

Unter welchen Namen ist Bärlauch bekannt?

Bärlauch ist auch als wilder Knoblauch, Knoblauchspinat, Bärenlauch, Hexenzwiebel, Waldherre, Waldknoblauch oder Rinsenknoblauch bekannt. Aber auch Ramse, Ramsen oder Ramser sind Bezeichnungen für die Pflanze. Der botanische Name für Bärlauch lautet allium ursinum, was sich mit „Bär“ und „Lauch“ beziehungsweise „den Bären betreffend“ übersetzen lässt.

Wie erkennt man Bärlauch?

Man erkennt den Bärlauch an seinen kräftig-grünen ovalen Blättern. Wer selbst Bärlauch sammelt, sollte jedoch aufpassen. Insbesondere mit Maiglöckchen und Herbstzeitlosen kann er leicht verwechselt werden – mit fatalen Folgen. Denn beide Pflanzen sind giftig und führen im schlimmsten Fall zum Tod. Daher gilt es auf folgende Merkmale zu achten: Während die Unterseite der Blätter von Maiglöckchen glänzen, ist die des Bärlauchs matt. Die Blätter von Herbstzeitlosen wiederum glänzen beidseitig.

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Bärlauch hat giftige Doppelgäner wie Maiglöckchen oder Herbstzeitlose

© imago images/Manfred Ruckszio

Ein weiteres Erkennungsmerkmal des Bärlauchs ist der Stiel, an dem die Blätter aus dem Boden wachsen. Dagegen wachsen die Blätter der Maiglöckchen direkt aus dem Boden. Aufschluss gibt schließlich auch eine Geruchsprobe. Verreiben Sie ein Stück des Blattes zwischen Ihren Fingern. Ein intensiver Knoblauchgeruch versichert, dass es sich um Bärlauch handelt. Weil der Geruch so intensiv ist, bleibt auch er längere Zeit an den Fingern haften. Wer bereits Bärlauchgeruch an den Händen hat, läuft Gefahr, weitere Geruchsproben zu verfälschen.

Gattung

Bärlauch gehört zu den Wildkräutern und zur Pflanzengattung der Lauchgewächse. Verwandt ist er mit Zwiebeln, Lauch und Knoblauch.

Geschmack

Der Geschmack von Bärlauch ist mit dem von Knoblauch vergleichbar und lässt sich als scharf, würzig und frisch beschreiben. Bärlauch ist allerdings etwas milder als Knoblauch.

Wo wird Bärlauch vorwiegend angebaut?

Häufig wächst Bärlauch in der freien Natur an schattigen Plätzen mit feuchtem und nährstoffreichem Boden. Schattige Wälder, Auwälder sowie Bachläufe und Flüsse mit schattiger Umgebung sind typische Orte, an denen er zu finden ist. Verbreitet ist Bärlauch in weiten Teilen Asiens und Europas, aufgrund des mediterranen Klimas jedoch kaum in Südeuropa. Wer Bärlauch nicht selbst sammeln möchte, findet ihn während der Saison im Supermarkt, im Bioladen oder auf dem Wochenmarkt. In der Regel kommt der dort angebotene Bärlauch aus der jeweiligen Region.

Worauf muss ich beim Anbau achten?

Wer einen schattigen Ort im Garten oder auf dem Balkon hat, kann hier auch selbst Bärlauch pflanzen. Lockerer, feuchter und nährstoffreicher Boden bietet die optimalen Bedingungen. Sobald der Boden nicht mehr friert, können die Pflanzen ins Beet gesetzt werden. Es empfehlen sich vorgezogene Pflanzen, wie man sie beispielsweise in Gärtnereien erhält. Ist der Standort feucht und schattig, muss der Bärlauch nicht zusätzlich bewässert werden. Dies ist lediglich während sehr langer Trockenperioden notwendig. Wer vermeiden möchte, dass sich der Bärlauch unkontrolliert ausbreitet, pflanzt ihn am besten in einem Kübel an.

Hier noch weitere Anregungen für den heimischen Gemüseanbau:

Saison

Die Bärlauchsaison beginnt frühestens Mitte März, meist jedoch erst im April. Anfang Mai ist die kurze Saison in der Regel wieder vorbei. Die weißen Blüten des Bärlauchs zeigen das Ende seiner Saison an. Zu diesem Zeitpunkt sind die Blätter zwar noch essbar, verlieren aber zunehmend an Geschmack.

Reifezeit

Bärlauchblätter können geerntet werden, sobald sie aus der Erde sprießen. Je jünger, desto zarter sind die Blätter.

Welche Teile von Bärlauch sind essbar?

Bärlauch ist vollständig essbar. Es können also sowohl die Blätter als auch die Stiele verzehrt werden. Ebenso verarbeitet werden können die Knospen der Bärlauchpflanze – unter der Voraussetzung, dass sie noch verschlossen sind. Die Knospen werden mit Essig, Salz und optional auch mit Kräutern aufgekocht und anschließend kühl und dunkel gelagert. Auf diese Weise zubereitet werden die Knospen auch Bärlauchkapern genannt.

Inhaltsstoffe, Vitamine und Wirkung

Bärlauch ist reich an Vitamin C, ätherischen Ölen sowie Magnesium und Eisen. Weniger als 100 Gramm Bärlauch decken den durchschnittlichen Tagesbedarf an Vitamin C eines Erwachsenen. Vitamin C ist für den Aufbau von Kollagen in Zähnen und Knochen sowie für ein starkes Immunsystem unerlässlich. Abgesehen davon gilt Bärlauch als blutdrucksenkend und entgiftend. Außerdem werden ihm antibakterielle Eigenschaften zugeschrieben.

Dient Bärlauch als Hausmittel?

Bärlauch wird als Tinktur gegen Beschwerden im Magen-Darm-Bereich und gegen Bluthochdruck eingesetzt. Bärlauchtinkturen können fertig gekauft oder selbst angesetzt werden. Dafür werden die Blätter mit hochprozentigem Alkohol übergossen und mehrere Wochen lang ziehen gelassen. Aufgrund seiner gesunden Inhaltsstoffe ziehen einige Menschen Bärlauch auch im Zuge von Entgiftungskuren und gegen Frühjahrsmüdigkeit heran. Zudem wird Bärlauch bei Erkältungskrankheiten genutzt. Auch hier findet er als Tinktur oder roh verzehrt Anwendung.

Worauf ist beim Verzehr zu achten?

Bärlauch kann Mundgeruch verursachen. Auch wenn Mundgeruch in diesem Zusammenhang ungefährlich ist, kann er für manch eine:n unangenehm sein. Außerdem kann Bärlauch, so wie die meisten Lebensmittel, allergische Reaktionen auslösen. Schwangere und stillende Frauen sollten die Blätter nur in geringen Mengen verzehren. Grund dafür ist die blutdrucksenkende Wirkung von Bärlauch, die Krämpfe, auch der Gebärmutter, fördern kann.

Wie kann man Bärlauch zubereiten?


Bärlauch kann einerseits roh verzehrt werden, zum Beispiel als Pesto oder in Dips und Salaten. Um auszuschließen, dass die Blätter von Fuchsbandwurmeiern befallen sind, sollten die Blätter in diesem Fall besonders gründlich gewaschen werden. Eine Infektion mit dem Fuchsbandwurm kann menschliche Organe wie die Leber schwer schädigen. Bärlauch kann auch erhitzt werden, etwa dann, wenn er zu Semmelknödeln, Brot oder Suppe verarbeitet wird. Um sein Aroma zu erhalten, sollte er nach Möglichkeit jedoch erst zum Schluss hinzugefügt werden.

Kann man Bärlauch einfrieren?

Bärlauch kann durch Einfrieren haltbar gemacht werden. Dafür sollten die Blätter gründlich gewaschen und abgetrocknet werden. Es empfiehlt sich, die Blätter kleinzuhacken und portionsweise einzufrieren, zum Beispiel in Eiswürfelformen. Auf diese Menge kann man genau jene Menge an Bärlauch auftauen, die man gerade benötigt. Eingefroren hält sich Bärlauch bis zu zwölf Monate lang.

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