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Das ist Anna Netrebkos Freund Yusif Eyvazov

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Yusif Eyvazov
©Bild: News/Stefan Gergely
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Demnächst heiratet Anna Netrebko in Wien. Doch wer ist eigentlich der Tenor Yusif Eyvazov, der ihr Mann wird und die Rolle des Stiefvaters für ihren Sohn Tiago übernimmt?

Seit März 2014 ist der Opern-Star mit Anna Netrebko zusammen, seit einem Jahr sind sie sogar verlobt. Im August vorigen Jahres zeigte sich das Paar ganz verliebt in Salzburg. Bald steht die Hochzeit vor der Tür - und zwar noch heuer in Wien, wie Yusif Eyvazov "News" Im Interview verrät. Ein Blick ins Innere des netten Tenors.

Das ist Yusif Eyvazov

Der Mann in Jeans-Weste, schwarzem T-Shirt, am Gerüst des Steinbruchs der Opernfestspiele von St. Margarethen (siehe Bild ganz oben) wirkt konzentriert. Das Orchester setzt über Lautsprecher ein, die Stimme des Dirigenten gibt Anweisungen, da lässt er seine starke ertönen: „E lucevan le stelle“ („Und es leuchten die Sterne“), ausdrucksstark, klar, kraftvoll klingt sein schön gefärbter Tenor bei der Arie des Malers Cavaradossi. Die letzten Schliffe am dritten Akt von Giacomo Puccinis Oper „Tosca“ werden vorgenommen, bei 40 Grad Mittagshitze. Andere Sänger würden da nur markieren, ihre Stimme schonen, aber dieser Tenor nicht.

Er ist Yusif Eyvazov, 1977 in Algier als Sohn eines Universitätsprofessors aus Aserbaidschan geboren. Dass er noch am Vortag in Paris unter nicht geringeren Bedingungen ein Freiluftkonzert im Schlosspark von Versailles gegeben hat, ist ihm nicht anzumerken. Probenende. Locker nimmt er die Stufen, lädt zum Gespräch in seine Garderobe. Braucht er gar keine Pause? „Ich bin eben aus Eisen“, scherzt er. Nichts scheint ihn aus der Ruhe zu bringen, nur die Zeit, er müsse zum Kind, sagt er, und meint damit den Sohn seiner Verlobten Anna Netrebko, den sechsjährigen Tiago, der die Sommerferien bei seiner Mutter in Wien ist. Vom leiblichen Vater des Kindes, dem Opernsänger Erwin Schrott, hat sich Netrebko Ende 2013 getrennt.

"Wir wollen auch ein Kind"

„Das Kindermädchen ist zwar bei ihm, aber ich will trotzdem zu ihm“, sagt er ernst, aber freundlich. Tiago sei für ihn wie sein „eigener Sohn, er ist so lieb und sehr clever. Kinder verstehen eben, wenn man sie liebt. Wir verbringen viel Zeit miteinander, gestern kam ich von Paris zurück, Anna flog weiter nach Moskau. Dann freut er sich, dass ich da bin. Aber er hat ja einen Vater und weiß, dass ich sein Stiefvater bin. Für ihn bin ich der Yusif“, sagt er in perfektem Englisch mit sympathisch russischem Akzent und verkündet noch Aufregenderes: „Wir werden heiraten, noch in diesem Jahr in Wien. Ursprünglich sollte es in St. Petersburg sein, aber Wien ist unser Zuhause und der richtige Ort für eine romantische Hochzeit.“ Und fügt hinzu: „Wir wollen auch ein Kind.“

So hat die Liebe begonnen

Begonnen hat alles in Rom, im Februar vor einem Jahr: Anna Netrebko gab dort ihr Rollendebut in Puccinis „Manon Lescaut“. Riccardo Muti holte ihn für die Tenorrolle, den Des Grieux, Manons Geliebten. „Für mich war es in Rom am Anfang nur Stress, Muti, die Oper in Rom und Netrebko, alles keine Kleinigkeiten. Und ich der einzige Tenor, ohne Cover, ohne Zweitbesetzung“, beginnt Eyvazov seine ganz persönliche Rom-Geschichte.

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Puccinis „Manon Lescaut“ in Rom © Silvia Lelli, opera di roma

Die Premiere war am 27. Februar. Vier Wochen wurde konzentriert auf diesen Termin hin geprobt. „Da verbringt man viele Stunden miteinander, man arbeitet zusammen, man isst, man geht spazieren, man spricht miteinander. Und vielleicht war es auch die gemeinsame Sprache, die uns zunächst aneinander band. Aber das ist so seltsam, irgendwann erkennt man, dass man ohne diesen Menschen nicht mehr sein kann.“

Im opernnahen Restaurant „La Stregha“ hatte das Paar bereits seinen Stammtisch. Und dort stellte Anna ihren Yusif erstmals ihren Wiener Freunden vor. Man traf einander an einem vorstellungsfreien Abend. Netrebko hatte einen großen Tisch reserviert, Sänger, Musiker, Leute von der Oper eben. Dass neben ihr ein junger Mann saß, der mehr war, als ein Kollege nahm zunächst niemand war. Doch dann wies auf ihn, „das ist Yusif“, sagt sie. Mehr nicht. Das sollte alles sagen. Ohne Kostüm braucht es einen Moment, bis man ihn als ihren Liebhaber auf der Bühne erkennt. Sie strahlt, wirkt glücklich. Er grüßt freundlich, möchte sich aber eher im Hintergrund halten.

Facebook-Status "verlobt"

Umso mehr erstaunte die Facebook-Meldung, die der Tenor wenige Tage später auf seine Seite stellte. „Verlobt“. Ab da bestand kein Zweifel mehr. Die Verlobte kann nur Anna Netrebko sein. „Dabei habe ich nicht einmal ihren Namen genannt und eigentlich wollte ich zunächst nur meine Familie und meine Freunde informieren“, sagt er.

Doch als der letzte Vorhang des Teatro dell’Opera auf der Piazza Gigli in Rom gefallen war, stellte sich das Paar die Frage, was jetzt?„Wir beschlossen, dass wir einander wieder treffen. Anna musste nach New York. Dort besuchte auch ihr Sohn Tiago die Schule. Nach 25 Tagen kam ich nach Wien. Und da beschlossen wir, dass wir uns nicht mehr trennen.“

Management-Wechsel aus Liebe

Um Trennungszeiten möglichst gering zu halten, wechselte Eyvazov zu Netrebkos Management. „Die Planung von Konzerten und Opernauftritten ist so viel einfacher. Denn wir haben beschlossen, nicht zu oft voneinander getrennt zu sein, einen Monat höchstens, sonst wäre es unmöglich, ein Familienleben zu haben.“

Karriere im Aufkeimen

Jeder andere Tenor, dessen Karriere gerade erst im Aufkeimen ist, würde da möglicherweise in Panik geraten, unter dieser Konstellation nur noch als der „Mann der Netrebko“ abgestempelt zu werden, Vorwürfe befürchten, er werde nur wegen seiner Partnerin engagiert. „Als es mit Anna begonnen hat, war ich bereit, das in Kauf zu nehmen. So etwas kann man nicht ausschließen, das ergibt sich automatisch. Aber ich bin sehr glücklich und sehr stolz, dass ich für ,Manon Lescaut‘ in Rom um meiner selbst Willen engagiert wurde. Muti hat mich ausgesucht, ohne dass ich mit Anna zusammen war“, sagt er und zählt seine zahlreichen Auftritte auf, die er bereits in der Zeit hatte, bevor er Netrebko kennengelernt hat. Und die sind nicht wenige, reichen vom Radames in Verdis „Aida“ im renommierten Festival in der Arena von Verona bis zur „Pique Dame“ in Venedig. „Aber ich hätte mir nie gedacht, dass ich überhaupt jemals soviel erreichen werde“, sagt Eyvazov.

Das wollte Yusif Eyvazov eigentlich werden

Denn eigentlich sei es nur Zufall, dass er zur Musik gekommen ist. Ursprünglich wollte er Meteorologe werden, wie sein Vater. Im zweiten Jahr studierte er das Fach auch schon an der Universität von Baku, als die Studenten dort für ein Fest einen Sänger suchten. Er war der einzige, der es wagte. Was er damals gesungen hat, weiß er heute nicht mehr, „irgend einen Pop-Song“, sagt er.

Eine Kollegin riet ihm zum Besuch im Konservatorium. „Ich dachte, da kann ich Pop-Sänger werden, wie Adriano Celentano. Aber dann lernte ich klassische Musik kennen. Und wollte nichts anderes mehr.“ Es klingt wie ein Märchen, aber die kann er jetzt in jeder Hinsicht ausleben.

Im neuen News lesen Sie das Interview mit Tenor Yusif Eyvazov, der über seine Hochzeit mit Anna Netrebko in Wien spricht und derzeit bei den Opernfestspielen von St. Margarethen im Burgenland als Tenor überzeugt.

News-Kulturchef Heinz Sichrovsky hat sich Giacomo Puccinis „Tosca" im Römersteinbruch mit Yusif Eyvazov angesehen: Hier geht's zur Kritik

Kommentare

Mit Facebook verbindenmatizFr., 10. Juli. 2015 23:08melden

Zu Zeiten des Erwin Schrott hat die Anna noch auf die Figur geachtet. Jetzt, wie man sieht, genießt sie das kulinarische Leben in vollen Zügen...

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