In den Medien tauchte der Name Alfons Mensdorff-Pouilly (Ehemann von Maria Rauch-Kallat) immer wieder in Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen und Jagdgesellschaften auf. 2015 wurde er in der Telekom-Tetron-Affäre wegen Untreue zu drei Jahren unbedingter Haft sowie zur Rückzahlung von 1.1 Millionen Euro zuzüglich Zinsen Schadenersatz verurteilt.
Es waren keine angenehmen Schlagzeilen - schon gar nicht für den Nachkommen eines alt-ehrwürdigen Adelsgeschlechts. "Graf Ali" beziehungsweise Alfons Eduard Alexander Antonius Maria Andreas Hubertus Christoph ist in eher bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen. Sein verarmter Vater Alexander Mensdorff-Pouilly war mit der ungarischen Adeligen Ilona Erdödy verheiratet, die einem alten Magnatengeschlecht entstammt. Gemeinsam mit seinen Geschwistern Antonius und Elisabeth wuchs er im alten Zollhaus in Luising im Burgenland auf. Die Familie lebte großteils vom Erbe, das auch ein größeres Stück Wald- und Ackerland umfasste.
Später, im Alter von 27 Jahren, hat Alfons Mensdorff-Pouilly das Gut von seinem Vater übernommen. Hinzu gekommen ist noch eine 2.500 Hektar große Pacht, auf der er zur Jagd eine Fasan- und Rebhuhnzucht betreibt. Heute lebt Mensdorff-Pouilly von seinen Einkünften als Geschäftsmann und Landwirt. Seit 1994 ist Mensdorff-Pouilly mit der ehemaligen Bundesministerin Maria Rauch-Kallat verheiratet. Erst Ende 2015 hat sich das Paar getrennt. Die Ehe blieb kinderlos, Mensdorff-Pouilly hat allerdings einen Sohn aus einer früheren Beziehung. Er wird den Namen des Adelsgeschlechts, das auf einen beachtlichen Stammbaum zurückblicken kann, weiterführen.
Ursprünglich stammt das weitverzweigte Adelsgeschlecht Mensdorff-Pouilly aus Lothringen. Das Wappen der Familie ist ein blauer Löwe auf silbernem Grund, wobei auf dem oberen Teil des Wappens ein sich aufopfernder Pelikan als Helmzier abgebildet ist, der seinen Nachwuchs mit eigenem Blut ernährt.
Im Jahr 1395 wurde die Herrschaft Pouilly bei Stenay zur Baronie erhoben. Im Jahr 1818 ist der Familie der österreichische Grafentitel verliehen worden. Der kaiserlich-königliche General Emmanuel von Mensdorff-Pouilly (1777 - 1852) durfte sich fortan Emmanuel Graf von Mensdorff-Pouilly nennen. Er ist der Stammvater zahlreicher Nachkommen des Adelsgeschlechts Mensdorff-Pouilly, darunter auch der 62-jährige Alfons Mensdorff-Pouilly.
Bekannte Österreicher
Der österreichische Zweig der Familie hatte einige bekannte Persönlichkeiten aufzuweisen. So war sein Ururgroßonkel Alexander Graf von Mensdorff-Pouilly (Sohn von Graf Emmanuel) von 1864 bis 1866 österreichischer Außenminister und erster Fürst von Dietrichstein zu Nikolsburg. Alexanders jüngerer Sohn Albert Graf von Mensdorff-Pouilly-Dietrichstein war wiederum spielte als österreichisch-ungarischer Diplomat eine bedeutende Rolle vor und während des Ersten Weltkrieges.
Der Bruder seiner Ururgroßmutter war Eduard von Paar war der letzte Generaladjutant von Kaiser Franz Joseph I.
Verbindungen zum britischen Königshaus
Wesentlich bekanntere Namen finden sich im Stammbaum der Mensdorff-Pouilly, wenn man noch weiter in der Zeit zurückgeht. So gibt es Verbindungen zum britischen und belgischen Königshaus und entfernt auch zu den Habsburgern.
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Franz Friedrich Anton von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1750 - 1806) war von 1800 bis 1806 Herzog von Sachsen-Coburg-Saalfeld und der Großvater von Victoria Königin von Großbritannien und Irland und Ururgroßmutter der jetzigen britischen Königin Elisabeth II. Franz Friedrichs Tochter Sophie Friederike Karoline Luise von Sachsen-Coburg-Saalfeld war wiederum mit Emmanuel Graf von Mensdorff-Pouilly, dem Stammvater, verheiratet. Emanuel war wiederum der Vater von Alexander Graf von Mensdorff-Pouilly, dem Ururgroßonkel von "Graf Ali".
Auch zum belgischen Königshaus und den Habsburgern gibt es eine Verbindung: Derselbe Franz Friedrich Anton von Sachsen-Coburg-Saalfeld war auch der Vater von Leopold I von Belgien, dem ersten König der Belgier. Dessen Sohn, Leopold II von Belgien, war wiederum mit Marie Henriette Anne von Österreich aus dem Hause Habsburg-Lothringen verheiratet.
Kommentare
Jetzt wo rauskommt, das der Graf Ali weniger Schotter haben wird, weil er die Mio an die Telekom zurückzahlen muss, trennt sich die Schottermitzi von ihrem Grafen. Wir leben halt in Österreich, für 5 Tage Haft hat er in Großbritannien knapp 400.000,- Pfund bekommen, in Österreich kriegt er keine Kohle, keine Beraterhonorare mehr, muss ins Gefängnis und darf noch Geld an die Telekom zurückzahlen.
Ja ........ und ........ was weiter?
