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Europa sei bereit, die Zoll-Gespräche zügig und entschlossen voranzutreiben. "Um eine gute Vereinbarung zu erzielen, brauchen wir die Zeit bis zum 9. Juli", fügte sie auf dem Kurznachrichtendienst "X" hinzu. Die EU und die USA hätten die folgenreichsten und engsten Handelsbeziehungen der Welt, so von der Leyen. Anfang April hatte Trump selbst ein Zeitfenster von 90 Tagen für die Handelsgespräche zwischen der EU und den USA festgelegt, das am 9. Juli enden sollte.
Trump äußerte sich am Sonntag (Ortszeit) im US-Bundesstaat New Jersey kurz vor seinem Abflug mit der Präsidentenmaschine Air Force One. Von der Leyen habe ihn angerufen und um eine Verlängerung der Frist gebeten. "Sie hat gesagt, dass sie ernsthafte Verhandlungen beginnen möchte", sagte Trump. "Ich habe zugestimmt und sie hat mir gesagt, dass wir uns schnell treffen werden und schauen, ob wir eine Lösung finden können."
Trump hatte den Zollstreit mit der EU am Freitag weiter angeheizt, indem er auf seiner Onlineplattform Truth Social erklärte, er "empfehle" Zölle auf Waren aus der EU in Höhe von 50 Prozent ab dem 1. Juni. Als Grund dafür gab er an, dass die Gespräche mit Brüssel zu dem Thema nicht vorangingen.
Kurz darauf machte Trump mit Blick auf die EU gegenüber Reportern im Weißen Haus zudem deutlich: "Ich bin nicht auf der Suche nach einem Deal. Wir haben bereits eine Einigung vorgelegt: Sie liegt bei 50 Prozent."
Das wäre fünf Mal so viel wie der derzeitige Zoll von zehn Prozent auf die meisten Produkte. Für Autos oder Aluminium gilt dagegen bereits ein höherer Satz von 25 Prozent.
Der deutsche Finanzminister Lars Klingbeil sagte am Sonntagabend in der ARD, die EU-Kommission führe intensive Gespräche mit der US-Seite. Es müsse schnell eine Lösung her. Ansonsten drohe eine massive Unruhe an den Märkten. Er sei "vorsichtig optimistisch", dass eine Einigung gelingen könne. Man sei jetzt in einer entscheidenden Phase der Verhandlungen.
In Österreich hatten sowohl Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) als auch die Industriellenvereinigung (IV) bereits Ende der vergangenen Woche Einigkeit innerhalb der Europäischen Union gefordert. Die sei die "beste Antwort" auf Trumps Forderungen.