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Trendwende im Lebensmittelhandel: Anzahl der Standorte sinkt

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©Spar / Johannes Brunnbauer

Seit 2022 sinkt die Zahl der Lebensmittelmärkte in Österreich kontinuierlich. 2024 wurden über 50 Standorte geschlossen, während die Umsätze aufgrund höherer Preise dennoch zulegten.

Der österreichische Lebensmittelhandel befindet sich in einer Phase der Anpassung. Nach Jahren kontinuierlicher Expansion geht die Zahl der Standorte seit 2022 zurück. 2024 wurden mehr als 50 Lebensmittelgeschäfte dauerhaft geschlossen. Damit folgt die Branche einem Trend, den andere Handelssegmente bereits früher eingeschlagen haben.

Kleine und große Märkte betroffen

Von den Schließungen betroffen sind nicht nur kleine Märkte, sondern auch Standorte großer Handelsketten. Im Vergleich zu anderen Branchen fällt die Flächenreduktion bisher moderat aus: In den vergangenen zwei Jahren sank die Verkaufsfläche um 0,3 Prozent.

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 © RegioData Research

Trotz sinkender Standortzahl legte der Umsatz zu. 2024 stieg er nominell um 4,5 Prozent auf 29,2 Milliarden Euro (brutto). Dieser Zuwachs resultiert in erster Linie aus höheren Preisen, die von der weiterhin hohen Inflation beeinflusst sind. Strategisch setzen die Handelsunternehmen nun auf Effizienzsteigerungen, die Optimierung bestehender Märkte und die Konzentration auf hochfrequentierte Standorte.

Die „Big 4“ dominieren den Markt

Die Struktur des Marktes bleibt stark konzentriert. Die „Big 4“ – Spar, Rewe-Group, Hofer und Lidl – vereinen 75 Prozent der Standorte und 92 Prozent des Branchenumsatzes auf sich. Spar und Rewe halten zusammen einen Marktanteil von 67 Prozent. Der Anteil der Diskonter blieb 2024 mit rund 29 Prozent stabil. Während die Standorte von Spar und Rewe seit 2021 leicht zurückgingen, blieb Lidl konstant. Lediglich Hofer eröffnete in diesem Zeitraum zehn zusätzliche Filialen.

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 © RegioData Research

Regional zeigen sich Unterschiede. Spar ist im Westen Österreichs stark vertreten und konnte zuletzt auch in Wien und Umgebung Marktanteile gewinnen. Die Rewe Group baute ihre Präsenz in ländlichen Regionen der Steiermark und Kärnten aus. Eine Sonderstellung nimmt M-Preis ein, der das Tiroler Oberland dominiert.

Strukturelle Anpassungen zwingend nötig

Die RegioData-Analyse kommt zu dem Schluss, dass die Branche vor allem durch Margendruck zu strukturellen Anpassungen gezwungen ist. Schließungen, Verlagerungen und Modernisierungen prägen die Entwicklung. Standortoptimierungen, Effizienzsteigerungen und Expansion in ausgewählte ländliche Regionen bestimmen die Strategie der kommenden Jahre.

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