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Hofer-Stellenabbau derzeit noch in "Evaluierungsphase"

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Umstrukturierungen in der Hofer-Firmenzentrale in Sattledt geplant
©APA, THEMENBILD, HANS KLAUS TECHT
Der Lebensmittel-Diskonter Hofer schließt mit Ende 2026 sein Auslieferungslager in Weißenbach (Bezirk Villach Land) mit rund 200 Beschäftigten. Weiters sind Umstrukturierungen und Auslagerungen im administrativen Bereich in der Firmenzentrale im oberösterreichischen Sattledt geplant. Man sei "aktuell in einer Evaluierungsphase", wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter "letztendlich betroffen" seien, hieß es von Hofer zur APA.

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Die Lager-Schließung in Weißenbach und Umstrukturierungen in der Unternehmenszentrale könnten laut "Standard" (Dienstagsausgabe) rund 300 Beschäftigte treffen. Administrative Tätigkeiten in den Bereichen Einkauf und Buchhaltung, die standardisiert und wiederkehrend sind, sollen laut Firmenangaben künftig ausgelagert werden. Hofer gehört zur deutschen Unternehmensgruppe Aldi Süd.

"Eine Schließung unseres Headquarters in Sattledt stand und steht zu keiner Zeit zur Diskussion", betonte Hofer gegenüber der APA. Der Lebensmittel-Diskonter betreibt in Österreich rund 540 Filialen und beschäftigt rund 13.000 Mitarbeiter. Das Filialgeschäft ist laut Unternehmensangaben von der Umstrukturierung nicht betroffen. Aktuell verfügt das Unternehmen österreichweit über 1.200 offene Stellen, vorrangig im Verkauf und in der Logistik.

Der Geschäftsführer der GPA Oberösterreich, Wolfgang Gerstmayer, wollte auf APA-Anfrage keine Zahlen nennen, wie viele Hofer-Beschäftigte vom Stellenabbau konkret betroffen sind, weil er sie selbst nicht kenne. Zu schätzen wäre unseriös, so der Gewerkschafter. Neben der Absolutzahl der Betroffenen ist aber auch noch völlig unklar, wie viele von ihnen tatsächlich den Job verlieren würden. Denn ihnen wird angeboten, in anderen Bereichen zu arbeiten. Für jene, für die das unzumutbar sei - etwa weil der Weg so weit sei - ziehe dann der Sozialplan, den man verhandelt habe, so Gerstmayer.

Hofer lagere Teile der IT aus "in andere Länder, wo es billiger ist", das würden leider auch andere Unternehmen machen, sagte der GPA-OÖ-Geschäftsführer. Dennoch - es gebe "eine sozialpartnerschaftliche Ebene, die funktioniert" und "Hofer hat Interesse, dass er so viel Mitarbeitende wie möglich behält", ist er überzeugt. Die GPA steht in laufenden Gesprächen mit den Hofer-Betriebsräten.

Der Lebensmittel-Diskonter will die Logistikaufgaben des Standorts Weißenbach ab Anfang 2027 auf andere Logistikzentren, darunter auch den neuen Standort in Lieboch (Bezirk Graz Umgebung), verteilen. Andere Logistikstandorte sind laut Unternehmensangaben von der aktuellen Umstrukturierung nicht betroffen. Die Verwaltungstätigkeiten in Weißenbach inklusive Kundenservicecenter sollen in die Firmenzentrale in Sattledt übersiedelt werden. "Alle betroffenen Mitarbeiter:innen bekommen auch hier die Möglichkeit in einer anderen Abteilung bzw. an einem anderen Standort weiterzuarbeiten", hieß es von Hofer. Ein Wechsel von Logistikmitarbeitern - zum Beispiel in Filialen - sei grundsätzlich nicht unüblich.

Für die betroffenen Hofer-Beschäftigten in Kärnten werden jetzt Beratungsgespräche angeboten, sagte Günther Muhrer von der GPA Kärnten zur APA. Nachdem sich jede und jeder Betroffene einmal selber orientiert habe, werde man ein Augenmerk darauf richten, ob es "besondere individuelle Betroffenheiten" gibt: "Wichtiger Punkt wird auch sein, ob alle die Infos, die sie bekommen haben, auch richtig verstanden haben." Weitere Maßnahmen, wie ein Sozialplan, würden in der Firmenzentrale in Oberösterreich ausgearbeitet.

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