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Fitch stuft Rating von Österreich herunter

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++ ARCHIVBILD ++ Fitch verweist unter anderem auf das Haushaltsdefizit
©APA, dpa, Monika Skolimowska
Die Ratingagentur Fitch hat Österreichs langfristiges Fremdwährungs-Emittentenausfallrating von "AA+" auf "AA" herabgestuft, teilte Fitch Freitagabend mit. Den Ausblick bewertete die Ratingagentur laut einer Aussendung mit "Stabil". Die Ratingagentur verwies in ihrer Begründung unter anderem auf das Haushaltsdefizit für 2024 von 4,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Damit lag es deutlich über der Fitch-Prognose von 3,7 Prozent.

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"Wir gehen davon aus, dass die Staatsverschuldung im Verhältnis zum BIP angesichts dieser neuen Ausgangssituation mittelfristig weiter ansteigen wird, trotz des umfangreichen Haushaltskonsolidierungsprogramms der neuen Regierung", merkte Fitch an.

Das Haushaltsdefizit sollte - so die aktuelle Fitch-Prognose - heuer auf 4,3 Prozent und nächstes Jahr auf 3,9 Prozent des BIP reduzieren. Damit sei man optimistischer als die Regierung, aber pessimistischer als die Ratingagentur im Jänner dieses Jahres, teilte Fitch weiters mit.

Allerdings wurden die Bemühungen der neuen Regierung gewürdigt, das Defizit in den Griff zu bekommen. "Das Programm ist klar spezifiziert und so konzipiert, dass seine Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft so gering wie möglich gehalten werden, wodurch einige Umsetzungsrisiken verringert werden", ergänzte Fitch. "Eine anhaltende Wirtschaftsschwäche stellt jedoch eine erhebliche Bedrohung für das Einnahmenwachstum dar und könnte diese Konsolidierungsbemühungen untergraben."

Allerdings sei eine steigende Staatsverschuldung zu erwarten, die sich erst zwischen 2027 und 2029 auf 86 Prozent des Bruttoinlandsprodukts stabilisieren werde.

Negativ wirkte sich bei der Bewertung auch der Wirtschaftsabschwung im Vorjahr aus. Für heuer erwartet Fitch eine Stagnation, bevor es 2026 wieder ein Wachstum geben sollte. Die Risiken von US-Zöllen sowie die zuletzt deutlich gestiegenen Lohnstückkosten könnten sich jedoch negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs auswirken.

Positiv bewertete Fitch die durchschnittliche Laufzeit der Staatsschulden von 11,4 Jahren - die längste durchschnittliche Laufzeit marktfähiger Staatsschulden in der EU. "Wir gehen davon aus, dass die Zinszahlungen/Einnahmen von 2,9 Prozent im Jahr 2024 auf 3,6 Prozent im Jahr 2026 ansteigen werden", so Fitch.

Positiv hob die Ratingagentur weiters den Privatsektor sowie die Banken hervor.

ARCHIV - 21.08.2023, Berlin: Geldscheine mit dem Wert von 100 und 50 Euro liegen auf einem Tisch. (zu dpa: «Prozess um versuchten Axtmord an Ehemann») Foto: Monika Skolimowska/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

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