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Wärme und Wasserstand fördert Kohlenstoffspeicherung von Mooren

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"Moore sind global bedeutende Lebensräume"
©APA, dpa, Bernd von Jutrczenka
Warme Sommer helfen Mooren - aber nur wenn das Wasser hoch genug steht. Wie eine neue Studie mit Schweizer Beteiligung zeigt, speichern europäische Moore am effektivsten Kohlenstoff, wenn der Wasserstand etwa zehn Zentimeter unter der Oberfläche liegt. Das ergab die Untersuchung von Bohrkernen aus 28 Mooren in ganz Europa, die bis zu 2.000 Jahre zurückreichen. Auch Wärme fördert das Wachstum der Pflanzen im Moor, besonders im Sommer, wenn die Vegetationsperiode ist.

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Der Wasserstand im Moor beeinflusst, wie gut Pflanzen wachsen und wie schnell sich Torf bildet - also das organische Material, das Kohlenstoff speichert, hieß es in der am Mittwoch in der Fachzeitschrift "Plos One" veröffentlichten Studie. Wenn der Wasserstand zu hoch ist, bekommen die Pflanzen zu wenig Sauerstoff und können schlecht wachsen. Weniger Pflanzenwachstum bedeutet weniger neues organisches Material, das zu Torf wird. Ist der Wasserstand dagegen zu niedrig, ist der Boden zu trocken und sauerstoffreicher. Das begünstigt Mikroorganismen und andere Zersetzer, die den bereits gebildeten Torf schneller abbauen. Dadurch wird Kohlenstoff wieder freigesetzt und nicht im Boden gespeichert.

"Moore machen zwar nur etwa drei Prozent der weltweiten Landfläche aus, sind jedoch global bedeutende Lebensräume, Kohlenstoffspeicher und wertvolle Archive vergangener Umwelt- und Klimaveränderungen", schrieben die Forscherinnen und Forscher. "Europäische Moore enthalten etwa die Hälfte des gesamten organischen Bodenkohlenstoffs des Kontinents - und fünfmal mehr Kohlenstoff als seine Wälder."

In den vergangenen Jahrhunderten wurden viele europäische Moore jedoch durch menschliche Aktivitäten geschädigt. Beispielsweise wurden sie für die Landwirtschaft entwässert oder durch Torfabbau in Mitleidenschaft gezogen. Es gebe zwar Bemühungen, diese Lebensräume wiederherzustellen, welche Faktoren die Gesundheit von Mooren beeinflussen, sei aber noch zu wenig verstanden, schrieben die Forschenden.

ORANIENBURG - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Bernd von Jutrczenka

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