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Häufiger Grund für die Infektionen seien Hygienemängel, besonders gefährlich seien Infektionen mit antibiotikaresistenten Erregern, die nach einfachen Eingriffen zu schwerwiegenden Komplikationen führen können, hieß es. Laut einer Erhebung des Instituts für Höhere Studien (IHS) entstehen durch mangelnde Händehygiene jährlich bis zu 300 Millionen Euro Schaden. Gründe für nicht ausreichende Sauberkeit seien oft strukturelle Probleme im Spitalbetrieb, wie Zeitdruck, Personalmangel und uneinheitliche Vorgaben.
Die Semmelweis Gesellschaft, die sich für eine verbesserte Spitalshygiene einsetzt, unterstützt das Positionspapier der "Plattform Kampf gegen Krankenhauskeime" und fordert die rasche Umsetzung des "Masterstudiums für Krankenhaushygiene". Zu ihren Forderungen zählen außerdem die Einführung einheitlicher, bundesweit verbindlicher Hygienestandards, die Stärkung und Ausbildung von Hygienefachpersonal und die Aufklärung und stärkere Einbindung der Patientinnen und Patienten in Hygieneprozesse.
"Händehygiene ist unser Sicherheitsgurt im Krankenhaus. Sie schützt Patientinnen und Patienten, Personal und das gesamte Gesundheitssystem. So gesehen fordern wir eine 'Gurtenpflicht' im Krankenhaus", sagte Johannes Culen, Generalsekretär der Semmelweis Foundation.
KÖLN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Rolf Vennenbernd