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Die Untersuchung der wichtigsten Lebensmittel sowie die landwirtschaftlichen Praktiken und das Ressourcenmanagement stehen im Mittelpunkt eines Forschungsprojekts des archäologischen Parks von Pompeji und der Universität Campania Luigi Vanvitelli, das mit der wissenschaftlichen Unterstützung der Universität La Sapienza in Rom und des Archäologischen Instituts der Universität York durchgeführt wurde.
Die Ergebnisse dieser Studie wurden kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift "Scientific Reports" veröffentlicht. Im Fokus stehen Erkenntnisse über die Ernährung der antiken Pompejaner, ihren Zugang zu pflanzlichen und tierischen Ressourcen sowie über ihre Landwirtschafts- und Viehzuchtmethoden zu gewinnen.
Die Ergebnisse zeigen eine große Vielfältigkeit in der Ernährung von Schweinen sowie unterschiedliche Haltungspraktiken von Ziegen und Schafen. Die Untersuchungen betreffen auch den Konsum von Hülsenfrüchten und Getreide, die zu den Grundnahrungsmitteln der Bevölkerung gehörten. Ebenso wird der umfangreiche Verzehr verschiedenster Meeresprodukte bestätigt - ein Aspekt, der auch in antiken literarischen Quellen belegt ist und auf eine intensive Nutzung der Wasserressourcen hinweist.
"Die Forschung endet nicht mit der Ausgrabung - im Gegenteil: Wie diese Studie zeigt, können durch moderne Analysemethoden selbst längst entdeckte Funde völlig neue Horizonte eröffnen", betonte Gabriel Zuchtriegel, Direktor des archäologischen Parks Pompeji. Ein Drittel der antiken Stadt sei noch unerforscht. "Das Potenzial, das in neuen wissenschaftlichen und technologischen Methoden liegt, lässt sich kaum beziffern. Wir werden weiterhin in die Untersuchung menschlicher Überreste und organischer Materialien investieren - denn Pompeji birgt noch viele Geheimnisse, die es zu entschlüsseln gilt", so Zuchtriegel.
MAULBRONN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Sebastian Gollnow