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Rektorenchefin Karl: Gesamte Lehrerausbildung an PHs "wünschenswert"

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Die Vorsitzende der Rektorenkonferenz: Beatrix Karl
©APA, HERBERT PFARRHOFER
Die Vorsitzende der Rektorenkonferenz der österreichischen Pädagogischen Hochschulen, Beatrix Karl, hält eine Ausbildung aller Lehrer an Pädagogischen Hochschulen für "wünschenswert". "Wir könnten es", sagte die ehemalige ÖVP-Wissenschaftsministerin am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. Damit schloss sie sich einer Forderung der Rektorin der Pädagogischen Hochschule Tirol, Regine Mathies, an, die damit in einem APA-Interview aufhorchen hatte lassen.

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Mathies hatte sich im September 2024 dafür ausgesprochen, dass die Pädagogischen Hochschulen künftig für die komplette Lehrerausbildung zuständig sein sollen und damit die bisher auch an den Universitäten angesiedelte "Sekundarstufe Allgemeinbildung", also die Ausbildung für angehende AHS- und Mittelschullehrer, vollständig zu ebendiesen "wandert". Es liege nahe, wenn der "noch unter anderem an den Universitäten angesiedelten Teil der gesamten Lehrerausbildung" zu den Pädagogischen Hochschulen komme, verwies Mathies darauf, dass man sich bisher die Ausbildung bereits quasi teile.

Die "dafür notwendigen Fertigkeiten" brächten die Pädagogischen Hochschulen und deren Lehrkräfte jedenfalls zweifellos mit, hielt Karl unterdessen am Dienstag dazu fest. "An den Kompetenzen würde eine solche Eingliederung der Ausbildung ganz sicher nicht scheitern", führte sie aus. Es liege nun allerdings am "politischen Willen", ob eine "Weiterentwicklung der Pädagogischen Hochschulen" in ebenjene Richtung vonstatten gehe, so die Rektorin der Pädagogischen Hochschule Steiermark. Karl verwies indes darauf, dass im Regierungsprogramm der schwarz-rot-pinken Koalition "einiges Gutes" zu den Pädagogischen Hochschulen zu finden sei und damit auch die Grundlagen für eine "weitere Autonomie der Pädagogischen Hochschulen" gelegt würden.

Ebenjene sah auch Andreas Schnider, Vorsitzender des Qualitätssicherungsrates für Pädagoginnen- und Pädagogenbildung, gestärkt. "Es geht darum, dass die Pädagogischen Hochschulen auf Augenhöhe mit den Universitäten agieren können", sagte er. Das Regierungsprogramm verstehe die PHs glücklicherweise als "selbstständige Einheit" und überlasse diesen viel "Selbstverantwortung". Jetzt gehe es für die Hochschulen selbst darum, mit dieser Selbstverantwortung und relativen Autonomie gut umzugehen und "die eigenen Qualitäten noch besser umzusetzen".

Als wichtigen Schritt dafür dienten auch die neuen Studienpläne für Ausbildung von Volksschullehrern und Volksschullehrerinnen in Tirol und Vorarlberg, die einem bundesweiten Gesetzesrahmen folgen und mit Oktober 2025 in Kraft treten. "Die neuen Studienpläne folgen einem neuen Anforderungsprofil der Gegenwart," merkte Karl dazu an. "Ein Volksschullehrer braucht nicht mehr nur Fachwissen, sondern muss sich etwa mit kulturellen Unterschieden und Sprachbarrieren auseinandersetzen können", führte die Rektorenvorsitzende aus.

Dem pflichtete auch Mathies bei: "Eine komplexe Gesellschaft braucht auch komplexe Antworten und dementsprechende Studienpläne." Man wolle den Studierenden das notwendige "Rüstzeug" mitgeben, um richtig auf drängende Zukunftsfragen, Diversität oder digitale Herausforderungen reagieren zu können. Auch Elisabeth Haas, Rektorin der PH Vorarlberg und Nikolaus Janovsky, Rektor der Kirchlichen PH Edith Stein, betonten die Wichtigkeit dieses Ansatzes. "Volksschullehrer und Volksschullehrerinnen haben tagtäglich mit kulturellen und religiösen Unterschieden zu tun", sagte etwa Janovsky, während Haas hervorhob, dass auch Themen wie Nachhaltigkeit oder Bildungssozialisation in die neuen Studienpläne eingeflossen seien.

WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/HERBERT PFARRHOFER

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