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Das Kontrollzentrum hatte während des Landeversuchs die Triebwerke aktiviert, um "Resilience" abzubremsen. "Wir konnten bestätigen, dass die Position des Landers fast die Vertikale erreichte", sagte Hakamada. Doch nach der geplanten Landezeit "waren wir nicht in der Lage Daten zu empfangen, die eine Landung bestätigen".
Es wäre das dritte Mal gewesen, dass einem Privatunternehmen die Landung auf dem Mond gelingt. Ispace wäre das erste dieser Unternehmen, das nicht in den USA ansässig ist. Das Landegerät war im Jänner mit einer Falcon-9-Rakete des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus ins All gebracht worden, zusammen mit dem Mondlander "Blue Ghost" des US-Unternehmens Firefly Aerospace. "Blue Ghost" landete bereits Anfang März im Bereich des Mons Latreille, einer Vulkanstruktur im Mare Crisium, auf der nordöstlichen Mond-Vorderseite.
Firefly Aerospace konnte damit an den Erfolg des texanischen Unternehmens Intuitive Machines anknüpfen, das im vergangenen Jahr als erste Privatfirma ein Landegerät auf den Mond geschickt hatte. Bis dahin war nur einer Handvoll staatlicher Raumfahrtbehörden eine Mondlandung gelungen, angefangen mit der Sowjetunion im Jahr 1966 und gefolgt von den USA, China, Indien und Japan. Das Landegerät "Odysseus" von Intuitive Machines war nach der Landung im April 2024 allerdings umgekippt und konnte deshalb nur einen Teil seiner Untersuchungen vornehmen.
Der erste Mondlander von Ispace war im April 2023 auf der Mondoberfläche zerschellt. "Wir haben die operativen Erfahrungen genutzt, die wir bei der Mission 1 und bei der jetzigen Reise zum Mond gesammelt haben", erklärte Firmenchef Hakamada vergangene Woche. Der japanischen Raumfahrtbehörde Jaxa war im Jänner 2024 mit der Sonde "Slim" eine weiche Mondlandung geglückt.
"Resilience" hatte neben verschiedenen wissenschaftlichen Instrumenten den Mini-Rover "Tenacious" an Bord, der von der Ispace-Tochterfirma Ispace-Europe aus Luxemburg entwickelt wurde. Das Gerät sollte auf der Mondoberfläche umherfahren, Fotos machen und Material sammeln.