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Die Berichte sollen eine umfassende Bestandsaufnahme der österreichischen Gebäude- und Energietechnologielandschaft liefern. Präsentiert wurden ein Gebäudereport, der erstmals eine nationale, gesammelte Übersicht zum Gebäudebestand und dessen technische Ausstattung bietet, eine Markterhebung zu Energietechnologien und eine Erhebung zur Energieforschungsförderung.
"Diese Analysen brauchen wir auch, wenn wir in den nächsten Tagen und Monaten sehr intensiv über eine Industriestrategie sprechen", sagte Hanke. Es gehe darum, "faktenbasiert, die richtigen Entscheidungen für die nächsten Jahre am Standort Österreich zu beschließen".
Hanke hob vor allem die wirtschaftlichen Kennzahlen des Gebäudesektors hervor: Laut Bericht haben im vergangenen Jahr 40.000 Unternehmen mit 310.000 Beschäftigten einen Jahresumsatz von 60 Mrd. Euro erwirtschaftet und damit 5 Prozent zur österreichischen Wirtschaftsleistung (BIP) beigetragen. Im Bereich "Green Tech" mit insgesamt 45.000 Beschäftigten lag der Umsatz der erneuerbaren Energietechnologien 2024 bei rund 11,4 Mrd. Euro. "Österreich tut gut daran, wenn es diesen Sektor weiter ausbaut", sagte Hanke.
Die Nachfrage nach Förderungen im Bereich der Energiewende sei hoch, "wir haben eine sehr breite Palette von verschiedenen Technologien, an denen wir arbeiten müssen", sagte Karin Tausz, Geschäftsführerin der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG). Gefragt seien vor allem Förderungen in den Bereichen Grüner Wasserstoff, erneuerbare Gase, Wärme- und Batteriespeicher, Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und Netze. Zentral sei dabei die Wirkung der Förderung. "Unsere Aufgabe ist es, dass wir die Forschungsergebnisse von heute in Produkte und Dienstleistungen von morgen bringen", sagte Tausz.
Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) ist einer der größten Immobilienbesitzer des Landes, über 2.000 Liegenschaften, die zu einem großen Teil von der öffentlichen Hand gemietet werden, sind Teil des Konzerns. Jährlich investiert die BIG etwa 1 Mrd. Euro in Sanierung, Instandhaltung und teilweise in Neubau. Der Fokus liege aber zunehmend auf Sanierung, weil diese "wesentlich CO2-sparender ist als der Neubau", sagte BIG-Geschäftsführer Gerald Beck. Ein Thema sind auch Baumaterialien, denn "es macht einen Unterschied, ob ich Beton oder Holz verwende", sagte Beck. Insgesamt investiert die BIG 2 Mrd. Euro in die eigene Dekarbonisierung. Mehr als 90 Prozent der Immobilien kommen bereits ohne Öl und Gas aus. Derzeit statte man alle Gebäude mit Zählern aus, die erheben sollen, wie viele Ressourcen wo verbraucht werden und Einsparungspotenziale zeigen sollen. Bis 2040 will auch die BIG CO2-neutral werden.
WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER